Fussballer Jermaine Jones
Ich habe mich entschieden, an Gott zu glauben
Lange galt er als Rüpel, als Ghetto-Kid, als Bad Boy. Doch Jermaine Jones, der an der WM mit den USA bis ins Achtelfinal vorstiess und dort an Belgien scheiterte, hat sein altes Image abgeschüttelt. Er überrascht mit der Aussage, dass er an Gott glaubt.
Geboren als Sohn einer Deutschen und eines amerikanischen Berufssoldaten wächst Jermaine Jones im sozialen Brennpunkt Frankfurts auf. Sein Vater verlässt ihn als er sechs Jahre alt ist und bricht auch den Kontakt zu ihm ab.Dass Jones nicht auf die schiefe Bahn gerät, wie viele seiner Kumpels, liegt vermutlich an der Aussicht auf eine Karriere im Profi-Fussball. Doch auch hier verhält er sich alles andere als sportlich. Mehr als ein Mal erscheint er betrunken zum Training von Eintracht Frankfurt. Auf dem Rasen foult er brutal und lässt den Bad Boy raus. Erst ein Gespräch mit dem damaligen Trainer Friedhelm Funkel öffnet ihm die Augen, dass er so nicht weiter machen kann. «Das war vielleicht das wichtigste Gespräch meines Lebens», sagt Jones heute.
Unterstützung durch Familie und Gott
Auch privat steht Jermaine Jones nicht alleine da. Seine Ehefrau Sarah Gerth, mit der er fünf Kinder hat, steht zu ihm. Und auch sein gläubiger Schwiegervater stärkt ihm den Rücken. Mit ihm spricht der Mittelfeldspieler immer wieder über den Glauben. «Er hat einen christlichen Verlag geführt und wir diskutieren viel über Gott. Er sagt, ich muss jetzt nicht ständig beten oder in die Kirche rennen, aber auf die Unterstützung von oben könne ich mich verlassen.»
Ob das wirklich stimmt, stellt Jones auf die Probe, als er durch eine schwere Verletzungsphase geht: «Ich dachte: 'Wo ist Gott? Warum hilft er mir nicht?' Aber auch in solchen Phasen muss man einfach daran glauben, dass Gott einen nicht loslässt. Inzwischen habe ich mich entschieden, an Gott zu glauben. Und in wegweisenden Momenten ist er immer für mich da.»
Auch vor Spielen wendet sich der einstige Rüpel jetzt an Gott. «Wenn man so oft und so lange verletzt war wie ich, dann hat man natürlich immer den Gedanken im Hinterkopf, dass etwas passieren könnte. Es ist aber nicht so, dass ich ins Spiel gehe und denke: Das geht nicht gut! Sondern ich bete zu Gott, dass ich jedes Spiel heil überstehe - und bisher hat es geklappt. Nur er kann mich schützen», erklärt der amerikanische Nationalspieler.
Vergangenheit abgelegt
Dass Jermaine Jones nichts mehr mit dem Bad Boy-Image zu tun haben will und auch seine früheren Fehler bereut, hat er mehrmals bewiesen. Und letztendlich ist ja jeder von uns angewiesen auf die Gnade Gottes. Das weiss auch Jones und hat sich entsprechend die Worte «Only god can judge me» (Nur Gott kann mich verurteilen) unter die Haut stechen lassen.
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Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Livenet / Reviersport.de / derwesten.de / presentationbrothers.org