Björn Amadeus

«Mach dir doch keinen Kopf»

«Ich habe meinen Glauben als Fundament erlebt, das für mich legitimiert, dass ich Sorgen loslassen kann», sagt der deutsche Musiker Björn Amadeus. Gerade auch mit seinem neuen Album «Egal wohin» will er etwas Hoffungsvolles weitergeben.

Zoom
Das Cover von Björn Amadeus neuem Album (Bild: Inken Ellerhoff)
Livenet: Björn Amadeus, was muss man über Ihr jüngstes Album «Egal wohin» wissen?
Björn Amadeus: Ein Freund von mir, Philipp Eifler von «nia wortmusik», hat die Musik meines neuen Albums als «bewegende und raffinierte Popmusik» bezeichnet. Das ist ein schönes Kompliment. Ich denke auch, dass das Album das Potenzial hat, mit den Texten nachzudenken über Träume, Identität, Glaube, Gesellschaft, Liebe und Freundschaft. Es wird so manches Herz bewegen. Mein Sound hat sich im Vergleich zu den letzten Veröffentlichungen stark weiterentwickelt, eher weg vom Singer/Songwriter hin zu Popmusik, auch mit elektronischen Einflüssen und Beats. Generell steckt in diesem Album sehr viel Eigenarbeit. Die Zuhörer hören nicht nur mich als Sänger beziehungsweise Interpreten, sondern auch meine Arbeit als Songwriter, Texter, Arrangeur und Produzent.

Zoom
Björn Amadeus (Bild: Inken Ellerhoff)
Können Sie ein, zwei Songs die Ihnen besonders am Herzen liegen, kurz vorstellen?
Generell ist das Vertrauen ein wichtiges Thema des Albums. In meinem Fall geht es um Vertrauen zu Gott, sei es im Titelsong «Egal wohin» oder auch im Song «Mach dir doch keinen Kopf». Letzterer könnte auch die Überschrift des vergangenen Jahres für mich sein. Das Sich-einen-Kopf-machen hatte bei mir so Überhand genommen, dass ich eine Auszeit nehmen musste, in der ich genau an diesem Thema gearbeitet habe. In dieser Zeit habe ich gemerkt, dass ich dafür Vertrauen zu Gott brauche. Ich habe meinen Glauben als Fundament erlebt, das für mich legitimiert, Sorgen loszulassen, weil Gott bei mir ist und bei mir sein wird, egal was passiert und egal wohin mein Weg mich führt.

Welche Themen bewegen Sie sonst noch?
Seit einiger Zeit bewegt mich das Thema, das der Song «Überfluss» behandelt, nämlich der Klimawandel. Der Song erhebt nicht den Zeigefinger, sondern stellt die Dringlichkeit der Situation und unsere damit verbundene Verantwortung dar. Forderungen stellen ist gut und wichtig. Wenn gleichzeitig der eigene Lebenswandel reflektiert und Dinge geändert werden, dann ist das noch besser. Meine Wahrnehmung und mein Verantwortungsgefühl haben sich diesbezüglich im Laufe der Zeit geändert; nun gehe ich kleine Schritte, versuche kleine Dinge in meinem Leben zu ändern hin zu mehr Nachhaltigkeit. Hoffentlich kann der Song «Überfluss» in diese Richtung ein bisschen was anstossen.

Welche Feedbacks nach einem Auftritt bewegen Sie?
Wenn ich mich richtig erinnere, gab es nach einem Auftritt mal ein Feedback mit der Aussage, dass ich es schaffe, Gottes Wahrheiten in Lieder zu verpacken. Das ist ein tolles Kompliment. Natürlich ist es auch schön, etwas Positives über meine Stimme oder die Musik zu hören, doch im Endeffekt möchte ich ja, dass bestenfalls sogar längerfristig bei den Zuhörern etwas hängenbleibt. Und nicht nur irgendetwas, sondern etwas Hoffungsvolles, Ermutigendes, Tröstendes, etwas mit Mehrwert. Ich möchte den Zuspruch Gottes weitergeben, dass wir geliebt sind, dass es mehr als dieses Leben und diese Welt gibt.

Das Lied «Überfluss» von Björn Amadeus Kahl

Zum Thema:
Neues Album der O'Bros: Die «Rapostel» Gottes melden sich zurück
Im Hochsicherheitsgefängnis: Lauren Daigle singt im «Alcatraz des Südens»
Mundart-Lobpreis: «Für uns ist Worship nicht nur Musikrichtung, sondern Lebensstil»

Datum: 26.10.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

Kommentar schreiben

Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich neu, um diesen Artikel zu kommentieren.
Anmelden
Mit Facebook anmelden

Adressen

CGS ECS ICS