Lothar und Margarete Kosse
«Wir ahnten nicht, wie passend der Titel 'Hausmusik' sein würde»
«Hausmusik»
statt «House Music»: Lothar und Margarete Kosse veröffentlichten soeben ihr
neues Album «Hausmusik». Beide machten in den unterschiedlichsten Projekten
Musik – erstmals erscheint nun ein Duo-Album. Wie hat das Musiker-Paar diese erste gemeinsame Produktion erlebt? Livenet hat nachgefragt...Livenet: Lothar und Margarete, was muss man über dieses gemeinsame Album wissen?
Lothar: «Hausmusik» ist eine
Premiere! Wir beide machen zwar schon lange in unterschiedlichen Projekten und
Formationen Musik, aber dies ist wirklich unser erstes gemeinsames Album! Also
gemeinsam ausgedacht, entwickelt und produziert. Das war für uns beide schon
etwas Besonderes. Wir haben es bewusst sehr akustisch, persönlich und nah
aufgenommen, weil wir den Hörer gern mit in unsere Gedanken, in unser Zuhause
nehmen wollten. Daher auch der Titel. Wir haben alles zu Hause aufgenommen und
konnten so im doppelten Sinne «ganz bei uns bleiben».
«Hausmusik» passt natürlich
hervorragend zur aktuellen Zeit. War Corona zum Zeitpunkt der
Produktion schon ein Thema oder ist dies nun Zufall?
Margarete: Nein, Corona war zum
Zeitpunkt der Entstehung gar kein Thema, und der Titel «Hausmusik» stand ja
bereits seit knapp einem Jahr fest. Wir haben anfangs viel über den Sound
gesprochen, wie wir uns wünschen, dass die CD klingen soll: schlicht und
ergreifend, sehr akustisch mit viel Platz für Töne und Gedanken. Und vor allem
wohltuend, zuversichtlich, ermutigend … Und das sind nun alles Adjektive, die
wir in diesen wilden Zeiten doch besonders nötig haben.
Lothar: Ein befreundeter Pastor von uns zitiert manchmal: «Zufall ist, wenn der liebe Gott anonym bleiben möchte.» Wir haben jedenfalls nicht geahnt, wie passend der Titel «Hausmusik» in diesem Frühjahr sein würde.
Könnt Ihr ein, zwei Songs des
neuen Albums vorstellen?
Lothar: Das fällt jetzt gar nicht so
leicht bei elf Titeln, aber versuchen wir es: Es gibt da zum Beispiel den
Song: «Hirte auf dem Feld». Was für ein besonderer Moment, als die Hirten
diesen Sound der himmlischen Heerscharen gehört haben. An einem unscheinbaren
Ort, wo sich durch Jesu Geburt plötzlich Himmel und Erde begegnen. Ein Lied,
aus der Sicht eines einfachen Schafhüters geschrieben. Musikalisch ganz fein
gehalten mit Akustikgitarre und Cello, was unser Sohn Jonathan eingespielt hat.
Margarete: Dann gibt es zum Beispiel das Lied: «Das Wasser bewegt sich». Dieses Lied ist während einer Gebetszeit entstanden. Der Text nimmt Bezug auf die Geschichte des Lahmen am Teich Bethesda im neuen Testament. Eine wilde Geschichte, zugegebenermassen. Wir glauben fest daran, dass das Wasser sich auch in unserer Zeit und in unserer Welt immer wieder bewegt.
Was haben Menschen durch Ihre Musik erlebt?
Margarete: Da gibt es immer wieder mal
schöne, persönliche Rückmeldungen. «Das Wasser bewegt sich» entstand ja, wie
beschrieben, während einer Gebetszeit. Wir trafen uns zur Fürbitte in unserer
Gemeinde, um besonders für eine Bekannte zu beten, die aktuell im Krankenhaus
war und der es nicht gut ging. Nach dem Abend schrieb Lothar das Lied zu Ende
und wir haben es gleich aufgenommen und als mp3 ins Krankenhaus geschickt. Es
wurde immer wieder angehört und hat getröstet und Mut gemacht, so wurde uns
berichtet. Das ist schön und das ist der Sinn...
Welche Themen bewegen Sie
beide generell – und weshalb?
Lothar: Spontan aus dem Bauch heraus?
Demut und Dankbarkeit: Demut, weil wir trotz
zunehmenden Alters Lernende sind und bleiben. Weil wir immer wieder
feststellen, wie bereichernd die Gespräche mit unseren Söhnen (18 und 23 Jahre)
und anderen Menschen aus unterschiedlichen Generationen sind. Weil wir
Besserwisserei und vorschnelle Thesen nicht so leiden mögen. Weil wir tiefe
Ehrfurcht vor der Heiligkeit Gottes haben. Und wichtig ist uns wie gesagt auch die Dankbarkeit. Wer lernt,
dankbar zu sein und die Perspektive ab und an zu wechseln, der hat definitiv
mehr Glücksmomente im Leben.
Was ist euer persönliches
Herzensanliegen – Was soll das Album nun auslösen?
Margarete: Wenn die Hörerinnen und Hörer
in ihrem Gottvertrauen gestärkt werden und wieder zuversichtlicher nach vorne
schauen können, dann wäre uns das eine Herzensfreude!
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet