Koranverteilung

Wie viele Deutsche werden Muslime?

Die kostenlose Koranverteilung durch Salafisten in deutschen Grossstädten stösst bei gemässigten Muslimen auf Kritik.

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Der Koran im Mittelpunkt: Stand an der Frankfurter Buchmesse 2010.
Einer ihrer Sprecher, Salim Abdullah, sagte der Nachrichtenagentur idea, die vom Verfassungsschutz als gefährlich eingestufte Gruppierung verkünde einen «antiwestlichen Kurs». Ihr Ziel sei es, dass der Islam überall herrsche. «Sie wollen den Westen missionieren. Doch das widerspricht dem Koran, denn der Koran verbietet Mission.» Er bezweifle aber, dass durch die gross angelegte Aktion, im deutschsprachigen Europa 25 Millionen Koran-Exemplare zu verteilen, deutlich mehr Menschen zum Islam konvertieren.

Abdullah leitet das Zentral-Institut-Islam-Archiv-Deutschland in Soest. Er nennt Schätzungen, wonach denen in Deutschland jedes Jahr rund 4‘000 Bürger durch Übertritt Muslime werden. In der Vergangenheit hätten vor allem Frauen zum Islam gewechselt, nachdem sie einen Muslim geheiratet hätten.

Finanzielle Gründe für Glaubenswechsel

Nun werden laut Abdullah zunehmend geschäftliche Gründe wichtiger. So sei es für ein Unternehmen einfacher, grosse Aufträge in Saudi-Arabien zu bekommen, wenn Mitarbeiter aus der Führungsetage Muslime seien. Der Glaubenswechsel sei damit mittlerweile ein Instrument, um an lukrative Aufträge zu kommen.

Auslieferung der Korane gestoppt

Die Ulmer Druckerei Ebner & Spiegel, in der die Korane gedruckt werden, hat inzwischen Konsequenzen aus der öffentlichen Debatte um die Koranverteilung gezogen. «Wir werden die Auslieferung stoppen und juristisch prüfen, welche Folgen sich daraus ergeben», erklärte ein Sprecher des deutschen Mutterunternehmens CPI der Zeitung «Die Welt». «Wir drucken nichts, was extrem im Sinne von islamistisch ist.»

Bücher zum Thema:
Swislam – Wie viel erträgt das Land?
Warum gewisse Dinge schief laufen
Wunder unter Muslimen

Datum: 14.04.2012
Quelle: Livenet.ch / idea

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