Hamiltons viele Facetten

Mit Kreuz auf dem Rücken und Gott am Hals

Einen Pokal in der Hand, auf der Gesichtsmaske die Aufschrift «Black Lives Matter» und am Hals das Tattoo «God is Love»; so kennt man Lewis Hamilton, den erfolgreichsten Formel-1-Rennfahrer aller Zeiten. Der siebenfache Weltmeister fuhr in der Königsklasse Sieg um Sieg ein und ist jetzt alleiniger Rekordhalter mit den meisten Grand Prix-Siegen (91) vor Michael Schumacher.

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Lewis Hamilton (Bild: Instagram)
Nicht nur seine Rennkünste, nein, auch seine Tätowierungen sind beeindruckend. Der ganze Körper ist übersät damit, und ein mächtiges Kreuz überzieht den ganzen Rücken.

Der 35-jährige Brite mit karibischen Wurzeln bezeichnet seinen Vater als grösstes Vorbild. Nun ist er selber weltweit zu einem der grössten Vorbilder für Millionen Fans geworden – und dies als gläubiger Kirchgänger. Auch für Style steht er und macht damit beste Werbung für seinen Glauben.

Lewis Hamilton hat sich «Blessed» (gesegnet) hinter die Ohren geschrieben und hat definitiv Gott am Hals.

Sein Leben für ein krankes Mädchen

Seine Rekorde sind so heftig wie die Motorengeräusche: Die meisten Siege (91), Podestplätze (160), Pole-Positions (96) und einiges mehr. Doch Hamilton ist längst nicht nur für seine Formula-Erfolge bekannt, er ist auch Aktivist, Veganer und lebt ethisch hohe Werte.

Die Todesgefahr fährt bei einem Speed-Rennen jeweils mit. Er äussert klar, obwohl es seine riesige Leidenschaft ist, dass es nicht wert sei, dafür zu sterben. Dennoch könnten es Träume, Ambitionen oder Lebensziele wert sein, dafür zu sterben.

Als ein Mädchen ihm erzählte, wie seine Rennen und Siege ihr halfen, sich von ihrer Chemotherapie zu erholen, meinte er, dies wäre definitiv etwas, wofür es sich lohne, sein Leben zu riskieren; wenn er ein Kind so berühren könne. Und er weiss auch: «Gott hat seine Hand über mir.»

Kirche stärkt, erhellt und zentriert

«Du hast keine Zeit zu beten», sagte er über Situationen im schnellen Kurs. «Alles kann passieren, jeden Tag, aber ich fühle, dass Gott seine Hand über mich hält.» Hamilton stärkt seinen Glauben durch regelmässige Gottesdienstbesuche. «Ich gehe mit paar engen Freunden», beschreibt er, «wir treffen uns zum Frühstücken und dann gehen wir zusammen in die Kirche. Wir verlassen sie oft mit einem Gefühl von Erhellt- und Gestärktsein. Es ist, wie wenn man sich neu zentriert.»

Hautnah: Grosses Kreuz auf dem Rücken

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«Blessed» und «God is love» Tattoo
Es ist unübersehbar – das schmucke Kreuz, welches den ganzen Rücken Lewis Hamiltons ziert. Dazu ist die Inschrift «Still I rise» auf die Haut geschrieben: Ich werde immer wieder aufstehen, mich erheben. Und darüber prangt ein Jesus-Bild.

Sein von Tattoos übersäter Körper zeugt stark von seinem Glauben und was ihm sonst noch wichtig ist. Eigentlich ist er unterdessen ein einziges grosses Kunstwerk, sein Körper. Unzählige Bilder und Worte sind zu finden. So brüllt ein Löwe der Stärke auf der linken Brust und seitlich am Hals steht «God is love» (Gott ist Liebe).

Aufstehen und niederknien für Mitgeschöpfe

Der ausgesprochene Familienmensch und Kinderfreund ernährt sich, aus Umweltschutzgründen, vegan. Er setzt sich für Tierschutz ein, spendete 500'000 Dollar für Hilfe bei den Buschbränden in Australien 2019/2020 und rief zu einer Spendenaktion auf.

Auffällig offensichtlich macht er sich auch bei allerhand Gelegenheiten für die «BLM-Bewegung» stark, Black Lives Matter, nicht zuletzt bei einem offiziellen Anlass, wo er sich symbolisch niederkniete.

Kein Sieg im Weltlichen

Hingegen schlägt sich auch der grossartig Schnelle mit Weltlichem herum und trägt nicht immer einen Sieg davon. So wurde neulich publik, dass der Uhrenmulti «Swatch» die Marke «Hamilton» behalten kann. Denn der Namensvetter hätte seinen Namen gerne für die eigene Produkte-Linie benutzt. Doch gegen eine bekannte Grösse, die es bereits seit 1892 gibt, ist nicht gut kämpferische Kirschen essen.

Auferstehen von widrigen Umständen

Der kleine Lewis wurde früher häufig abgelehnt. Eltern anderer Rennfahrer-Kids sagten zu ihm, dass er nicht gut genug sei, oder «Es» einfach nicht habe; und dies, als er gerade mal achtjährig war. Auch der Schulleiter wollte ihn bei seinen jugendlichen Ambitionen nicht unterstützen. So hatte er ungenügende Schulleistungen und hinkte immer hinterher. «Ich hasste die Schule», so Hamilton.

Sie alle wurden Lügen gestraft, wenn sie heute den überragenden Racer mit all seinen Erfolgen sehen – und einen jungen Mann mit gutem Charakter. Aus der aktuellen Zeit plauderte er, dass die Formel 1 ihn aufbaue und zerbreche – immer wieder aufbaue und zerbreche. Schlussendlich sind die Aufbauphasen häufiger und stärker. Gott sei Dank. Das musste er sich hinter die Ohren schreiben: «Blessed»!

Interview mit Lewis Hamilton:
Persönliche Einblicke, kurz und knackig

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Datum: 27.11.2020
Autor: Roland Streit
Quelle: Livenet

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