Talk mit Susanna Aerne
Damit die Liebesbeziehung spannend bleibt
Damit eine Beziehung auch nach Jahren noch spannend sein kann, braucht sie Pflege. Es geht um Vertrauen und Planen von schönen Momenten. Letztlich wollen wir uns geborgen fühlen und möchten so sein, wie wir sind.
Wie bleibt eine Liebesbeziehung lebendig, spannend und knisternd? Im Livenet-Talk spricht Livenet Chefredaktor Florian Wüthrich mit Beraterin Susanna Aerne über eine Herzensbeziehung in der Partnerschaft und die Wichtigkeit, sich in die Beziehung zu investieren.
Eine Liebesbeziehung will gepflegt werden
«Eine Liebesbeziehung ist unsagbar kostbar», sagt Susanna. «Doch alles, was wir nicht pflegen, zerfällt.» Das sei wie beim Garten: Wenn er nicht umsorgt wird, verwildert er. «Wir haben von Gott den grossartigen Auftrag erhalten, die Erde zu verwalten und zu gestalten. Diesen verantwortungsvollen Auftrag können wir nur gemeinsam als Männer und Frauen wahrnehmen – Seite an Seite, in einem wertschätzenden und wohlwollenden Miteinander.»
Und genau an diesem Miteinander gilt es zu arbeiten, damit Vertrauen wachsen und wir unseren Auftrag wahrnehmen können. Susanna Aerne spricht auch die Wichtigkeit an, eine Liebesbeziehung, die ein Leben lang andauern soll, zu planen.
Wie halten wir die Beziehung spannend
Wieso ist es eigentlich wichtig, eine spannende Ehe zu gestalten? Schliesslich hat die Welt auch sonst viel Spannendes zu bieten. «Wenn meine Paarbeziehung nicht mindestens so spannend ist wie andere Sachen, dann zieht es mich immer von dieser Beziehung weg.» Dies würden viele erleben und deshalb bemüht sich Susanna, ihre Liebesbeziehung spannend zu gestalten.
«Wir versuchen, im Alltag schöne Dinge einzubauen», berichtet Susanna vom ihrem Eheleben. Manchmal nehmen sie nach Arbeitsschluss ein Apero oder gehen zusammen Abendessen. Es sei wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, wie das Liebesleben spannender gestaltet werden kann. So kann überlegt werden, wann ein Kinobesuch drin liegt oder welcher Berg mitten in der Nacht bestiegen werden kann.
Natürlich sind aufwändige Aktionen nicht in jeder Lebensphase realisierbar. «Es gibt aber auch Dinge, die nicht viel kosten, wie beispielsweise gemeinsam über ein Schneefeld zu laufen.» Susanna betont, dass es aber auch Zeiten gibt, in welchen intensiver in die Paarbeziehung investiert werden sollte und dies auch etwas kosten darf. Zum Sparen wird es später auch wieder Zeit geben.
Eine tiefe Herzensbeziehung
«Eine tiefe Herzensbeziehung können wir nur aufbauen, wenn wir uns verletzlich machen», kommt Susanna auf den Punkt. «Das bedeutet, so sein zu dürfen, wie ich bin – mit meinen Ängsten, Sorgen, aber auch mit meinen geheimsten Träumen.» Für eine tiefe Herzensbeziehung braucht es Vertrauen.
Der Mensch ist für Beziehung geschaffen, wir brauchen das Miteinander. Unter Christen gebe es manchmal die Tendenz, das Besprechen gewisser Themen vom Partner in eine Kleingruppe zu verlagern. Das könne dazu führen, den Partner bei diesen Themen auszugrenzen. «Das finde ich schade. Denn der Partner sollte die Person sein können, die am nächsten an meinem Herzen ist.» Wenn eine Suchtthematik vorliegt, empfiehlt Susanna aber eine externe Begleitung.
Transparent sein
Heute geht es oft darum, sich gut zu präsentieren und etwas darzustellen. Ein Paradebeispiel dafür ist die Selbstdarstellung in den sozialen Medien. «Das hilft uns aber nicht dabei, so sein zu können, wie wir sind.» Wenn selbst dem Partner etwas vorgespielt wird, werden wir uns bei ihm nie sicher und geborgen fühlen. Dieser wird ohnehin spüren, wenn wir nicht echt sind. Deshalb gehe es in der Partnerschaft auch darum, beste Freunde zu sein. «Wenn wir uns gegenseitig spiegeln, können wir wachsen und uns entwickeln. Das geht jedoch verloren, wenn wir nicht lernen, mit unserer Verletzlichkeit umzugehen.»
Sich ins Leben des Partners investieren
In einer Partnerschaft gehe es darum, ins Leben des anderen zu investieren. «Ich bin heute, was ich bin, weil mein Mann grosszügig in mein Leben gesät hat», blickt Susanna auf ihr Leben zurück. «Er gab so viel Wertschätzung und Liebe und so durfte ich eine mutige Frau werden. Ich wusste einen Mann hinter mir, der wirklich da ist.»
Das Pflegen der Paarbeziehung ist mit Aufwand verbunden, doch der Gewinn ist die Mühe wert. «Der Mensch ist geschaffen, um zu wachsen und sich zu entwickeln. Und dies für den Partner zu wünschen, hat mit Vision zu tun.» Dabei brauche es aber auch das Vertrauen, selbst nicht zu kurz zu kommen. «Wenn ich Angst habe, selbst zu kurz zu kommen, werde ich dem Partner den nötigen Raum nicht geben.» Und um dieses Vertrauen zu gewinnen, lohnt sich das Investieren in die Beziehung.
Sehen Sie sich hier den gesamten Livenet-Talk an:
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Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet