Liedermacher Linard Bardill
«Kinder durchschauen vorgespielte Religiosität»
Für Liedermacher und Theologe Linard Bardill ist es klar: Über Religion sollen Eltern mit Kindern nicht nur reden, sie sollen sie vor allem vorleben: «Ich finde es sehr wichtig, dass man in religiösen Dingen zu Kindern ehrlich ist. Sie haben ein gutes Gespür dafür, ob man es ernst meint oder nicht.»
Frage nach Gott kommt
Egal welche Haltung Eltern vertreten, Gott wird irgendwann, in irgendeiner Form im Kinderzimmer auftauchen. Kinder haben viele Fragen, und die lassen sich nicht immer rational klären. Viele Eltern haben grundsätzlich Mühe mit biblischen Geschichten. Das verwundert Bardill kaum: «Die grosse Hilflosigkeit beim Thema Religion ist überall spürbar. Ich finde es sehr wichtig, dass man in religiösen Dingen zu Kindern ehrlich ist. Sie haben ein gutes Gespür dafür, ob man es ernst meint oder nicht. Eine unaufrichtige Haltung der Eltern rächt sich später: Das Kind durchschaut, wenn ich ihm eine Religiosität vorgespielt habe, an die ich selbst nicht glaube. Es wird als Jugendlicher nicht nur die geheuchelte Religiosität, sondern die Spiritualität als Ganzes ablehnen.»
Zugang suchen
«Ich will kein Modell vorschlagen. Jeder Mensch soll einen authentischen spirituellen Umgang mit seinen Kindern finden. Wenn jemand an einen persönlichen Gott glaubt, der sein Leben ordnet, dann soll er es aus diesem Glauben heraus tun. Meine Anknüpfungspunkte sind die Natur und das Herz.»
Linard Bardill ist Vater von fünf Kindern. Er wohnt mit seiner Frau in Scharans. Bardill hat reformierte Theologie studiert und tauschte bald nach dem Studium die Kanzel mit der Bühne. Heute ist er einer der bekanntesten Schweizer Kinderliedermacher und tritt auch oft in Kirchgemeinden auf.
Mit seiner CD «Mis Zauberbett heisst Bernadett» besucht er als singender Seelsorger schwerkranke Kinder im Spital. Das Album befasst sich auf kindgerechte Weise mit Sterben, Tod, Krankheit und Gesundheit.
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Linard Bardill
Quelle: Livenet / reformiert / Kipa