«Chorleiter Coaching»
Kreativer Blog in Buchform für junge und alte Chorleiter
Der Leiter von vier Chören, Philip Lehmann, hat ein vielseitiges Buch unter dem Titel «Chorleiter Coaching» veröffentlicht. Mit 1'004 alphabetisch sortierten Stichworten liefert er damit eine bunte Bandbreite rund um das Thema Chorleitung.
Ein Werk im Prozess: Es ist nicht unbedingt üblich, bereits in der Vorbemerkung eines gerade erst erschienenen, über achthundertseitigen Buches auf eine in fünf Jahren geplante Neuauflage zu verweisen. Philip Lehmann geht jedoch davon aus, innerhalb der nächsten fünf Jahre noch so viel dazuzulernen, dass eine Optimierung des Vorliegenden nur konsequent ist.
Das Buch «Chorleiter Coaching» hat er als Book-on-Demand (Druck auf Nachfrage) beim tredition Verlag veröffentlicht. Er will es als ein Coaching-Angebot an Chorleitende verstanden wissen – als Blog in Buchform, das nicht nach Themen, sondern alphabetisch sortiert ist und dabei Themen der Chorleitung aufgreift. So beginnt der Ratgeber mit dem Thema «A-cappella proben» und endet mit dem Begriff «Zwingend». Insgesamt liefert Lehmann so 1'004 Stichworte, die im Zusammenhang mit Chorarbeit stehen.
Umfassendes Wissen mit kreativen Begriffen
Schlägt man dieses Buch zufällig auf Seite 615 auf, so stösst man auf Begriffe wie «Supermans Grossvater» und steht vor der Frage, was das mit Chorleitung zu tun haben soll. Derartige Erlebnisse gibt es bei der Lektüre dieses Werkes immer wieder, denn Lehmann informiert den Lesenden nicht nur umfassend, sondern regt durch seinen kreativen Schreibstil auch zu intensiver Auseinandersetzung mit den Inhalten an. Ihm ist es wichtig, dass dies kein theoretisches Buch ist, vielmehr soll es zur direkten Anwendung einladen, unabhängig vom Niveau des Chors.
Auch wenn zunächst etwas Orientierung nötig ist, geht Lehmann sowohl auf gängige musikalische Stichworte ein wie zum Beispiel Akkolade, Einsingen, Obertöne, Quodlibet oder Zwerchfell als auch auf zahlreiche Stichworte zu pädagogischen und praxisnahen Aspekten wie zum Beispiel Aufmerksamkeitsspanne, Langfristiger Probenplan, Redebedarf oder Videofeedback. Ausserdem liefert er eine dritte Kategorie besonderer Wortschöpfungen, die er witzig und ideenreich aufbereitet, so zum Beispiel «Barabbas-Effekt», «Corona-Verhältnisdrehung», «Idiosynkrasie-Kredit» oder eben «Supermans Grossvater». Allein schon für die letzte Kategorie lohnt sich die Lektüre dieses informativen und authentischen Erfahrungslexikons.
Sowohl für neue als auch erfahrene Chorleiter
Lehmann schafft es, sowohl sachgerecht und fachlich eindrucksstark Wissen weiterzugeben als auch zum Nachdenken und Schmunzeln anzuregen. Dabei geht er schonungslos ehrlich vor und zeigt die Probleme, aber auch das Potential der Chorleitung von Laienchören auf. Junge und unerfahrene Chorleitende werden hiervon sehr profitieren, da Lehmann sämtliche nur vorstellbare Szenarien skizziert und Lösungen liefert. Aber auch erfahrene Chorleitende bekommen hier neue Ansätze, Ideen und gegebenenfalls auch andere Sichtweisen geboten.Was nun aber meint «Supermans Grossvater»? Ganz einfach – es ist eine Aufforderung an Chorleitende, ein breites Allgemeinwissen aufzubauen, gut informiert zu sein und zum Beispiel nicht zu behaupten, Vivaldi wäre der Grossvater Supermans gewesen.
Dieser Artikel erschien zuerst im Magazin
Chorzeit Nr. 86, Oktober 2021.
Webseite und Buch:
Chorleiter Coaching
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Autor: Stella Antwerpen
Quelle: www.chorzeit.de