«Luther King» spielt einen Mörder
Er will das Verbrechen nicht glorifizieren
Jüngst wurde David Oyelowo mit Preisen überhäuft, für seine Auftritte als Martin Luther King in «Selma» sowie für die Streifen «Nightingale» und «The Butler». In seinem jüngsten Werk spielt er einen Verbrecher – nicht um diesen zu glorifizieren, sondern die junge Frau, die er entführte. Denn dadurch wurde ihr Leben positiv auf den Kopf gestellt.
In seinem jüngsten Streifen «Captive», basierend auf einer wahren Begebenheit, stand David Oyelowo vor der Herausforderung, cooles Aussehen zu vermeiden. Darin spielt er den Mörder Brian Nichols, der entkommen konnte. Anno 2005 ermordete Nichols vier Menschen und konnte später aus einem Gerichtsgebäude in Atlanta entkommen. Er stahl ein Auto und nahm die junge Frau Ashley Smith als Geisel – bevor er wieder gefasst werden konnte.Trotz seinen Verbrechen sei es schwierig gewesen, zu verhindern, dass die Zuschauer Nichols nicht als Helden des Films ansehen. «Wir arbeiteten hart daran, dass Brian Nichols nicht als ein cooler James-Bond-Charakter rüberkommt, denn es gibt diese Leinwand-Berührungspunkte, die man mit Helden in Verbindung bringt.»
Sünde nicht glorifizieren
Er renne in einem Anzug herum, trägt zwei Pistolen und ermordet Leute. «Sicherzustellen, dass sich das nicht glamourös ansieht, war harte Arbeit. Es musste kaltblütig wirken.»
Normalerweise lehnt Oyelowo solche Rollen ab, da er als überzeugter Christ glaubt, dass er eine moralische Verpflichtung gegenüber Gott und seinen Kindern hat. Er will göttliche Prinzipien auf der Leinwand wie im realen Leben hochalten. Dies heisse nicht, dass er in seinen Filmen nicht auch Dunkelheit zeigen wolle. Doch das Licht muss die Dunkelheit vertreiben, der Schauspieler lehnt ab, Sünde zu verherrlichen.
Nicht jeder Hollywood-Darsteller würde einen solch klaren Stand einnehmen, doch Oyelowo geht davon aus, dass Filme die Gesellschaft verändern, zum Guten oder Schlechten.
Leben verändert
Was man in die Welt hinein gibt, hat eine Auswirkung. «Es gibt Leute, die sagen, dass das Dargestellte das Publikum nicht beeinflusst. Damit bin ich gar nicht einverstanden.» Dadurch würden sie sich aber nur ihrer Verantwortung entziehen. Bei «Captive» habe er nicht wegen Nichols mitgemacht, sondern wegen der wahren Heldin des Films: Ashley Smith.
«Ich spiele einen Mörder, doch ich wollte die Story erzählen, weil sich das Leben der jungen Frau verändert hat.» Vor der Entführung ruinierte sie ihr Leben mit Metamfetamin, einer synthetischen Droge. Nachdem sie den Händen des Kidnappers entkommen konnte, hörte sie auf, Drogen zu nehmen, sie wurde von Christus gerettet und heiratete.
Oyelowo arbeitet zudem bereits an weiteren Projekten. Er führt dies auf das biblische Gleichnis mit den Talenten zurück. «Die Bibel illustriert, wie wir die Gaben, die wir von Gott erhalten haben, investieren und vermehren sollen.»
Trailer zu «Captive»:
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch