Mirjam Dück mit erster EP
«Im Hier und Jetzt leben, statt in Vergangenheit hängen»
Kürzlich veröffentlichte Mirjam Dück ihre EP
«Momentaufnahmen». Unter anderem ermutigt die Musikerin dazu, im Hier und Jetzt
zu leben, statt sich vor der Zukunft zu fürchten oder in der Vergangenheit
hängen zu bleiben. So wie die Bibel sagt: «Alles hat seine Zeit», erklärt
Mirjam Dück im Interview mit Livenet.Mirjam Dück, was muss man über die
EP wissen?
Mirjam Dück: Die
EP ist ein Herzensprojekt und wurde ausschliesslich durch Crowdfunding, das heisst
durch Unterstützer, finanziert. Sie beinhaltet fünf Lieder. Gemeinsam mit
meinem Studienkollegen Emanuel Strebel haben wir die Arrangements erarbeitet,
andere Studenten für die musikalischen Parts angefragt und aufgenommen. Das
professionelle Mastering konnten wir ebenfalls durch Unterstützung realisieren.
Deshalb verkaufe ich meine EP nicht für einen festen Preis, sondern lasse dem
Käufer die Wahl, wie viel er für meine EP spenden und so meine Idee
unterstützen möchte.
Können Sie den ein und anderen Song
etwas näher vorstellen?
Du sitzt am Strand mit Freunden,
die Sonne geht hinter den Bergen unter. Im Hintergrund hörst du das Rauschen
der Wellen. Und du merkst, dass die Zeit plötzlich keine Rolle mehr spielt,
weil alles, was du brauchst, hier ist. Durch dieses Erlebnis mit Freunden ist
das Lied «Freundschaft» entstanden. Die Ocean Drum, die das Geräusch von Wellen
simuliert sowie einige Streicher, sollen den Hörer ins Träumen bringen.
In dem Lied «Der Moment» geht es um jemanden, der entweder in der Vergangenheit hängt oder sich Sorgen um die Zukunft macht. Dabei vergisst er, in der Gegenwart zu leben. In diesem Song will ich dazu ermutigen, im Hier und Jetzt zu leben und den Moment zu geniessen. Das Schlagzeug spielt dabei einen rhythmischen Hip-Hop-Beat. Ein Special Effect wurde mit dem Mund aufgenommen, vielleicht hört ihr das Hecheln im Hintergrund? Die Backings im Pre-Chorus unterstützen die Aussagen des Liedes, die gemeinsamen Proben haben viel Spass gemacht.
Welches Lied gefällt Ihnen besonders?
Es hat unglaublich viel Spass
gemacht, das Lied «Wartungsarbeiten» zu arrangieren und aufzunehmen. Es ist
sehr groovig und bringt mich immer wieder zum Tanzen. Vor allem die starke
Basslinie, von Manuel Grünig eingespielt, gefällt mir besonders gut. Und das
E-Gitarren-Riff am Ende begeistert mich immer wieder.
Welche Themen bewegen Sie generell
– und weshalb?
Gerade auf der EP und auch in
meinen Konzerten beschäftige ich mich viel damit, wie wir als Christen oder als
Menschen generell die Zeit auskosten und in ihr leben können. Dabei finde ich
den Gedanken von König Salomo aus der Bibel in Prediger 3 sehr spannend. Er
meint, dass alles seine Zeit hat und dass es deshalb gut ist, den Moment zu
geniessen. Wie oft passiert es, dass ich gehetzt bin, immer auf der Suche und
noch lange nicht am Ziel? Immer in Bewegung, aber nie wirklich angekommen?
Immer auf dem Sprung, nehme mir aber keine Zeit, irgendwo zu landen? Das sind
so ein paar Gedanken, die ich mir mache und die auch immer wieder in meinen
Liedern auftauchen.
Was haben die Hörer mit Ihrer Musik
erlebt?
Ein besonderer Moment, der mich und
einen Hörer sehr bewegt hat, spielte sich während eines Soundchecks vor dem
Auftritt ab. Ich probte das Lied «Kämpfer», in dem es um die Waffenrüstung
Gottes geht und darum, dass Gott für uns kämpft, wenn wir keine Kraft mehr haben.
Während des Soundchecks sassen schon ein paar Leute im Publikum, darunter auch
ein Mann, der vor ein paar Jahren seine Frau durch Krankheit verloren hatte.
Nach dem Lied kam er auf mich zu und meinte, dass ihn das Lied sehr berührt
habe, weil er durch die plötzliche Krankheit der Frau seines Freundes wieder
einen emotionalen Rückschlag erlebt habe. Der Zuspruch, dass Gott für ihn
kämpfe, habe ihn sehr berührt.
Die zweite Begebenheit spielte sich in einem Proberaum ab, in dem wir eines meiner neusten Lieder «Ich laufe» probten. In dem Lied geht es um den verzweifelten Versuch, vor dem Leben und Gott davon zu laufen, jedoch nie anzukommen. Bis dahin hatte noch niemand das Lied gehört. Während des Probens klopfte es plötzlich ans Fenster und eine Frau fragte mich, ob wir das Lied nochmal bei offenem Fenster spielen könnten, weil sie von dem Lied total angesprochen wäre. Sie habe ausserdem noch eine Gruppe von Erwachsenen dabei, die das Lied ebenfalls gerne hören wollten. Fröhlich überrascht spielten wir das Lied nochmal. Gleichzeitig waren wir auch noch sehr unsicher, weil das Lied noch nicht ganz auftrittsreif war. Was danach kam, hätten meine Bandkollegin und ich nie erwartet. Die Leiterin bedankte sich und meinte, dass der Text meines Liedes unglaublich gut für die Gruppe gepasst hätte, weil diese aus Eltern bestand, die ihr Kind verloren hatten. Nach und nach kamen die Leute mit Tränen in den Augen ans Fenster und bedankten sich für das Lied, das ich selbst in einer schwierigen Zeit geschrieben hatte. Das hat mich unglaublich ermutigt, mit meiner Musik weiterzumachen.
Was ist Ihr Herzensanliegen?
Genau das ist das Herzensanliegen
meiner Musik (siehe vorangegangene Antwort). Ich will Leute überraschend und
unerwartet berühren, echte Emotionen hervorrufen und mit meinen Texten
ermutigen. Ich will in das Leben von Menschen mit meiner Musik sprechen und
Emotionen hervorrufen, die nötig sind, um Heilung zu erfahren. Ich will
Menschen mit der Gabe der Musik beschenken, die Gott mir in die Wiege gelegt
hat und nicht damit aufhören, für ihn und für die Menschen zu singen.
Was soll Ihre EP auslösen?
Meine EP soll zum einen meine Musik
verbreiten und neue Hörer gewinnen. Gleichzeitig soll sie berühren und zum
Nachdenken anregen. Ich hoffe natürlich auch, dass man raushört, wie viel Spass
wir an dem Projekt hatten und wie viel Energie da reingeflossen ist. Ich habe
noch viele andere, neue Lieder und Ideen und hoffe, dass die EP erst der Anfang
meiner CD-Produktion ist.
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet