10 Jahre EOR

Auch laute Wasser gründen tief

Erfolgreiches Jubiläumsfestival: Das zehnte «Elements of Rock» ging vielbeachtet über die Bühne. In Uster (ZH) traten Metal-Bands aller Härtegrade auf; von «King James» und «Whitecross» bis hin zu «Horde» und «Drottnar».

«Diesmal hatte ich einen Jetlag», lachte Ravn Furfjord und nippte an seinem Kaffee. Denn zur ersten Ausgabe des «Elements of Rock» reiste er noch mit seiner damaligen Band «Frosthardr» aus Norwegen an. Inzwischen ist der Nordeuropäer nach Illinois, USA, gezogen, hat geheiratet und trat in Uster mit seiner neuen Gruppe «Innersiege» auf. «Hier in der Schweiz treffe ich Leute, die ich lange nicht mehr gesehen habe.» Das Festival ist längst zu einem familiären Anlass geworden, zu dem Metal-Fans auch von weit ausserhalb der Schweiz anreisen. Ravn Furfjord: «Gut ist, dass auch immer wieder neue Gesichter dazukommen. Es ist schön zu sehen, dass das Festival so gross geworden ist.» Samstagnacht gab Furfjord ein Blitzkonzert mit «Frosthardr»; ein spontaner Auftritt, von dem bis kurz vor den ersten Klängen nur wenige Eingeweihte erfahren hatten.

Musik gemalt

Während den Konzerten malte der Künstler Silas Bitterli live digitale Bilder, die an die Rückwand produziert wurden. «Ich habe das auch schon zu Worship gemacht und auf der Pfingstkonferenz der Vineyard. Die Menschen hier sind sehr inspirierend.» Mit seinem Projekt «Pilgerschrift» bewege er sich auf den Spuren von Narnia. «Aber nicht für Kinder. Sondern für Leute, die nicht Angst haben, den Kopf zu gebrauchen.»

Am Festival sitze man mit Rockgrössen zusammen, die man seit Jahren höre. «Hier spricht man plötzlich mit ihnen und sieht, was für ein grosses Herz sie für Menschen haben.» Wichtig sei ihm, dass Christen in allen Kunstformen ihre Verantwortung wahrnehmen und nicht einfach eine Alternative sind, im Stil von «das gleiche auf christlich»: «In allen Kunstformen soll man erkennen, dass wir einen zusätzlichen Zugang haben. Hier hat sich eine bestimmte Musikrichtung geöffnet, ich wünschte mir das noch viel mehr in anderen Bereichen.»

Musik mit Botschaft

Wohl nur Jim LaVerde, der auch heuer für die Musik im Gottesdienst sorgte, stand häufiger als Musiker auf der Bühne, als Claudio Enzler. Zum vierten Mal spielte Letzterer mit seiner Band «Sacrificium» auf der Bühne, zweimal trat er am Festival mit «Thy Bleeding Skies» auf und einmal mit «Rift».

Claudio Enzler:«Das Festival hat sich enorm weiterentwickelt, es ist sehr professionell geworden. Es steht auch säkularen Veranstaltern in nichts nach.» Einer der Songs seiner Formation «Sacrificium» heisst «Zustand Tod». «Darin berichte ich über eine persönliche Situation, die nicht positiv war. Das Lied dreht sich um das Thema Selbstmord. Mehrere Menschen fühlten sich angesprochen, sie kamen auf mich zu und sagten, dass ihnen der Titel geholfen hat.» Es sei schön, wenn Menschen erreicht werden. «Bands die nur eine Show machen und keine Botschaft haben, sind nicht mein Ding.»

Zum zweiten Mal trat die legendäre Band «Whitecross» in Uster auf. 1985 gegründet, gehört sie zu den wegweisenden, christlichen Hardrock-Gruppen. Gründer Rex Carroll (spielte am Donnerstag zudem ein Unplugged-Set und am Freitag mit der Band «King James») ermutigte Scott Wenzel damals, in die Band einzusteigen. Haudegen Wenzel bei seinem ersten Auftritt zu «livenet.ch»: «Ich hörte Gott zu mir sagen: ‚Scotty, ich weiss, dass du scheu bist und introvertiert, du wirst aber Menschen rund um den Erdball mit dem Gospel, dem Evangelium, berühren.‘ Er machte das möglich. Er öffnete die Türen, wir gingen hindurch. Das tun wir heute noch: Er öffnet eine Tür und wir folgen.»

Gottesdienst

Zu den Höhepunkten zählten nicht nur die Auftritte von Gruppen wie «Whitecross» oder «X-Sinner», sondern auch das wohl letzte Konzert der Black-Metal-Legende «Horde» (Livenet berichtete).

Ein breites Spektrum bot das Tagesprogramm mit mehreren Workshops und den beiden Gottesdiensten am Samstag und Sonntagmorgen, bei denen Metal-Pastor Bob Beeman sprach.

Webseite:
Elements of Rock

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Datum: 18.03.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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