Joël Spörri
Musiker und Sozialhelfer
Eigene Augenoptikabteilung im Kameruner Spital; professionell produzierter Rap: Joël Spörri hat schon vieles erreicht.
Der Vater als Vorbild
Nach einer Augenoptiker-Lehre nahm ihn sein Vater 2008 mit nach Kamerun. Es ist sein Geburtsland: Sein Vater hat dort vor 27 Jahren ein Druckerei-Sozialprojekt aufgezogen, das heute noch erfolgreich in Betrieb ist. Dieser Erfolg weckte auch in Joël Spörri den Wunsch, ein Hilfsprojekt auf die Beine zu stellen. Seine Vision: Leute in Kamerun mit Brillen versorgen, egal wie arm oder reich sie sind. Zurück in der Schweiz sammelte er gebrauchte Brillen und fragte Augenoptiker für Material an. Ein Spital in der Hauptstadt Yaoundé stellte Spörri einen Raum zur Verfügung, in dem er die Optikermaschinen installierte.
Schwieriger Beginn
Die Anfangsphase des Projekts «Komm und Sieh» oder auf Französisch «Viens et Vois» war schwierig. «Es gab echt Situationen, in denen wir am liebsten aufgegeben hätten», sagt der heute 25-Jährige. Am 2. Juli 2012 wurde die Optikerabteilung im Hospital Bethesda offiziell eröffnet. Nun arbeiten dort sieben Angestellte, darunter sogar der Präsident des Augenoptikerverbands Kamerun. «Komm und Sieh» ist nicht nur in Yaoundé aktiv: «Wir machen Einsätze in den Dschungel oder in die Wüste und gelangen so in schwer erreichbare Gebiete.»
Woher die Motivation?
Woher nimmt einer den Elan und die Motivation, über mehrere Jahre hinweg so etwas aufzuziehen? «Ich bin ein gläubiger Christ», sagt der Oberaargauer. «Ich möchte den Menschen jene Liebe von Jesus weitergeben, die er mir gegeben hat. Ich kann hilfsbedürftigen Menschen mit meinen Gaben etwas Gutes tun.»
Geld erhält «Komm und Sieh» von einem regelmässigen Spenderkreis. Zudem hat Spörri in der Schweiz diverse Benefiz-Konzerte gegeben. Inzwischen veröffentlicht er nämlich unter seinem Künstlernamen «Chéjs Romero» regelmässig Raptracks. Sein neuster Track wird auf einer Compilation erscheinen, für die auch Berner Rap-Grössen wie Webba oder Jonny Bunko Songs beigesteuert haben. Seine Zukunftspläne sind simpel und einfach: «Ich will die Welt verändern und Geschichte schreiben.»
Autor: Markus Baumgartner
Quelle: Dienstagsmail.ch