«The Voice»-Sieger Samuel Rösch
Ein Sänger zum Anfassen
Samuel Rösch (25) ist Sieger der achten Staffel von «The Voice of Germany». Heute, ein Jahr später, präsentiert der Sachse eine Single und ein Buch. In einem Radiointerview redete Rösch über Höhen und Tiefen und bot einen spannenden Blick hinter die TV-Kulissen.Er kommt daher wie der «nette Junge von nebenan». Dazu bezeichnet er sich als «klassisch christlich sozialisiert» über Eltern, Kirche und Kinderchor. Gut möglich, dass sein Gesangstalent in einem Weihnachtssingspiel entdeckt wurde, «als ich den Josef spielte», meint Samuel Rösch. Was er heute sagt und singt, das zeugt von Reife und hat Tiefgang. Seine markante, starke Stimme pustet alles Brave, das ihm anhaften will, sofort weg.
Die Stimme
Aufgewachsen mit zwei Brüdern in Grossrückerswalde im Erzgebirge möchte Samuel Rösch Wirtschaftsingenieur werden. Während eines Freiwilligen Sozialen Jahrs entdeckt er seinen Draht zu Jugendlichen. Er referiert, musiziert und diskutiert mit ihnen «über die grossen Fragen des Lebens» – und entscheidet sich für ein Studium als Religionspädagoge. «Ich habe erlebt, dass mir mein Glaube in den unterschiedlichsten Situationen Kraft gab und eine grosse Stütze war», erklärt Rösch. «Es ist für mich bereichernd, Antworten auf diese grossen Fragen zu haben. Das hat meinem Leben eine andere Perspektive gegeben. Aber ich sage niemandem, 'So ist das, glaub' das!'. Ich lade die Jugendlichen einfach ein, darüber nachzudenken.» Den Bachelor hat Rösch in der Tasche. Auch der Master ist geplant, doch dann hört er im Frühjahr 2018 eine Stimme… «The Voice of Germany»!
Hochzeit und Höhenflug
«Der Anruf aus Berlin überraschte mich beim Autowaschen», erzählt Samuel Rösch. Kurz darauf steht fest: Er ist dabei, an den «Blind Auditions» am 4. Juli 2018 – einer von 150 aus anfangs knapp 7'000 Singfreudigen. Quasi zeitgleich heiratet Samuel seine Freundin Luisa, die an der Internationalen Hochschule Liebenzell studiert. Alsbald überzeugt er bei «The Voice» mit Talent, Ehrlichkeit und Authentizität. Im Team von Coach Michael Patrick Kelly singt sich Samuel Song für Song an die Spitze und steht am 16. Dezember 2018 als Sieger da.
«Allein bin ich nicht immer stark»
Seither hat sich einiges getan: Ein Buch und eine Single sind erschienen und zahlreiche Konzerte über deutsche Bühnen gegangen. Gleichzeitig ist Samuel Rösch seiner Band «PaperClip» treu geblieben. «Wir» titelt der sehr persönliche Song seiner Single, die er im Oktober unter dem Label «The Voice of Germany» lancierte und den er kürzlich im Halbfinale der neunten Staffel präsentieren durfte. «Ich glaube, dass wir dann wachsen, wenn wir durch Täler gehen», singt Samuel Rösch in «Wir».
Auch er kennt Täler in seinem Leben, denkt dabei an seine Diagnose «Diabetes Typ 1», die ihn vor zweieinhalb Jahren aus heiterem Himmel traf und für zwölf Tage in die Klinik beförderte. Rückblickend sagt Rösch: «Diese Zeit hat mich im doppelten Sinn gestärkt. Ich hatte so oft Besuch von meiner Familie und vielen Freunden. Luisa ist jeden Tag durch einen Meter Schnee gefahren, um bei mir zu sein. Auch habe ich gespürt, dass Gott mir nah ist und mich mein Glaube trägt. Mir wurde bewusst, allein bin nicht immer so stark, wie ich gedacht hatte.» Rösch, der sich selbst als Optimist bezeichnet, hat die Krankheit heute in sein Leben integriert: «Ich dachte, ich nehm' es jetzt, wie's ist und mach was draus.» An jedem Konzert erzählt er von seiner Diabeteserkrankung und lädt Betroffene ein, mit ihm darüber zu reden. «Das führt fast immer zu guten, ermutigenden Gesprächen.»
Kraftmomente mit Michael
Über die Zeit bei «The Voice» erzählt Samuel Rösch ausführlich in seinem Buch «Ich glaub an dich». Entgegen aller Klischees und Vorurteile sei das Ganze «sehr, sehr wertschätzend abgelaufen». Auch lobt Rösch Michael Patrick Kelly, der «ja ebenfalls Christ ist», in den höchsten Tönen. Noch immer pflegen die Beiden Kontakt und Austausch. Dass er mit Michael damals den richtigen Coach gewählt hatte, sei für ihn kurz vor den ersten «Battles» klar geworden: «Es war für mich einer der bewegendsten Momente. Michael sammelte uns in einen Kreis und ordnete zunächst eine stille Minute an. Dann betete er für jeden einzelnen von uns. Auch vor dem Finale betete er mit uns, und alle wussten, egal was da draussen gleich passieren würde, wir sind noch auf einer ganz anderen Ebene miteinander verbunden und es gibt mehr im Leben, als dort oben auf der Bühne zu stehen und diese Show zu gewinnen.»
Projekte in der Pipeline
Aktuell ist Samuel Rösch mit seinem Debüt-Album und einer zweiten Single beschäftigt. Trotz aller Höhenflüge hat er sich Bodenhaftung und Bescheidenheit bewahrt: «Meine Stimme ist ein Geschenk, eine Gabe Gottes. Ich möchte Menschen bewegen und weiterhin mit ihnen teilen, was mir im Leben wichtig geworden ist.»
Zu seiner Webseite:
Samuel Rösch
Zum Buch:
«Ich glaub an dich» von Beate Hofmann
Zum Radiointerview:
ERF Medien
Das Lied «Wir» von Samuel Rösch:
Zum Thema:
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Autor: Manuela Herzog
Quelle: Jesus.ch / ERF Deutschland