Ruhet ein wenig!

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Das Wort "Stress" ist alltäglich geworden. Wie oft hören wir «Ich bin gestresst!» Die Anforderungen, die an uns gestellt werden, sei es in der Familie, im Berufsleben oder in der Schule, sind enorm.

Die Belastungen und der Arbeitsdruck waren vielleicht noch nie so intensiv wie in unseren Tagen. Selbst Kinder fühlen sich "gestresst". Manche Schüler haben oft einen randvollen Terminkalender!

Gott hat eine gute Wechselbeziehung von Arbeitszeiten und Ruhezeiten, von Werktag und Sonntag, von Tag und Nacht geschaffen. Wer denkt, Tag und Nacht arbeiten zu können, überschätzt sich und treibt Raubbau an sich selber. Unsere Kräfte sind nicht so angelegt, dass wir jahrein, jahraus ohne Pause arbeiten können.

Gott selber schuf die Zeiten der Erholung: "Und so vollendete Gott am siebenten Tag seine Werke, die er machte und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er machte" (1. Mose 2,2).

Gott befahl diese Ruhezeiten, damit wir uns erholen und neue Kräfte sammeln können. In den Zehn Geboten heisst es: "An sechs Tagen sollt ihr all eure Arbeit tun" (2. Mose 20,9). Und dann ist uns der Sonntag als Tag der Erholung geschenkt. Den Ablauf der Tage hat Gott so für uns bestimmt. Auch über dem Gebot des Ruhens steht: "Und siehe, es war sehr gut" (1. Mose 1,31).

Es ist wichtig, dass wir uns unter diese göttlichen Ordnungen stellen. Gott schenkt diese Zeiten, damit es uns gut geht. Er will nicht, dass wir stets am "Anschlag" sind und von der "Reserve" leben. Wer immer nur gibt, der verausgabt sich. Jesus und seine Jünger wussten auch um Zeiten der Überforderung. Darum verordnete Jesus seinen Mitarbeitern, als sie von Besuchern bedrängt wurden: „Lasst uns an eine stille Stätte gehen und ruhet ein wenig“ (Markus 6,31).

Distanz vom Alltag allein genügt nicht

Eine sonnige, herrliche Umgebung ist so wenig Garantie für wirkliche Ruhe wie menschenleere Strände oder die Einsamkeit in einer Alphütte. Echte Ruhe ist mehr. Die Bibel zeigt verschiedene Dinge auf, die uns nicht zur Ruhe kommen lassen. David fand keine innere Beziehung zu Gott, weil ihn Schuld und Sünde von ihm trennten (Psalm 22,2-3). Darum hatte er schlaflose Nächte. Jeremia weiss, weshalb Baruch nicht zur inneren Ruhe findet: "Er seufzt sich müde von all seinem Jammer" (Jeremia 45,3).

Innere Unruhe kann von Schlaflosigkeit begleitet sein (Psalm 77,5). Streit, unvergebene Schuld und unbereinigte Angelegenheiten werden uns auch an Ferientagen nicht zur Ruhe kommen lassen (Sprüche 15,16). Distanz vom Alltag bedeutet nicht automatisch "abschalten" können. Was wir an Lasten und Unbereinigtem mit uns nehmen, wird uns auch am schönsten Ferienort beschäftigen (Matthäus 6,15).

Liegt wohl da der Grund, weshalb so viele Leute trotz Ferien keine wirkliche Entspannung und Erholung finden?

Ein weiteres Hindernis kann ich mir selber sein. Ich nehme mich ja selber mit. Ich kann mich nicht daheim lassen. Wer mit sich selber nicht ins Reine kommt, findet keine Ruhe. Unnötiger innerer Ballast ist hinderlich zur Entspannung. Darum bietet Jesus in seiner Liebe die Möglichkeit an, Lasten und Hindernisse bei ihm abzulegen.

Erfahrungen aus der Stille

Wir benötigen eine ganzheitliche Erholung nach Leib und Seele. Das kann in Ferientagen so aussehen:

Auf Gottes Stimme hören

Gottes Stimme hören wir nicht im Lärm und Trubel. Gott liebt die Stille (1. Könige 19,11-12). Stille aber ist wiederum nicht einfach da - die "findet" man nicht, sondern sie muss bewusst gewollt und aufgesucht werden. Auch in den Bergen oder am Strand entdecken wir ein "Kämmerlein" (Matthäus 6,6; Psalm 65,2).

Mit Gott reden

Gut investierte Zeit! Persönliche Veränderungen, die wir durch das intensive Gespräch mit Jesus erleben, bringen unser Leben ins Gleichgewicht. Wir finden zur inneren Ruhe und erhalten Wegweisung für nächste Schritte. Fragen, die uns beschäftigen, erhalten eine Antwort. Für Probleme erkennen wir Lösungen. Durch das Gebet wird meine Beziehung zu Jesus erneuert und gefestigt (Jakobus 5,16).

Kraft schöpfen - auftanken

Innere Kraft und Erquickung erfahren wir im Umgang mit Gottes Wort (Psalm 119,50; Matthäus 11,28). Die Bibel darf in den Ferientagen als Arbeitsbuch und Lektüre dienen. Im Umgang mit Gottes Wort schöpfen wir Kraft für den Alltag, die hält und trägt. Auch das Aufarbeiten von Resignationen, die sich aufgestaut haben, befreit zu neuen Kräften.

Motivation für Neues

Nutzen wir die zur Verfügung stehende Zeit, um Gottes Wege für uns persönlich zu sehen (Psalm 86,11). Und fassen wir Mut, das Erkannte in die Praxis umzusetzen. Avisieren wir neue Ziele, die wir erreichen können, und werden wir bereit für neue Aufgaben. Ein Gespräch mit dem Ehepartner oder mit guten Freunden kann dabei eine grosse Hilfe sein. Mit Gottes Beistand können wir auch schwierige Situationen mutig anpacken!

Gottes Wunsch für uns

Was erwarten wir vom Angebot Gottes für freie Tage? Er sagt: "Ich will die Müden erquicken und die Elenden sättigen" (Jeremia 31,25). Er wünscht und schenkt uns Zeiten der Entspannung und der Stille. Wer diese Zeit verpasst oder "verlebt", der läuft im Alltag schnell "heiss", leiert aus, wird wackelig und verschleisst zu schnell. Gott gönnt uns Ruhe und Erholung. Er freut sich, wenn wir auch in solchen Tagen in engem Kontakt mit ihm stehen. Wie Martin Luther sagte: "Man kann Gott nicht allein mit Arbeit dienen, sondern auch mit Feiern und Ruhen".

Bearbeitung Jesus.ch

Datum: 13.11.2004
Autor: Ruth Wallmeroth
Quelle: Chrischona Magazin

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