Auf dem Prüfstand

Missverständnisse über Gott aufgedeckt

Wer ist Gott? Auf diese Frage könnten die meisten schnell eine Antwort geben. Im Laufe der Jahre haben wir uns ein Gottesbild zusammengebastelt, oft ohne zu hinterfragen, ob das überhaupt stimmt. Drei allgemeine Aussagen über Gott auf dem Prüfstand.

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Symbolbild: Gesicht von Jesus in den Wolken.
Auch wenn manche Menschen sich noch nie auf die Suche nach Gott gemacht haben, glauben Sie zu wissen, wer er ist. Unsere Kultur hat uns da einiges mit auf den Weg gegeben. Aber stimmt das auch?

«Wenn wir gut sind, mag uns Gott»

Jeder kennt den Spruch: «Wenn du brav bist, kommt das Christkind.» – Eine der grössten Lügen der Menschheit. Jesus kam ja genau deswegen, weil wir es nicht schaffen, gut zu sein und weil Gott uns trotzdem liebt.

Bei Gott kann man sich nichts erarbeiten. Weder durch Fleiss, noch durch Mühe, nicht durch Verzicht oder durch Zwang. Wir müssen Gott nicht zufrieden stellen; er braucht nichts, um glücklich zu sein. Jesus hat alles für uns getan. Mehr braucht es nicht.

Gottes Liebe ist nicht an Bedingungen geknüpft, sie ist einfach geschenkt. So wie alles andere, was wir von ihm bekommen können: Vergebung, seine Gegenwart, sein Heiliger Geist, unbeschreiblicher Friede, echte Erfüllung, Veränderung und ewiges Leben.

Dieser selbst gemachte Druck, sich für Gott anzustrengen und ein guter Mensch zu werden, ist ein grosser Irrtum in unseren Köpfen. Gott liebt uns. Jetzt. So wie wir sind. Und nichts kann uns trennen von seiner Liebe, so steht es in der Bibel, in Römer, Kapitel 8, Vers 38-39.

«Gott ist ein alter Mann mit Bart»

Wir kennen die Ölgemälde von diesem alten Mann mit wehenden Gewändern und flatterndem Bart, gern auf einer Wolke sitzend. Doch wer in der Bibel nach so einem Gott sucht, wird enttäuscht. Denn dort wird Gott so übermächtig beschrieben, dass kein Mensch ihm einfach so gegenübertreten könnte.

Auch wenn Gott unbeschreiblich und für unseren Verstand unfassbar ist, hat die Bibel verschiedene Namen und Beschreibungen, um dieses übernatürliche, herrliche, heilige Wesen irgendwie zu erklären.

Zum Beispiel: Gott ist Liebe (1. Johannes, Kapitel 4, Vers 8). Gott ist Licht, in dem keine Finsternis ist (1. Johannes, Kapitel 1, Vers 5). Gott ist wie ein verzehrendes Feuer (Hebräer, Kapitel 12, Vers 29).

Unter diesen Gesichtspunkten kann man wohl definitiv sagen: Gott ist kein alter Mann mit Bart. Er ist unfassbar grösser und herrlicher.

«Er hat bessere Dinge zu tun, als sich um mich zu kümmern»

Es gibt so viel Elend und Leid auf der Welt, da hat Gott doch anderes zu tun, als sich um mich und meine Lapalien zu kümmern, glauben wir oft. Wir denken, Gott dadurch zu entlasten. Eigentlich sehr grosszügig von uns...

Aber Gott ist doch Gott. Er ist kein Mensch, der nur an einem Ort helfen kann. Seine Kraft ist nicht begrenzt. Sein Wirkungsgrad nicht beschränkt. Vielleicht ist dieser Satz aber auch eine Ausrede, damit wir uns nicht mit Gott beschäftigen müssen. Weil wir zu stolz sind, um Hilfe in Anspruch zu nehmen. Oder weil wir Angst haben, dass wir die Kontrolle verlieren, wenn Gott eingreift.

Gott drängt sich nicht auf. Wir dürfen entscheiden, wie weit wir ihm Raum in unserem Leben geben. Gott ist uns näher, als wir glauben. Er ist jetzt da. Aber wir müssen ihn nicht an uns ran lassen. Wir können weiter in unseren eigenen Verhaltensmuster leben. Oder wir wagen den Schritt. Und probieren es aus mit diesem Gott, der grösser ist als alles, was wir verstehen können, und der uns unfassbar liebt.

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Datum: 21.08.2019
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch

Kommentare

Ich möchte mich nur zum ersten Punkt äussern. Hat sich Gott geändert? Im AT war Er oft unzufrieden und zornig auf das Volk Israel weil sie Ihm nicht gehorchten. Jetzt soll das alles anders sein und unser Verhalten spielt überhaupt keine Rolle mehr? Ist Gottes Zorn im NT verpufft und Gottes Gericht, von dem wir im NT oft lesen, aufgehoben? Natürlich liebt uns Gott und hat deshalb Jesus als die Lösung für unsere Rebellion geschickt. Doch ist es so, dass wir nun frei sind von der Macht der Sünde zum Glaubensgehorsam, um Gott von ganzem Herzen zu dienen. Warum wird diese Seite bei vielen Christen einfach ausgeblendet? Wird ein toter Glaube propagiert, ein theoretisches Fürwahrhalten ohne Praxis?

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