«Oh happy Day»-Komponist
Edwin Hawkins: «Wenn wir Gospel singen, singen wir Jesus Christus»
Edwin Hawkins, einer der bekanntesten Gospelsänger der Welt, trat am Samstag Abend mit den «New Edwin Hawkings Singers» an den Christlichen Musiktagen in St. Gallen auf. Der US-Amerikaner begeisterte das Publikum mit seiner sympathischen und gewinnenden Art. Livenet traf den Komponisten des Gospelhits «Oh happy Day» zum Interview.
Die Übergänge des Gospelkonzerts an der «Amazing Praise Night» gestaltete Edwin Hawkins mit authentischen Inputs. Er stellte sich dabei nicht in den Vordergrund, sondern liess alle Sänger Solos singen. Er selbst sang auch oft bei den Backing Vocals mit.«Oh happy Day», «Oh when the Saints» und «Amen»
Die Formation gab auch ein paar Klassiker wie «Oh when the Saints», «He's got the whole World» und «Amen» zum Besten, wo das Publikum begeistert mitsang. Und natürlich fehlte auch der Klassiker «Oh happy Day» nicht, der Song, der Hawkins Ende der 60er-Jahre weltberühmt machte.
Hawkins kombinierte seinen Autritt an den Christlichen Musiktagen mit einer Deutschland-Tournee. Das letzte (und erste Mal) war er 1997, vor 19 Jahren in der Schweiz. Was ihn an den Christlichen Musiktagen in St. Gallen begeistert ist, «dass verschiedene christliche Musiker gemeinsam Gott anbeten, den einen Gott, denn es gibt ja nur einen Gott». Gospel sei im Grunde genommen Anbetungsmusik, «denn Gospel ist Jesus!».
Viele kommen dank Gospel zum Glauben
Der Gospelsänger tritt nach wie vor regelmässig auf und wird nicht müde, trotz seinen 71 Jahren: «So lange Gott mich hier draussen behält, werde ich weitermachen», meinte er. Livenet traf ihn vor der «Amazing Praise Night».
Livenet: Edwin Hawkins, Ihr Hit «Oh happy day» ist weltweit sehr bekannt und landete auch in Deutschland und der Schweiz auf Platz 1 der nationalen Charts im Jahr 1969. Singen Sie es immer noch gerne?
Edwin Hawkins: Es beschäftigt mich nicht wirklich. Die Leute erwarten einfach, dass wir dieses Lied bringen, deshalb singen wir es auch immer. Wir denken gar nicht darüber nach. Es spielt nicht wirklich eine Rolle, was wir denken, wir tun es einfach.
Was ist die Geschichte hinter dem Lied «Oh happy day»? Verbinden Sie ein bestimmtes Erlebnis mit dem Lied?
Nein, es war eine Sammlung von alten Kirchenliedern, die wir neu arrangiert und umgestaltet haben. «Oh happy Day» war eins dieser Lieder. Es war nicht wirklich ein besonderes Lied für uns. Der Text ist aus dem 18. Jahrhundert und wir haben ihn etwas aufgepeppt.
Was begeistert Sie so an der Gospelmusik, dass Sie nach so vielen Jahren noch Gospels singen?
Gospel ist eine sehr berührende, mit Seele und Geist gefühlte, inspirierende Musik. Es kommt sehr darauf an, welches Lied man singt oder hört und in welcher Stimmung man ist, aber oft empfängt man durch Gospelmusik Frieden, Freude, Ermutigung, Inspiration. Gospelmusik ist nicht nur eine bestimmte Musikrichtung, das Wort «gospel» (engl. für Evangelium) heisst «Jesus Christus». Wenn wir also Gospel singen, singen wir Jesus Christus.
Haben Sie eine besondere Botschaft an die Musikgemeinschaft und besonders die Gospel Community?
Ich war zwei Wochen in Deutschland und sah in fast jeder Stadt verschiedene Chöre («community choirs»), und ich habe gemerkt, dass viele Leute einfach die Gospelmusik geniessen, ob sie nun eine Beziehung zu Jesus haben oder nicht. Ich versuche Ihnen jeweils bewusst zu machen, dass sie das Evangelium von Jesus Christus singen und weise sie darauf hin, dass es einfach ist, den Glauben an Gott zu empfangen. Es wäre eigentlich wichtig, dass die Sänger verstehen, was sie singen. Oft tun das die Leute hier aber nicht; sie singen nur Gospel, weil ihnen die Musik gefällt und weil sie es gern singen.
Denken Sie denn, es ist in Ordnung, Gospel zu singen, auch wenn man kein Christ ist?
Auf jeden Fall, jeder kann Gospel singen. Viele kommen auch zum Glauben an Jesus, wenn sie Gospel singen. Die Texte können sie trotzdem in Verbindung mit Gott bringen, auch wenn sie nicht gläubig sind. Oft versuchen wir nur das fertige Werk zu sehen, aber nur Gott kann das Werk vollenden. Wir können den Samen pflanzen, jemand anders begiesst ihn, und nur Gott lässt ihn wachsen und Frucht tragen.
Vielen Dank für das Interview.
«Oh happy day» von den Edwin Hawkins Singers mit verschiedenen Bildern von Edwin Hawkins:
Zur Webseite:
Geschichte von «Oh happy day»
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Autor: Anja Janki / Florian Wüthrich
Quelle: Livenet