Tausendsassa Samuel Bärtschi
Bauernhöflich und ideenreichlich
Etwas unscheinbar wirkt er schon, der Bauernsohn und Künstler Samuel Bärtschi. Doch sobald er aus seinem Leben erzählt, öffnen sich ungeahnte und schier grenzenlose Schätze aus eindrücklichen Erlebnissen aus Landwirtschaft, Kunst und Sozialem.
Ihr Leben als Ehepaar und sechsköpfige Familie gründet im festen Glauben an einen liebenden Himmelvater, dem alles möglich ist. Trotz oder gerade wegen nicht immer einfachen Lebensphasen durften sie Versorgung und viele «wunder-bare» Fügungen erleben.
Im Gespräch mit Samuel (Sämi) Bärtschi schlägt immer wieder sein Herz für Menschen durch. Die Familie mit vier Töchtern dient Personen, die auf dem Hof nach einer Krise den Wiedereinstieg in die Gesellschaft finden.
Zudem ist der Landwirt ein innovativer Typ mit einer starken geistlichen Sicht, die beispielsweise das Anstossen von Bauerngebet und -Konferenz ausmachte. Er hatte damals wesentliche Impulse an die Stiftung Schleife weitergegeben.
Livenet war persönlich im regem Austausch mit dem «Lebenskünstler».
Was
hat Ihren Glauben besonders geprägt?
Samuel
Bärtschi: Meine Eltern haben morgens und abends am Tisch immer aus der Bibel
vorgelesen. Dadurch weiss ich heute noch viele Bibelverse auswendig.
Erzählen Sie uns doch gerne spezielle Erlebnisse aus Ihrem Gebetsleben.
Das eine liegt länger zurück: Ich hatte einen Traum, ein Bekannter von
uns fuhr mit einem Auto im Tunnel und verunfallte tödlich. Als ich erwachte,
habe ich sofort um Schutz für ihn gebetet und zu Gott gesagt: «Das kannst du
nicht machen. Er ist jung und hat eine Familie!» Einige Tage später hat seine
Frau meiner Frau erzählt, dass sein Auto in einem Tunnel von zwei Lieferwagen
zusammengedrückt wurde, und er hatte es gut überlebt. Das war für mich eine
Gebetserhörung.
Etwas Aktuelleres: Ich erwachte nachts um 3 Uhr und hatte den Eindruck, für eine Person um guten Schlaf zu beten. Am Morgen sagte diese Person, sie habe letzte Nacht so schlecht geschlafen, aber von ca. 3 Uhr habe sie dann wunderbar bis am Morgen geschlafen.
Sie sind auch gestaltender Künstler, was ist Ihnen dabei besonders
wichtig?
Besonders wichtig ist mir die Kreativität. Für meine Kunstobjekte
verwende ich meistens Alteisen, das nicht mehr gebraucht wird. Meine Werke sollen den Menschen Freude bereiten und erschwinglich sein.
Egal, ob bei den Menschen, denen ich begegne oder in den Objekten, die ich
herstelle, ist mir wichtig, dass der Heilige Geist präsent ist.
Sie geben regelmässig Kurse. Wie kamen Sie dazu?
Ich wurde von den Landfrauen angefragt, ob ich ihnen einen
Steinvogelkurs geben würde. Ich sagte ihnen, dass ich noch nie so etwas gemacht
hätte, aber ich könne es ja probieren. Und so hat sich in den letzten Jahren
meine Kursarbeit weiterentwickelt. Momentan leite ich Kurse z.B. für
Feuersäulen (Schneiden mit einem Plasmaschneider), Steinvogelkurse oder auch
mehrtägige Kurse, bei denen Objekte für Haus und Garten entstehen, z.B.
Rosenbogen, Pavillon, Tische, Stühle und andere Objekte.
Hatten Sie auch besonders schwierige Zeiten zu meistern?
Ich hatte vor einigen Jahren ein Burnout und konnte teilweise nicht mehr
richtig gehen. Ich lernte daraus, andere zu verstehen und dankbar für
meine Gesundheit zu sein; auch wenn man manchmal Schwierigkeiten durchstehen
muss und im Leben und Glauben an Grenzen stösst. Es gab mir noch mehr Tiefgang.
Wie würden sie Ihre vielschichtige Lebensberufung beschreiben?
Eine meiner Lebensberufungen ist die Kreativität. Kreativ zu sein,
bereitet mir Freude. Etwas aufzubauen und zu entwickeln, fasziniert mich. Ich
habe über ca. 25 Jahre bei mir zuhause und auch an anderen Orten verschiedene
Bauprojekte realisiert. Wohnungen, Stall, Wege und Einrichtungen, um mir die
Arbeit zu erleichtern. Ich habe dabei viel mit Recycling-Materialien gebaut, also mit Materialien die
nicht mehr gebraucht wurden. Ich hatte schon vor vielen Jahren den Eindruck, dass Gott die Kunst
wieder in die Gemeinde einfügen möchte und so habe ich über mehrere Jahre
Menschen ermutigt, ihre Kreativität ins Reich Gottes einzubringen. In unserer
Gemeinde führen wir dazu eine Kreativgruppe.
Ein anderer Teil meiner Berufung ist die Landwirtschaft. Ich bin leidenschaftlicher Landwirt und habe Freude an meiner Selbstständigkeit. Und ein weiterer Teil meiner Berufung ist, Menschen zu helfen, sie zu begleiten und zu beraten. Auf unserem Hof bieten wir einen Platz für betreutes Wohnen an. Wir teilen unser Leben mit diesen Menschen, hören ihnen zu und nehmen sie so, wie sie sind.
Wer und wie ist der Dreieinige Gott für Sie im Alltag?
Gott ist mein Vater, Jesus mein Freund und der Heilige Geist mein
Führer und Berater. Gott ist der Versorger, mit Jesus kann ich alles
besprechen, ihn um Weisheit bitten in allen alltäglichen Fragen. Der Heilige
Geist gibt mir prophetische Impulse für meine Arbeit im Alltag, gute Ideen für
die Kunst und für die Menschen, denen ich begegne. Ich bin dankbar, im Glauben
unterwegs sein zu dürfen.
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Quelle: Livenet