Zu Jeff Turners Tod
Schweizer Country-Grösse im himmlischen Chor
Es war ein trauriger Jahresbeginn für die Familie Turner. Jeff Turner erholte sich seit einem Hirnschlag nicht mehr und verstarb friedlich. Speziell mit John Brack zusammen prägte er die Schweizer Country-Szene. Bis zuletzt sang er auch Gospel-Lieder und wird nun «reingehen, in den Himmel, wo es Liebe und Freude gibt», wie es in einem seiner Songtexte heisst.
Er gehörte zur Generation, welche die Country-Anfänge in der Schweiz weitertrugen. Seit 1981 lebte der gebürtige Australier in der Schweiz und hatte zwei Kinder aus erster Ehe, die weiterhin in «Down Under» leben.
Sein ehemaliger Manager, Albi Matter, beschrieb Jeff Turner nicht nur als grossen Musiker, sondern auch als liebevollen Menschen.
Von «Down Under» an die Spitze der Musik-Welt
Der gelernte Chiropraktiker kam ursprünglich von Berufes wegen nach Helvetien, legte jedoch schon bald richtig mit seiner grossen Leidenschaft, der Musik, los. Mit Erfolg. Eigentlich mochte er es nicht so, dass man ihn nur als Country-Man sah. Jeff Turner hatte mit Gospel und anderen Einflüssen ein breiteres Spektrum zu bieten. Gerade bei der Christmas-Tour und mit John Brack lebte er seinen Southerngospel-Gesang aus, mit Liedern wie «Will the circle be unbroken» oder dem irish-folkigen «A place in the choir».
Johnny Cash, Steve Lee und Linda Fäh
1984 wurde ein Traum wahr und Jeff Turner konnte in der Wembley Arena in London mit seinen eigenen Helden wie Johnny Cash oder Glen Campbell auftreten. Einen ersten nationalen Bekanntheits-Schub bekam er im selben Jahr mit seinem TV-Auftritt in der Sendung «Karussell» beim SRF. Dazu gesellte sich noch das erste Konzert im Hallenstadion Zürich, denn in den 80er und 90er-Jahre war seine Musik-Karriere in der Vollblüte.
So zählen Jerry Lee Lewis, Suzanne Klee, Steve Lee mit Gotthard oder Linda Fäh zu den illustren SängerInnen, mit denen er die Bühne bespielte.
Mehr
als Musik
Mit seiner Ehefrau Maria war er über 30 Jahre verheiratet und die beiden waren nicht nur als Liebespaar harmonisch, auch die Bühnenarbeit konnten sie gemeinsam gestalten. So übernahm Maria Turner über all diese Jahre das Management.
Wie beliebt Jeff Turners Musik ist, widerspiegelt sich auch auf der glänzenden Oberfläche der verkauften Vinyl- und CD-Scheiben sowie den Auszeichnungen. Von den 15 veröffentlichten Alben erhielten einige Gold- (25'000 verkaufte Einheiten) und Platin-Status (50'000 verkaufte Einheiten).
Jeffs Vermächtnis mit seiner warmen Stimme und der ganzen Persönlichkeit wird bei seinen Lieben für immer weiterklingen.
Einer der Liedtexte, der für den begnadeten Musiker Realität wurde:
Don't
Knock (Zusammenfassung und Übersetzung)
(R. Staples)
You don't knock (you don't knock)
You just walk on in
The door (the door)
Into heaven's inn
Theres love (theres love)
And joy for you to share (to share)
…
My friends are there to rest (to rest)
In the heaven's nest
…
'Cause I'm tryin' to bear the load (Oh, yeah!)
And I traveled both night and day (Oh, yeah!)
So tired I could hardly pray (Oh, yeah!)
Well, Jesus, my light and guide (Oh, yeah!)
Oh, He's ever by my side. (Oh, Yeah!)
…
I'll have no need to fear (Oh, yeah!)
Deutsche Übersetzung:
Du
klopfst nicht an, du gehst einfach rein, durch s Tor in den Himmel
…
Da
ist Liebe und Freude zum Teilen
…
Meine
Freunde sind dort und ruhen aus, im «Himmelsnest».
…
Denn
ich versuchte die Last zu tragen (oh, yeah) und reiste bei Tag und bei Nacht.
So
müde, ich konnte fast nicht beten.
Ja,
aber Jesus, mein Licht und meine Führung.
Oh,
er ist immer an meiner Seite
…
Ich
muss mich nicht fürchten…
Hören Sie sich hier den Song «Don't knock» an:
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Quelle: Livenet