Sara Serio mit drittem Album

«Jedes Wort muss eine Aussage beinhalten»

«Dime» heisst das dritte Album von Sara Serio. Die Schweizerin mit italienischen Wurzeln überzeugt diesmal mit Latinopop in italienischer und spanischer Sprache. Livenet gewährte die Zürcherin einen Einblick in ihr jüngste Werk.

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Sara Serio
Livenet: Sara Serio, was muss man über Ihr jüngstes Album wissen?
Sara Serio: Es ist eigentlich ein Best of von meinen letzten zwei CD's. Speziell daran ist, dass 6 von 16 Liedern neu auf Spanisch eingesungen wurden und die Arrangements dieser Songs etwas bunter daher kommen.

Sie treten inzwischen auch in Nordamerika auf - wie reagieren die Menschen dort auf Ihre Musik?
Ich hatte diverse Auftritte in Nordamerika und den Menschen gefällt meine Musik sehr gut. Auch spielen Radios in Nord- und Südamerika meine Songs.

Welche Erlebnisse machten Sie in Nordamerika?
Was mich immer wieder fasziniert, ist, dass die Amerikaner und die Latinos, welche in Nordamerika leben, einfach die Musik auf sich wirken lassen; und wenn es sie berührt, dann kaufen sie die CD - auch wenn sie die Sprache nicht verstehen. Sie lieben es, das Produkt in den Händen zu halten. Auch ihre Spontaneität und Kreativität sind einfach genial. Zum Beispiel als ich in Texas war, organisierten Freunde innerhalb von zwei Tagen in einem Restaurant Piano, Mikrofon und PA-Anlage und so hielt ich an diesem Abend ein kleines Konzert.

Latinpop ist der Stil Ihres jüngsten Albums und auf ihrem vergangenen waren Streicher aus Südafrika dabei. Wird die musikalische Reise so weitergehen?
Vom Stil her hat sich bei mir nichts geändert, es sind die Lieder aus meinen zwei letzten Alben. Natürlich habe ich mir beim neuen Album die Songs mit Latinpop herausgesucht, weil ja das Zielpublikum vor allem Nord- und Südamerika, aber mittlerweile auch Spanien ist.

Als Songwriterin ist man ja nie richtig untätig und ich habe bereits neue Songs geschrieben und viel Neues ausprobiert. Diesmal ist es weniger im Latinpop-Stil, aber ich denke, meine musikalische Handschrift ist auch in diesen Songs erkennbar.

Heben Sie doch einen oder zwei Ihrer neuen Songs hervor, welche Titel und Themen bewegen Sie besonders?
«Dararap» ist sicher eines von den Liedern, welches textlich herausfordernd ist. Dieser Song ist vor allem an Christen gerichtet, die vergessen haben, aus der Gnade zu leben und den Schwerpunkt auf Religiosität und Gesetzlichkeit leben. Wie schnell geraten wir in diese Falle?! Das Wort «Dararap» bedeutet im Prinzip nichts, es ist ein gesanglicher Text wie «schubidu». Ich suchte beim Komponieren dieses Liedes Wörter die etwas «heiliger» klingen sollten als «dararap». Das Problem war, dass dieses Lied eben mit dem Wort «dararap» entstanden ist, also ich sang die Melodie mit «dararap, dararap …» Und so merkte ich plötzlich, dass dies die erste Eingebung war und «dararap» in mir Freude auslöste und so cool zum Singen war. So baute ich dieses Lied auf, gerade mit diesen Gedanken, dass wir als Christen echt, authentisch und mutiger werden müssen. Ich möchte eine Sprache sprechen, die Menschen verstehen, damit sie in ihrem Herzen berührt werden können. Aber damit dies gelingt, müssen wir Christen einfach echt sein, ansonsten nimmt uns dies der Zuhörer nicht ab.

Welche Auftritte und Touren folgen nun mit den neuen Titeln?
Im Moment spiele ich in unterschiedlichsten Orten wie Kirchen, Restaurants oder auch an Konzertveranstaltungen. Nun werde ich vermehrt in Latinogemeinden eingeladen. Nächstes Jahr habe ich bereits verschiedene Einladungen erhalten, zum Beispiel aus Italien, Portugal und Texas. Ich bin nun gespannt, wie dieses Album ankommt und was Gott in den nächsten Monaten vor hat mit mir.

Was entsteht bei Ihnen zuerst, der Text oder die Musik?
In erster Linie entsteht die Musik verbunden mit einigen Worten, die meistens dann die Thematik des Liedes bereits festgelegt haben. Ich habe auch versucht, zuerst die Musik zu komponieren oder umgekehrt, habe aber gemerkt, dass dies viel arbeitsintesiver ist, weil dann die Metrik der Wortwahl an die Melodie angepasst werden muss. Wenn Melodie und Text hingegen zusammen entstehen, schmelzen diese zwei Komponenten oft perfekt zusammen.

Wann sind Sie mit einem Song zufrieden?
Wenn der Text und die Musik genau das aussagen, was ich fühle. Beim Text investiere ich viel Zeit, man könnte fast sagen, wie bei einer Predigt, es muss einfach auf den Punkt kommen. Ich fühle eine grosse Verantwortung beim Texten, ich bin für jedes Wort verantwortlich, das aus meinem Munde kommt, so wie es in der Bibel steht. Dies bezieht sich nicht nur auf unser tägliches Leben, sondern erst recht auch auf das Texten von Liedern, da ich ja durch meine Musik zu Menschen spreche. Der Text muss für mich Sinn machen, eine Geschichte erzählen, es dürfen nicht einfach zusammengewürfelte Worte sein. Jedes Wort muss eine Aussage beinhalten, dann bin ich zufrieden.

Musikvideo zu «Dararap»:

Zum Album:
Dime

Zur Webseite:
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Datum: 11.09.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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