Grace Course Teil 2

Rein – durch das Blut Jesu

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Der «Grace Course» soll Menschen helfen, Gottes Gnade in den wesentlichen Dingen ihres Lebens zu verstehen und zu erfahren. In dieser Serie geben wir Ihnen mit freundlicher Unterstützung von «Freedom in Christ» einen Einblick in die Grace Course Box, heute zum Thema «Rein».

Viele von uns haben das Gefühl, als Kinder des lebendigen Gottes schrecklich zu versagen. Wir haben eine Vorstellung davon, wie das angemessene Leben in Gott aussehen soll, und wir bemühen uns auch krampfhaft, dem gerecht zu werden. Aber wir schaffen es nicht und am Ende machen wir uns dafür sogar noch selbst runter. So lange wir nicht perfekt funktionieren, fühlen wir uns auch nicht wohl in unserer Haut. Wir tragen schwere Lasten der Schuld mit uns herum – was dazu führt, dass wir wie der ältere Sohn [im Gleichnis des verlorenen Sohnes] werden: Wir tun Gutes oder vermeiden sündiges Verhalten, um uns dadurch Gottes Liebe zu verdienen, anstatt zuerst seine bedingungslose Liebe anzunehmen und in ihr zu ruhen – und uns dann von dieser Liebe motivieren zu lassen.

Frei zu sündigen

Als Gott das Universum, die Erde und uns Menschen schuf, hat sich ihm eine grosse Frage gestellt: Soll er uns als Roboter erschaffen, die auf Knopfdruck gehorchen, so dass wir nie etwas falsch machen? Oder soll er uns die Fähigkeit geben, selbständig Entscheidungen zu treffen – ungeachtet des Risikos, dass wir sündigen? Weil Gott Sünde nicht ausstehen kann, müssten wir in dem Fall seine Gegenwart verlassen. Gott hat sich für den freien Willen entschieden. Und ich glaube nicht, dass er sich mit dieser Entscheidung lange gequält hat. Unser Vorfahr Adam wurde perfekt und unschuldig erschaffen. Er war allerdings in der Lage, zwischen Gut und Böse zu wählen. Gott hat ihn nicht mit einem ganzen Bündel von Regeln und Gesetzen belastet. Gott hat Adam und Eva nur eins gesagt: «Ihr könnt tun, was ihr wollt, bis auf eine Sache: Esst nichts von dem Baum da drüben. Wenn ihr das tut, schadet ihr euch und allen anderen.»

Je älter wir werden, desto mehr wächst der Schuldbrief, begleitet von einem Schuldgefühl, das wir irgendwie loswerden wollen. Anfangs ist uns das nicht bewusst; mit der Zeit wird uns aber immer klarer, dass wir schuldig sind und den Erwartungen Gottes nicht entsprechen. Dieses Gefühl behagt uns nicht, oder? Auch dann nicht, wenn wir nicht verstehen, woher es kommt. Deswegen haben wir drei Strategien entwickelt, um uns von diesem negativen Gefühl zu befreien. Wir würden es nicht so bezeichnen, aber letzten Endes versuchen wir, von unserer Schuld freigesprochen bzw. gerechtgesprochen zu werden.

Menschliche Erlösungsstrategien

1. Gute Werke

Die beliebteste Strategie ist, durch gute Werke mit Gott ins Reine zu kommen. Durch die guten Werke versuchen wir, mit uns selbst klarzukommen. Wir wollen durch gute Taten unsere Unschuld vor Gott beweisen. Zum Beispiel:

  • indem wir die Gebote halten
  • regelmässig die Bibel lesen
  • in die Gemeinde gehen
  • der Kirche oder Bedürftigen Geld spenden
  • die Armen speisen usw.

Das sind zwar alles gute Werke, die Bibel bezeichnet sie aber als gesetzlich. Sie sind gut und nicht böse. Aber es stellt sich die Frage, ob wir mit all unseren guten Werken so viel Gewicht auf die eine Waagschale bringen, dass sie das Gewicht unserer Sünden ausgleichen. Da ist er ziemlich eindeutig. Gute Werke beseitigen unsere Sünde nicht. Kein bisschen.

2. Religion

Eine Frau antwortet auf die Frage, ob sie denn ein Christ sei: «Mein Vater ist Pastor und er ist so oft in die Kirche gegangen, dass es für uns beide reicht!»

Wir gehen davon aus, dass Gott uns wegen unserer religiösen Erziehung oder unserer religiösen Herkunft akzeptiert. Und Paulus hat zugegeben, dass er früher genau so drauf war. Aber als er Christ wurde, erkannt er, dass alles, was er früher als wichtig erachtet hatte, wertlos ist. (Philipper, Kapitel 3, Vers 7) Er bezeichnet alles als Müll, worauf er früher hinsichtlich seiner Rechtfertigung vertraut hat: nämlich seine religiöse Herkunft.

3. «Ich bin besser als die anderen»

Der dritte Rechtfertigungsversuch ist der Vergleich mit anderen, die «schlimmer» als wir sind. Die Geschichte im Lukasevangelium, Kapitel 18,Verse 10 bis 14 zeigt dies gut auf. Die Bibelstelle endet mit dem Vers: «Ich sage euch, dieser Sünder – und nicht der Pharisäer – kehrte heim als ein vor Gott Gerechtfertigter. Denn die Stolzen werden gedemütigt, die Demütigen aber werden geehrt werden.» 

Göttliche Strategien zur Reinheit

Wenn ein römischer Gefangener seine Gefängnisstrafe abgesessen und damit seine Schuld gegenüber der Gesellschaft bezahlt hatte, wurde er freigelassen. Ein Richter nahm dann den vergilbten, zerfledderten Schuldbrief und schrieb «Voll abbezahlt» darauf. Nach «Bezahlung» seiner Schuld war der Gefangene dieser Verbrechen nicht länger schuldig.

Kurz vor seinem Tod am Kreuz hat Jesus noch einmal laut etwas ausgerufen. Es war eine Art Siegesschrei, der normalerweise mit «Es ist vollbracht» (s. Matthäus, Kapitel 27, Vers 50) übersetzt wird. Das Wort, das Jesus in diesem Moment verwendete, ist exakt das gleiche Wort, das ein römischer Richter über den Schuldbrief des entlassenen Verbrechers schrieb: «Voll abbezahlt!».

Und das ist es, was Jesus für uns getan hat. Und zwar für jeden Menschen, der je gelebt hat und noch leben wird. Nur sein Opfer kann die Waagschalen aller begangenen Sünden ausbalancieren. Und zwar aus dem Grund, weil nur er der unvorstellbar heilige Gott ist. Als er uns mit freiem Willen erschaffen hat, war ihm völlig klar, dass er irgendwann unweigerlich selbst sein Leben für uns hingeben muss – und zwar nur aus Gnade und Liebe zu uns.

Drei Bilder für Gottes Vergebung

Glücklicherweise hat Gott uns in der Bibel ein paar tolle Beispiele für Vergebung gegeben.

1. Weisser als Schnee

In Jesaja, Kapitel 1, Vers 18 steht: «Kommt, wir wollen miteinander verhandeln, wer von uns im Recht ist, ihr oder ich. Eure Sünden sind blutrot, und doch sollt ihr schneeweiss werden. Sie sind so rot wie Purpur, und doch will ich euch rein waschen wie weisse Wolle.»

Gott hat unsere Sünden vergeben und uns in etwas so Schönes, Reines und Helles wie frischen Schnee verwandelt. Der neonlichtrote Fleck unserer Sünde ist verschwunden. Durch Jesu Blut ist daraus sanftes, pures Weiss geworden. Wenn der Schnee in der Realität schmilzt, kommt Matsch darunter zum Vorschein. Bei uns würde kein Matsch zu sehen sein, sondern genau die gleiche Schönheit, Reinheit und Heiligkeit.

2. Das tiefste Meer

In Micha, Kapitel 7, Vers 19 stehen noch mehr: «Er wird sich wieder über uns erbarmen, alle unsere Sünden zertreten und unsere Verfehlungen ins tiefe Meer werfen.» Zuerst nimmt Gott unsere Sünden und zerquetscht sie – so wie ein schwerer Stiefel, der eine Zigarette eine Million Mal zertritt, bis nicht mal mehr ein Krümel übrig ist. Wenn Gott das macht, kann man nichts mehr erkennen. Danach nimmt er unsere Bösartigkeit (Ungerechtigkeiten) und versenkt sie im tiefsten Teil des Meeres. Weiss jemand von Ihnen, wo die tiefste Stelle im Meer liegt? Sie liegt im Pazifischen Ozean und heisst Marianengraben. Wollen Sie wissen, wie tief die Stelle ist? Über elf Kilometer. Der Marianengraben liegt tiefer im Meer, als der Mount Everest hoch ist. Niemand geht am Grund des Marianengrabens fischen.

3. Fest statt Gerichtsverhandlung

Es macht Gott Freude, barmherzig zu sein. Wenn wir an Jesus glauben und Gott uns unsere Sünden vergibt, dann feiert er ein Fest im Himmel, so sehr freut er sich. Die Engel jubeln. Das ist doch unvorstellbar. Gott möchte nicht, dass Sie sich wegen Ihrer Sünden schämen, wenn Ihnen schon längst vergeben ist. Verstehen Sie das? Gott möchte nicht, dass Sie sich schuldig fühlen, weil Ihnen vergeben ist. Er möchte, dass Sie jubeln. Er möchte, dass Sie sich wieder an Ihrem Leben freuen. Das klingt schon fast zu gut, um wahr zu sein. Es ist gut. Und wahr. In der Geschichte des Verlorenen Sohnes schliesst Jesus mit den Worten: «So wird man sich auch im Himmel freuen über einen Sünder, der zu Gott umkehrt.» (s. Lukas, Kapitel 15, Vers 7). Das ist nicht nur religiöses Gerede oder Wunschdenken; es ist die Wahrheit über Sie! 

Also gibt es für die, die zu Jesus Christus gehören, keine – was? – keine Verurteilung mehr (Römerbrief, Kapitel 8, Vers 1)! Auch dies ist kein religiöses Gelaber oder Wunschträumen. Das ist die Wahrheit.

Zur Erinnerung hier nochmal ein paar Eigenschaften unserer Identität in Christus:

WER BIN ICH IN CHRISTUS?

 

Ich bin Gottes Freund.

Johannes, Kapitel 15, Vers 15

Ich bin freigekauft und gehöre nun zu Gott.

1. Korinther, Kapitel 6, Vers 20

Ich bin erlöst und mir ist vergeben.

Kolosser, Kapitel 1, Vers 14

Ich habe Anteil an der Fülle von Christus.

Kolosser, Kapitel 2, Vers 10

Ich bin gewiss, dass alles zu meinem Besten dient.

Römer, Kapitel 8, Vers 28

Ich kann nicht von Gottes Liebe getrennt werden.

Römer, Kapitel 8, Verse 35-39

Ich habe nicht den Geist der Angst erhalten, sondern den der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.

2. Timotheus, Kapitel 1, Vers 7

Ich habe Gott zum Vater, und der Feind kann mir nicht schaden.

1. Johannes, Kapitel 5, Vers 18

Ich bin das Salz der Erde und das Licht der Welt.

Matthäus, Kapitel 5, Verse 13-14

Ich bin Gottes Mitarbeiter.

2. Korinther, Kapitel 6, Vers 1

Ich habe in Christus schon jetzt einen Platz im Himmel.

Epheser, Kapitel 2, Vers 6

Ich vermag alles durch Christus, der mich stark macht.

Philipper, Kapitel 4, Vers 13

Zur Webseite:
Der Grace Course in der Schweiz

Zum Thema:
Dossier zum Grace Course
Selbsttest: Anzeichen für Gesetzlichkeit
Aussergewöhnlich genug? Radikal für Gott leben: Die neue Gesetzlichkeit?

Datum: 09.07.2016
Autor: Anja Janki
Quelle: Livenet / Freedom in Christ

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