Wrestling-Legende Luger

«Gott ist mein Champion»

Als «The Total Package» und «The Narcissist» feiert er grosse Erfolge: Wrestling-Legende Lex Luger. Doch während er nach aussen unbesiegbar scheint, steckt hinter dem Muskelprotz etwas ganz anderes: Abhängigkeiten, die Luger sogar ins Gefängnis bringen. Doch dann nimmt sein Leben eine überraschende Wende. Er wird Christ.

Lex Lugers Karriere beginnt als Footballprofi der «Hurricanes» in Miami. Damals trägt er noch seinen echten Namen Lawrence Pfohl. Doch schon bald wird er aus dem Team disqualifiziert, nachdem er bei einem Auswärtsspiel ein Hotelzimmer auseinander nimmt. Er beschliesst, auf Wrestling umzusteigen, legt sich seinen Künstlernamen zu und feiert schon bald seine erste Siege.

Kein Preis zu hoch für Erfolg

«Nachdem es mit Football bei mir nicht geklappt hatte, wollte ich im Wrestling der Beste werden. Ziemlich bald wurde mir Dianabol angeboten, ein sehr starkes Anabolikum. Ich musste möglichst schnell Gewicht zulegen, und da kam mir diese Doping-Abkürzung ganz recht. Ich nahm vier Tabletten am Tag, konnte besser trainieren und mehr essen. Und ich lagerte mehr Wasser ein. In zwei Monaten nahm 8 Kilo zu. Ich konnte mich auf Dianabol verlassen, es wirkte. Und wenn man erst einmal damit anfängt, kann man nicht mehr aufhören.

Ich begann mein Doping in der Offseason, wo ich einen 12-Wochen Zyklus einlegen konnte. Eine Freundin von mir war Arzt und sie beobachtete meine Blutwerte. Während der Saison dopte ich nicht, so dass man mir nichts nachweisen konnte. Nur dazwischen, um so viele Muskeln wie möglich aufzubauen. Irgendwann war ich bei allem dabei, was man schnupfen, sprühen, spritzen und schlucken kann. Auch mit Alkohol hatte ich ein riesen Problem. Und tablettenabhängig war ich auch. Ich stand unter extremen Leistungsdruck.»

Es geht bergab

2003 erschüttert eine Tragödie Lex Lugers Leben. Seine Freundin stirbt. Elizabeth Hulette, ebenfalls Wrestlerin, genannt «Miss Elizabeth», kommt ums Leben, nachdem sie einen Mix aus verschiedenen Tabletten und Alkohol einnimmt. Am gleichen Tag wird Lex Lugers Haus durchsucht und die Polizei findet 14 verschiedene illegale Medikamente und Drogen. Luger wird zu 1000 Dollar und fünf Jahren auf Bewährung verurteilt. Zwei Jahre später wird er erwischt, als er heimlich das Land verlassen will und muss für drei Monate ins Gefängnis.

Begegnung im Knast

«Während meiner Haft lernte ich den Gefängnispfarrer kennen und wir wurden Freunde. Bis dahin kannte ich keine Christen, denn normalerweise hängen Pfarrer nicht mit Wrestlern rum. Und Wrestler haben mit Kirche nichts am Hut. Aber seine Freundlichkeit bewegte mich. Er hatte einen Frieden an sich, den ich nicht kannte. Als ich aus dem Knast kam, besuchte er mich weiter. Er erzählte mir von Gott, der meine Schuld von mir nehmen möchte, der eine Beziehung zu mir will. Und ich sehnte mich danach, dass all das wahr ist. Schliesslich sprach ich in einem Hotelzimmer ein einfaches Gebet. Ich wollte es mit Gott versuchen. Und mein Leben veränderte sich auf übernatürliche Art. Eigentlich hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben. Aber als ich von Gottes Gnade und Erbarmen erfuhr, wusste ich, dass nichts und niemand hoffnungslos ist.»

Der nächste Tiefschlag

2007 dann der nächste Schock: «Ich war auf dem Weg von Atlanta nach San Francisco. Und irgendwie muss ich meinen Kopf falsch gedreht haben, dass meine Blutzirkulation unterbrochen wurde. Auf einen Schlag war ich vom Hals ab nach unten querschnittsgelähmt. Im Krankenhaus durchlief ich verschiedene Tests. Die Ärzte konnten wenig finden, sagten mir aber, dass ich den Rest meines Lebens querschnittsgelähmt bleiben würde und 24 Stunden durchgehende Pflege bräuchte. Es war ein Schlag, aber mein Glaube half mir, an Gott festzuhalten und auf ihn zu vertrauen. Ich hatte 49 gute Jahre mit gesunden Beinen erlebt, und wenn ich nie wieder laufen konnte, dann wollte ich der beste Rollstuhlfahrer für Jesus werden, den es je gegeben hat.»

Lex Luger heute

Wie durch ein Wunder und durch hartes Training kann Lex Luger heute tatsächlich wieder laufen. Und er ist wieder in der Wrestling-Szene unterwegs, allerdings nicht als aktiver Kämpfer. «Ich gehe gern auf die Events und treffe Kollegen und Fans. Ich möchte durch meine Geschichte den Menschen Hoffnung schenken. Heute ist Gott mein Champion. Natürlich habe ich in meinem Leben viele schlechte Entscheidungen getroffen, die ich heute bereue. Oft habe ich enge Freunde und Familie dadurch verletzt. Das tut mir immer noch sehr leid. Aber Gott hat mir vergeben und dafür bin ich so dankbar. Und er hat mir geholfen, dass ich mir selbst vergeben und mein Leben ändern konnte. Jesus bringt das Gute ins Leben. Und das sollte sich keiner entgehen lassen.»Quelle: Jesus.ch / wrestlezone.com / ledger-enquirer.com / wikipedia.de

Autor: Miriam Hinrichs

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