Schwielig, vernarbt – lieblich?

Was die Bibel über Füsse sagt

Wer glaubt, die Bibel wäre ein altertümliches Buch, in dem es nur um Religion geht, liegt falsch. Denn die Bibel hat wirklich zu jedem Thema etwas zu sagen, sogar über Füsse.

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So schreibt Paulus im Römerbrief, Kapitel 10, Vers 15: «Wie lieblich sind die Füsse derer, die Gutes verkündigen!»  Also echt – meint Paulus das wirklich so? Ich meine, jetzt mal im Ernst: Sind Füsse wirklich schön?

Meine Füsse

Wenn Paulus meine Füsse gesehen hätte, hätte er diesen Vers vielleicht noch mal überarbeitet. Ich habe so genannte Tänzerfüsse. Nach Jahren der Folter – barfuss tanzen und die Füsse in Spitzenschuhe zwängen – sehen sie nicht gerade toll aus.

Meine geliebten Füsse sind verziert von Narben, Flecken, Schwielen, Hautabschürfungen und vorstehenden Ballenzehen. Beim Tanzen strecke ich dauernd meine Zehen, damit die Füsse geschmeidig bleiben. Ich mache das sogar, wenn ich nicht tanze. Einer meiner Zehen knackt immer, egal, was ich tue, also schnippe ich ständig mit ihm, um meine Mutter zu ärgern.

Um dem Ganzen noch eins drauf zu setzen, habe ich die Angewohnheit, meine Füsse wie wild zu verzieren: Ich trage einen goldenen Zehenring und benutze für gewöhnlich Nagellack in grellen, furchtbaren Farben, um die ganzen Kratzer und Verfärbungen zu übertünchen. Der «Farbton des Tages» heute ist puderblau. Ich bin mir also wirklich nicht so sicher bei dieser Wie-lieblich-sind-die-Füsse-Geschichte.

Andererseits sagt Paulus nichts über saubere Füsse oder narbenfreie makellose Gliedmassen. In Römer, Kapitel 10 geht es um den Zweck, den die Füsse erfüllen. Denk mal kurz darüber nach. Welchen Zweck erfüllen deine Füsse – neben der Tatsache, dass sie dich in der Senkrechten halten und von A nach B bringen?

Füsse, ein besonderes Geschenk

Obwohl meine Füsse nicht besonders schön sind, habe ich gelernt, Gott dafür zu danken, was er mir durch meine Füsse ermöglicht. Ich denke, dass ich ihm mit meinen Füssen diene. Als Tänzerin gab und gibt mir Gott die Chance, mich um andere im Tanzteam zu kümmern und ihnen ein Vorbild zu sein. Ich glaube, dass Gott mich gebraucht – als Vorbild, Ermutigerin und Mentorin für viele Teens. Ausserdem hat er mir die Möglichkeit gegeben ihm durch Anbetungstanz in der Gemeinde zu dienen.

Auch im nicht tänzerischen Bereich gebraucht Gott mich: Da kann ich für jemanden beten, dort jemanden aufheitern oder ein Friedensstifter sein und die Gute Nachricht von Jesus weitererzählen. Gerade heute Morgen auf dem Weg zu McDonald's sah ich einen Anhalter an der Strasse stehen. Und da hab ich ganz spontan für ihn gebetet.

Ich habe meine Füsse immer gemocht und finde sie schön, auch wenn sie nicht ansehnlich sind. Ich glaube, ich mag sie noch mehr, je hässlicher sie werden und je mehr Kilometer sie hinter sich haben. Ich verwöhne meine Füsse mit tollen Schuhen und Fusslotion. Schliesslich sind sie meine Boten, also muss ich sie gut pflegen, damit sie immer einsatzbereit sind!

Deine Füsse

Welche guten Nachrichten tragen deine Füsse in die Welt? Welche Geschichten können deine Füsse erzählen? Vielleicht befördern sie dich ja an Orte, an denen du Dinge für Gott bewegen und anderen dienen kannst. Bist du bereit? Gott mag Füsse, die sich von ihm in Bewegung bringen lassen. Modelle der Marke «Für Gott unterwegs» sind bei ihm schwer angesagt!

Denk einen Moment an Jesus. Wie haben seine Füsse wohl ausgesehen? Mit seinen Füssen war er täglich viele Kilometer unterwegs. Er hat vielen Menschen geholfen, weil er bereit war, dahin zu gehen, wo Gott ihn haben wollte.

Sei ein Original

Bitte Gott dir zu zeigen, wie er dich als seinen Boten gebrauchen möchte. Lackiere deine Nägel und sei verschwenderisch mit Fusslotion. Denn es kann sein, dass deine Füsse ganz schön was zu tun bekommen.

Auszug aus dem Buch «Wer will schon wie Barbie sein? - 50 Andachten für Mädchen», von Mieka Philipps, erschienen bei Gerth Medien.

Datum: 16.03.2013
Autor: Miriam Hinrichs

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