Leben mit MS
Trotz meiner Krankheit ist Jesus da
Vanet aus Perugia dachte immer, sie brauche Jesus nicht. Bis sie irgendwann die Bibel aufschlägt und von dem, was darin steht, eigenartig berührt wird. Als sie an Multipler Sklerose erkrankt, ist es Jesus, der ihr trotz aller Umstände immer wieder Mut schenkt.
Ich war jung, fühlte mich gut, hatte ordentliche Noten in der Schule, war beliebt bei Klassenkameraden, eine echte Mustertochter ohne grosse Probleme oder Skandale.
Ich war ziemlich von mir selbst überzeugt. Ich glaubte, dass ich gut bin und niemandem etwas zuleide tue. Deshalb dachte ich, dass ich ich diesen Jesus nicht brauche, von dem mir meine Mutter ständig erzählte. Sie ging neuerdings in eine Kirche. Naja, mir war das eh egal.
Raus aus den Konventionen
Irgendwann hatte ich es satt, immer das brave Mädchen zu sein. Ich machte mit meinem Verlobten Andrea Schluss und stürzte mich in eine neue Beziehung. Ich fing an auszugehen und Party zu machen. Die Nacht wurde für mich zum Tag. Doch obwohl ich jetzt nach aussen hin die Coole war, wurde es in mir irgendwie immer komplizierter. Als hätte ich die Kontrolle über mein Leben verloren.
Ein Blick in die Bibel kann ja nicht schaden ...
Ich weiss noch, wie ich 2005 das erste Mal die Bibel in die Hand nahm, die mir meine Mutter gegeben hatte. Und eigenartigerweise war ich war tief bewegt von dem, was darin stand. So beschloss ich, mit meiner Mutter in die Kirche zu gehen, zu einer dieser Versammlungen. Und ich traute meinen Augen kaum, wen ich dort traf: ausgerechnet Andrea, meinen Ex-Freund. Wir fanden beide zum Glauben an Jesus und wieder zusammen.
Eine Diagnose erschüttert die heile Welt
Unser Leben schien in geordneten Bahnen zu laufen. Wir hatten ein Haus, Arbeit und wir hatten Jesus gefunden, dem wir beide nachfolgen wollten. Doch es blieb nicht alles rosarot.
2009 fühlte ich ein komisches Kribbeln in meinen Beinen, als ob sie eingeschlafen wären. Ich verdrängte das, bis ich eines Morgens fast nicht mehr aufstehen konnte. Andrea brachte mich ins Krankenhaus und nach vielen Untersuchungen kam ein Arzt auf mich zu und sagte: «Vanet, Sie müssen erst mal hier bleiben. Sie haben MS.» Ich wusste gar nicht, was das ist. Aber an seinem Gesichtsausdruck sah ich, dass es nichts Gutes war.
Leben mit MS
Es folgten hunderte Arztbesuche. Dabei war ich doch erst 25 Jahre alt und mein Traum war es, Kinder zu bekommen.
Wann immer mich Trostlosigkeit überkam, half mir Psalm 23. Ich wusste: «Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln ...»
Ich versuchte mit der Krankheit ein geregeltes Leben zu führen, bis ich im März 2011 nicht mehr gehen konnte. Es begannen Monate in Krankenhausbetten. So sehr ich Angst um die Zukunft hatte, fühlte ich mich doch getragen von Jesus. Nach sechs Monaten wurde ich im Rollstuhl entlassen. Die Ärzte hatten alles getan, was möglich war.
Wie Jesus mir beisteht
Ich bin so dankbar für Menschen, die uns treu zur Seite stehen und für uns beten. Und obwohl ich nach wie vor an MS leide, hat Jesus Grosses in meinem Leben getan: Seit November 2011 kann ich plötzlich wieder gehen und seit März 2012 darf ich wieder Auto fahren, es ist ein kleines Wunder. Ich kann sogar wieder halbtags arbeiten.
Ich bin nicht komplett geheilt, die Krankheit hat sich nur wesentlich gebessert. Aber viel wichtiger als gesund sein, ist zu wissen, dass Jesus mir immer beisteht, egal was kommt. Er hat mich aus Gnade von meiner Schuld befreit. Und ich durfte selbst erleben, wie Jesus aus Zerbrochenem Neues macht.
Den kennenlernen, der trotz Krankheit da ist.
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: www.dmgint.de