Mirjam Dück mit erster EP

«Im Hier und Jetzt leben, statt in Vergangenheit hängen»

Kürzlich veröffentlichte Mirjam Dück ihre EP «Momentaufnahmen». Unter anderem ermutigt die Musikerin dazu, im Hier und Jetzt zu leben, statt sich vor der Zukunft zu fürchten oder in der Vergangenheit hängen zu bleiben. So wie die Bibel sagt: «Alles hat seine Zeit», erklärt Mirjam Dück im Interview mit Livenet.

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Mirjam Dück (Bild: Facebook)
Mirjam Dück, was muss man über die EP wissen?
Mirjam Dück:
Die EP ist ein Herzensprojekt und wurde ausschliesslich durch Crowdfunding, das heisst durch Unterstützer, finanziert. Sie beinhaltet fünf Lieder. Gemeinsam mit meinem Studienkollegen Emanuel Strebel haben wir die Arrangements erarbeitet, andere Studenten für die musikalischen Parts angefragt und aufgenommen. Das professionelle Mastering konnten wir ebenfalls durch Unterstützung realisieren. Deshalb verkaufe ich meine EP nicht für einen festen Preis, sondern lasse dem Käufer die Wahl, wie viel er für meine EP spenden und so meine Idee unterstützen möchte.

Können Sie den ein und anderen Song etwas näher vorstellen?
Du sitzt am Strand mit Freunden, die Sonne geht hinter den Bergen unter. Im Hintergrund hörst du das Rauschen der Wellen. Und du merkst, dass die Zeit plötzlich keine Rolle mehr spielt, weil alles, was du brauchst, hier ist. Durch dieses Erlebnis mit Freunden ist das Lied «Freundschaft» entstanden. Die Ocean Drum, die das Geräusch von Wellen simuliert sowie einige Streicher, sollen den Hörer ins Träumen bringen.

In dem Lied «Der Moment» geht es um jemanden, der entweder in der Vergangenheit hängt oder sich Sorgen um die Zukunft macht. Dabei vergisst er, in der Gegenwart zu leben. In diesem Song will ich dazu ermutigen, im Hier und Jetzt zu leben und den Moment zu geniessen. Das Schlagzeug spielt dabei einen rhythmischen Hip-Hop-Beat. Ein Special Effect wurde mit dem Mund aufgenommen, vielleicht hört ihr das Hecheln im Hintergrund? Die Backings im Pre-Chorus unterstützen die Aussagen des Liedes, die gemeinsamen Proben haben viel Spass gemacht.

Welches Lied gefällt Ihnen besonders?
Es hat unglaublich viel Spass gemacht, das Lied «Wartungsarbeiten» zu arrangieren und aufzunehmen. Es ist sehr groovig und bringt mich immer wieder zum Tanzen. Vor allem die starke Basslinie, von Manuel Grünig eingespielt, gefällt mir besonders gut. Und das E-Gitarren-Riff am Ende begeistert mich immer wieder.

Welche Themen bewegen Sie generell – und weshalb?
Gerade auf der EP und auch in meinen Konzerten beschäftige ich mich viel damit, wie wir als Christen oder als Menschen generell die Zeit auskosten und in ihr leben können. Dabei finde ich den Gedanken von König Salomo aus der Bibel in Prediger 3 sehr spannend. Er meint, dass alles seine Zeit hat und dass es deshalb gut ist, den Moment zu geniessen. Wie oft passiert es, dass ich gehetzt bin, immer auf der Suche und noch lange nicht am Ziel? Immer in Bewegung, aber nie wirklich angekommen? Immer auf dem Sprung, nehme mir aber keine Zeit, irgendwo zu landen? Das sind so ein paar Gedanken, die ich mir mache und die auch immer wieder in meinen Liedern auftauchen.

Was haben die Hörer mit Ihrer Musik erlebt?
Ein besonderer Moment, der mich und einen Hörer sehr bewegt hat, spielte sich während eines Soundchecks vor dem Auftritt ab. Ich probte das Lied «Kämpfer», in dem es um die Waffenrüstung Gottes geht und darum, dass Gott für uns kämpft, wenn wir keine Kraft mehr haben. Während des Soundchecks sassen schon ein paar Leute im Publikum, darunter auch ein Mann, der vor ein paar Jahren seine Frau durch Krankheit verloren hatte. Nach dem Lied kam er auf mich zu und meinte, dass ihn das Lied sehr berührt habe, weil er durch die plötzliche Krankheit der Frau seines Freundes wieder einen emotionalen Rückschlag erlebt habe. Der Zuspruch, dass Gott für ihn kämpfe, habe ihn sehr berührt.

Die zweite Begebenheit spielte sich in einem Proberaum ab, in dem wir eines meiner neusten Lieder «Ich laufe» probten. In dem Lied geht es um den verzweifelten Versuch, vor dem Leben und Gott davon zu laufen, jedoch nie anzukommen. Bis dahin hatte noch niemand das Lied gehört. Während des Probens klopfte es plötzlich ans Fenster und eine Frau fragte mich, ob wir das Lied nochmal bei offenem Fenster spielen könnten, weil sie von dem Lied total angesprochen wäre. Sie habe ausserdem noch eine Gruppe von Erwachsenen dabei, die das Lied ebenfalls gerne hören wollten. Fröhlich überrascht spielten wir das Lied nochmal. Gleichzeitig waren wir auch noch sehr unsicher, weil das Lied noch nicht ganz auftrittsreif war. Was danach kam, hätten meine Bandkollegin und ich nie erwartet. Die Leiterin bedankte sich und meinte, dass der Text meines Liedes unglaublich gut für die Gruppe gepasst hätte, weil diese aus Eltern bestand, die ihr Kind verloren hatten. Nach und nach kamen die Leute mit Tränen in den Augen ans Fenster und bedankten sich für das Lied, das ich selbst in einer schwierigen Zeit geschrieben hatte. Das hat mich unglaublich ermutigt, mit meiner Musik weiterzumachen.

Was ist Ihr Herzensanliegen?
Genau das ist das Herzensanliegen meiner Musik (siehe vorangegangene Antwort). Ich will Leute überraschend und unerwartet berühren, echte Emotionen hervorrufen und mit meinen Texten ermutigen. Ich will in das Leben von Menschen mit meiner Musik sprechen und Emotionen hervorrufen, die nötig sind, um Heilung zu erfahren. Ich will Menschen mit der Gabe der Musik beschenken, die Gott mir in die Wiege gelegt hat und nicht damit aufhören, für ihn und für die Menschen zu singen.

Was soll Ihre EP auslösen?
Meine EP soll zum einen meine Musik verbreiten und neue Hörer gewinnen. Gleichzeitig soll sie berühren und zum Nachdenken anregen. Ich hoffe natürlich auch, dass man raushört, wie viel Spass wir an dem Projekt hatten und wie viel Energie da reingeflossen ist. Ich habe noch viele andere, neue Lieder und Ideen und hoffe, dass die EP erst der Anfang meiner CD-Produktion ist.

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Datum: 04.10.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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