Geheilt von Depressionen

Gott hat mein Leid in Segen verwandelt

Nach der Geburt ihrer vier Kinder bekommt Inge Eser Depressionen. Sie hofft, durch Tabletten und Alkohol Ruhe zu finden, doch sie wird abhängig. Dann spricht Gott in ihr Leben und alles verändert sich so grundlegend, dass Inge Eser zu einer Stütze für viele junge Frauen wird. Hier erzählt sie ihre Geschichte.

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Inge Eser
Als mein Mann und ich 1962 geheiratet haben, waren wir sehr glücklich. Doch 14 Jahre später waren wir am Tiefpunkt unserer Ehe. Nach der Geburt unseres dritten und vierten Kindes bekam ich schwere Depressionen. Ich konnte es mir nicht erklären. Selbst der Glaube wurde mir so schwer. Mein Mann arbeitete viel und in seiner Freizeit engagierte er sich ehrenamtlich. Er war selten daheim und ich fühlte mich von ihm allein gelassen. Ich war mit meinen Kräften ,am Ende.

Die Ärzte, bei denen ich Hilfe suchte, verschrieben mir Beruhigungstabletten und ich hatte schnell raus, dass ich mit Alkohol und Tabletten wie auf Wolke Sieben schwebte. Eine Zeit lang war das gut. Bis mir eines Morgens die Tasse aus den Händen fiel, weil ich so zitterte. Ich war abhängig geworden.

Auf dem Boden der Tatsachen

In dieser schlimmen Phase sprach mich eine Frau aus der Kirchengemeinde an und sagte: «Du siehst so kaputt aus, komm doch mit zum Mütter-Wochenende.» Dort sprach eine Referentin über Dinge im Leben, die falsch gelaufen sind. Das berührte mich und so rang ich mich zu einem persönlichen Gespräch durch.

Bis elf Uhr abends musste ich darauf warten und es war für mich wie eine Qual. Am liebsten wäre ich weggerannt. Ich glaubte, hier sind doch sowieso nur fromme Christen, bei denen alles gut geht und alles klappt. Aber bei mir war das nicht so. Ich glaubte an Jesus, aber wieso war ich dann in so einem Loch? Wieso war ich eine Mutter, die so versagt? Unsere Ehe war fast kaputt, wir konnten uns nichts mehr sagen. Immer wieder kamen diese schweren Gedanken: «Nimm dir das Leben». Und ich hatte ja auch schon zwei Selbstmordversuche hinter mir.

Gott tut Wunder

Um 23:00 Uhr war ich dann dran. Die Referentin fragte nur: «Was möchtest du von Gott?» Und da floss es aus mir heraus: «Ich möchte eine frohe Mutter sein, ich möchte Gott wieder erleben und ich möchte, dass unsere Ehe heil wird.» Sie machte mir Mut, dass ich mich niederknie und Gott darum bitte. Und dann sagte ich Gott alles, was mich bewegte. Ich bat ihn um Vergebung für die vielen Dinge, die ich falsch gemacht habe. Und wie ich das alles vor Gott ausbreitete, fiel eine unendliche Last von meinem Herzen. Ich kann gar nicht beschreiben, wie gut das war. Gleichzeitig spürte ich tief in mir, dass ich mich ändern muss. An diesem Abend fiel ich müde, aber überglücklich in den Schlaf.

Als ich am nächsten Morgen meinen Mann anrief um ihm alles zu erzählen, sagte er: «Bevor du weitersprichst, will ich dir was sagen.» Und dann erzählte er mir, dass auch er eine Begegnung mit Gott hatte. Um 23:00 Uhr – also genau zu der Zeit, als ich mein Herz vor Gott ausgeschüttet habe. «Die Botschaft, die Gott für meinen Mann hatte, war: Eurer Leben muss sich verändern».

Neuanfang

Nach dem Wochenende trank ich keinen Alkohol mehr. Die Tabletten konnte ich schrittweise absetzen und war nach einem Jahr clean. Mein Mann und ich fingen noch einmal neu miteinander an und luden auch Gott in unsere Beziehung mit ein. Wir wurden wieder glücklich miteinander.

Und dann sprach eines Tages Gott zu uns und sagte: «Öffnet euer Haus!» Es dauerte nicht lange, da hörten wir von einer jungen Frau, die es nicht mehr schaffte, sich um ihr Kind zu kümmern. Das vierjährige Mädchen, das daraufhin zu uns kam, war das erste von vielen Mädchen (und dann auch Frauen), die in den kommenden Jahren bei uns ein Zuhause fanden.

Anfangs nahmen wir meist Mädchen aus sozial schwachem Umfeld in unsere Grossfamilie auf. Dann liessen wir uns zu Therapeuten ausbilden und wir kümmerten uns auch um Frauen, die an Borderline, Essstörung oder Depressionen litten. Immer wieder durften wir sehen, welche Veränderung die Liebe Gottes bewirkt.

Voll Dankbarkeit

Inzwischen sind mein Mann und ich pensioniert. Aber wenn wir auf unser «Lebenswerk» zurückschauen, sind wir unendlich dankbar. Dass wir durch all das durchgetragen wurden, ist ein Wunder. Aber das grösste Wunder ist die Nähe Gottes, die mich leitet und mir den Weg zeigt. Ich muss nichts tun, Gott schenkt mir seine Liebe. So darf ich leben, aus Liebe zu ihm.

Hier erzählt Inge Eser ihre Geschichte (ein Beitrag von CBN-Deutschland, Autorin: Friederike Lawrenz):

Diese Geschichte wurde mit freundlicher Genehmigung von CBN Deutschland veröffentlicht.

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Datum: 30.03.2018
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch, cbndeutschland.org

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