Tanz als Kunstform von Gott

Gott zeigt sich im Tanz

Vom Kinderballett über Standarttanz bis hin zum Wasserballett: Es gibt kaum eine Tanzrichtung, die Astrid Künzler-Büchter nicht verfolgte. Heute tanzt sie mit Gott in ihrem Herzen. Ihr Wunsch: Christen sollen den Tanz vermehrt als Kunstform von Gott erkennen.

Ihre Füsse seien gut, meint sie, und lacht. Deshalb konnte sie bereits mit neun Jahren Spitzenschuhe im Ballett tragen. Astrid liebt das Tanzen seit Kindheit: Kinderballett, Jazztanz, Wasserballett, Flamenco und schliesslich Modern Dance, zeitgenössischer Tanz und Improvisation.

Mit 15 Jahren begann sie zu kiffen. "Ich suchte mich selber, wusste nicht, wer ich war. Ich lebte nicht mein Leben." Astrid zweifelte am Leben. Doch im Tanzen spürte sie eine Freiheit, die ihr entsprach. Trotz ihrer Minderwertigkeitsgefühle erschien sie nach aussen sehr selbstbewusst, gaukelte die Starke vor. Ihr Inneres jedoch war leer. "Ich begann, Menschen zu treffen, die etwas Besonderes hatten. Eine Ruhe, ein Selbstverständnis, das mir gefiel. Und das mich beeindruckte. Sie glaubten an Gott."

Blockade

Als sie sich mit 20 Jahren für ein Leben mit Gott entschied, konnte sie plötzlich nicht mehr tanzen.

Ein innerer Kampf begann. Ihre Maske, wie sie es heute nennt, bröckelte. Durch ihren Glauben wurde sie transparent. Die wahre Astrid mit allen Fehlern kam zum Vorschein. Gleichzeitig konnte ihr das Training nichts mehr geben. Tanz war Vergangenheit geworden, obwohl sie ihn so sehr geliebt hatte.

Mit 25 Jahren besuchte sie die Kurzbibelschule auf St. Chrischona. Gott begann Astrid herauszufordern. "Er schenkte mir Bilder, Eindrücke, Mut und den Wunsch, wieder zu tanzen - aber diesmal aus einer anderen Motivation." Eine zweite Tanzkarriere begann.

Professionell tanzen?

Im Improvisationstanz machte sie ganz neue Erfahrungen. Sie liebte diese Bewegungsfreiheit. Es war so ganz anders als Jazz oder Standarttanz. "Das strukturierte Tanzen sagte mir gar nichts mehr. Die Freiheit in der Improvisation war eine grosse Herausforderung und Bereicherung für mich." Obwohl sie ihren alten Beruf spannend fand, schmiss sie den Job und begann eine Tanzausbildung in London.

Seit zwei Jahren leitet sie nun das Tanztheater "dito", das aus professionellen Tänzerinnen besteht. Mit diesem Ensemble tanzt sie vor allem in christlichen Gemeinden. Astrid zum Thema Tanz: "Für mich ist Gott der Ursprung. Er hat alles Bewegende kreiert. Tanz ist die logische Schlussfolgerung davon. Denn Tanz ist die Aneinanderreihung von Bewegungen. Ich glaube, dass Gott sich in und durch tanzende Menschen ausdrückt. Ich wünschte mir, Christen würden vermehrt den Tanz als Kunstform von Gott erkennen, nutzen und einsetzen."

Das Tanztheater "dito" ist ein professionelles Ensemble. Die Mitglieder verbindet die Liebe zu Jesus Christus. Sie bildet die Grundlage für das gemeinsame Arbeiten und die künstlerischen Prozesse jedes Einzelnen. Die Ensemble-Leitung ist aktives Mitglied der Arbeitsgemeinschaft "Arts+" der Schweizerischen Evangelischen Allianz.

Webseite: www.tanztheater-dito.ch


Autor: Iris Muhl
Quelle: Livenet.ch

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