Im Sturm
Mit Jesus im Boot
Wenn die Wogen hoch gehen, gilt es Ruhe zu bewahren – und Wasser auszuschöpfen. Wir können nicht jeden Sturm voraussehen. Ihm Meister zu werden, schaffen wir nicht.
Ein verantwortungsbewusster Steuermann wird das Boot von Felsen fernhalten, die den Rumpf aufreissen und es zum Kentern bringen. Wir meiden Klippen und halten Kurs, um ans Ziel zu gelangen. Doch vor Stürmen sind wir nicht gefeit. Sie können uns unversehens treffen, mit einer Heftigkeit, die dem Boot gefährlich wird. In Stürmen hilft Erfahrung, doch wenn ein wütender Wind den Kahn peitscht und hohe Wogen über ihn hereinbrechen, ist es aus mit der Gelassenheit.
Weit draussen
Heute sind die Freunde von Jesus mit ihm weiter auf den See Genezareth hinausgefahren. Nicht zum Fischen, sondern um ans gegenüber liegende Ufer zu gelangen. Jesus hat nach einem anstrengenden Morgen – die Leute umlagerten ihn – eine Pause verdient. Er hat sich hingelegt und ist eingeschlafen. Der See, gewöhnlich spiegelglatt, liegt 212 Meter unter Meer. Wie aus dem Nichts können Fallwinde einfahren, die schwere Stürme verursachen; das ist bekannt. Doch warum tritt dies gerade heute ein, wenn wir weiter draussen sind, mitten auf dem See?
Er schläft!
Die Wellen werden höher, werfen den leichten Kahn hin- und her. Wasser schwappt ins Boot, mit jeder Welle mehr, als die Männer ausschöpfen können. Aus Sorge wird Angst. Auch den erfahrenen Fischern steht sie im Gesicht. Jesus hat sich im Heck hingelegt – er schläft noch immer! Wie kann er? Die Freunde wecken ihn unsanft: «Meister, Meister, wir gehen unter!»
Stärker als der Sturm
Jesus steht auf, blickt dem wilden Sturm ins Gesicht – und schreit ihn an! Er befiehlt den Wellen, sich zu legen! Und das Verrückteste: Es geschieht! Die Wellen glätten sich, der Sturm ebbt ab, ist mit einem Mal vorbei, als hätte er nicht eben noch getobt und sie in höchste Gefahr gebracht. Windstille – als wäre nie was von Sturm gewesen. Den keuchenden Freunden von Jesus hängt der Kiefer herunter. Wow! Auch das kann er! «Wer ist denn dieser», sagen sie zueinander, «dass er selbst dem Wind und dem Wasser gebietet, und sie gehorchen ihm?» (Die Bibel, Lukasevangelium, Kapitel 8, Verse 22-25).
Jesus ins Boot holen
Jesus fragt sie: «Wo ist euer Glaube?» Die Frage geht alle an. Wo ist unser Vertrauen in Gottes Kraft und Hilfe, wenn es stürmt und die Wogen hoch gehen? Wir können Jesus zu uns ins Boot holen, uns ihm anvertrauen. Er wird uns unbequeme Wahrheiten sagen, er wird sich hinlegen – vor allem aber hat er die Kraft, das Boot durch alle Gefahren zu lotsen und Stürme zu stillen.
Bücher zum Thema:
Max Lucado: Ruhe im Sturm
Annemarie Pfeifer: Stark in den Stürmen des Lebens
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch