Eine starke Ansage
Vom Mut der Männer aus dem Orient lernen
Sie waren weder heilig noch drei noch Könige. Sie waren Wissenschaftler, Gelehrte, die aufgrund ihrer Erkenntnisse unglaubliche Konsequenzen auf sich nahmen - und damit den Tyrannen der damaligen Zeit ganz schön in Angst versetzten. Ihre Geschichte ist hochaktuell.
Was fällt auf, wenn man diese Geschichte von den weisen Männern aus dem Morgenland heute liest (nachzulesen in der Bibel, Matthäus-Evangelium Kapitel 2 Verse 1-12)?
Konsequent handeln
Wir leben in einer Überfülle von Informationen. Wir haben alles – und noch viel mehr, als wir wissen müssen – auf Mausklick zur Verfügung. Aber, wie schon Marshall McLuhan im Blick auf das damals heraufdämmernde Informationszeitalter schrieb, «wir leben in einer Zeit der perfekten Mittel und der verworrenen Ziele». Wer von uns kann denn noch aufgrund einer Information einen konsequenten und radikalen Schritt machen?
Die Männer aus dem Orient taten das. Sie hatten nur die Information «Wenn dieser Stern aufgeht, ist ein neuer König geboren.» Das war alles. Und diese Information, die in ihren Schriften von alters her gespeichert war, setzte sie in Bewegung: eine lange Reise (mit entsprechenden Vorbereitungen), die Zusammenstellung einer Karawane und dann wahrscheinlich einige Monate unterwegs, vorwiegend durch die Wüste.
Wann haben Sie zum letzten Mal eine lebenswichtige Information aus dem Meer der Stimmen herausgefiltert und daraufhin gehandelt? Die Tatsache, dass der Retter des Universums geboren wurde, ist solch eine Information.
Die Erfüllung der Hoffnung
In fast allen Völkern gibt es alte Schriften und Überlieferungen, die eine Hoffnung ausdrücken: dass die Welt einmal besser wird. Dass einmal einer kommt, der alles wendet. Dass der Lauf der Dinge nicht immer so weitergeht. Die Männer aus dem Orient trugen diese Hoffnung in sich und ehrten den neugeborenen König in diesem Sinne – mehr als das Volk Israel es tat, das die konkretesten Angaben über diesen Retter hatte. Hier, in Israel, war viel Wissen und keine Aktion – dort ein Samenkorn von Information und konsequentes Handeln.
Heute kommen in aller Welt jeden Tag Tausende zum Glauben an diesen Retter der Welt – oft an Orten, wo man nicht viel Informationen hat. Und der Westen, der seit Jahrhunderten weiss, dass es einen Retter gibt, schläft weitgehend satt und passiv.
Hören Sie: Jesus ist der Anfang der Neuen Geschichte, die Gott mit der Welt schreibt. Diese Geschichte gilt für alle, egal ob sie einem gefällt oder nicht – wohl denen, die sich freiwillig für sie öffnen, sich auf eine spannende Reise machen und anfangen, den König anzubeten.
Alle sollen es wissen
Wieso hat der Stern die weisen Männer nicht direkt nach Bethlehem geführt? Warum der Umweg über Jerusalem, der «den König und die ganze Stadt erschreckte»? Sie gingen natürlicherweise in die Hauptstadt und zum König, wo sie ein Königs-Baby erwarteten, das ist klar. Aber dahinter steht Zulassung Gottes: Jesus war eine klare Ansage Gottes an die Herrschenden – den Tyrannen Herodes und das hinter ihm stehende Römische Reich. Schon alte Prophezeiungen aus dem Buch Daniel (Die Bibel, Daniel, Kapitel Verse 31-45) sagten es voraus: Mit diesem Kind wird eine Lawine ausgelöst, die schlussendlich die herrschenden Mächte dieser Welt überrollen wird.
Heute noch geschieht das erlösende Handeln Gottes vereinzelt und oft im Kleinen, und es scheint oft, als wenn die tyrannischen Mächte unverändert das Sagen haben. Aber das Neue, das Reich Gottes und Gottes neue Ordnung, hat angefangen, und niemand wird sie aufhalten können. Gott hat angefangen, die Welt zu erlösen – die Frage an uns ist ganz einfach: Wollen wir ein Teil des Problems oder ein Teil der Lösung sein? Immer, wenn Gott die Herrschaft über ein Leben gegeben wird, wächst Sein Reich.
Es ist wie bei den weisen Männern: Wenn diese Botschaft stimmt, wenn hier wirklich der König der Zukunft geboren worden ist, dann lohnt das jede Reise und jeden Einsatz.
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Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Jesus.ch