Kunstforum in Biel
«Künstler bringen Gott ins Gespräch»
Visuell, mit Performances oder Musik setzen sich Künstler mit gesellschaftlichen Themen auseinander, um ihrer Berufung gerecht zu werden: die Gesellschaft mitzugestalten. Christliche Künstler aus den unterschiedlichsten Bereichen treffen am 5. November anlässlich des Kunstforums in Biel aufeinander.
«Das Kunstforum bietet spannende Vorträge mit Referenten, die keine Antworten liefern, sondern zum Nachdenken anregen und den Horizont erweitern», preist die Veranstalterseite ihren Event an. Antworten zu liefern scheint auch nicht gerade des Künstlers Stärke zu sein, denke ich leise, als Astrid Künzler nach meiner ersten Frage ins Stocken gerät. Die Organisatorin des Forums, die sich selbst der Kunst verschrieben hat, lässt dann aber nicht lange auf sich warten und holt aus: «In welchem Verhältnis Glaube und Kunst zueinander stehen? Ich denke, das ist keine Verhältnisfrage. Kunst und Glaube stehen sich nicht gegenüber. Das Christsein eines Künstlers äussert sich zwangsläufig in seinen Werken.» Dies könne sehr unterschiedliche Färbungen annehmen. «Wenn einem Künstler das Seelsorgerliche wichtig ist, zeigt sich das genauso in seinen Arbeiten, wie wenn ihm das Evangelisieren am Herzen liegt.»
Kunst, von Gott geprägt
Christliche Künstler können sich beispielsweise zum Ziel setzen, mit ihren Werken Fragen zu generieren, deren Antwort Gott ist. So mischen sie den Glauben in die Öffentlichkeit und bringen Gott ins Gespräch. Was alle christlichen Werke gemein hätten, sei die Tatsache, dass sie alle in irgendeiner Form auf die Bibel oder auf biblische Werte verweisen, erklärt Künzler. «Wenn Gott sagt, wir sollen uns kein Bildnis von ihm machen, will er uns nicht einschränken. Er will, dass wir uns fragen, welche Bilder er uns gibt. Das ist es, was christliche Künstler mit ihrem Schaffen verarbeiten», hält Künzler fest. «Je besser ein Künstler Gott kennt, desto mehr ist seine Kunst von ihm geprägt.»Denkwerkstatt für Künstler und Kunstaffine
So allgemein sich Künzlers Aussagen anhören, so vielfältig ist Kunst. Schon Franz Marc, ein deutscher Expressionist des 20. Jahrhunderts, sagte: «Kunst ist nichts anderes als die Darstellung eines Glaubens.» Und genau das hat sich das Kunstforum, das am 5. November in Biel stattfindet, auf die Fahne geschrieben. Bewusst kunstsparten-übergreifend heisst es Künstler jeder Couleur willkommen. «Musiker, Tänzer, Performancekünstler, Theaterdarsteller, Maler und viele andere werden an diesem Tag aufeinandertreffen», verspricht Astrid Künzler. Abgesehen von Kunstschaffenden lädt sie Theologen und Kunstaffine zum Forum ein. «Es soll eine Plattform der Begegnung, Vernetzung und des Austauschs sein, eine regelrechte Denkwerkstatt», fasst Künzler zusammen.
ARTS+ ist eine Arbeitsgemeinschaft der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) und sieht sich als Dienst für kunst- und kulturschaffende Christen aus verschiedenen Kirchen. Astrid Künzler ist Projektleiterin des Kunstforums, einer Veranstaltung der ARTS+. Ausserdem ist sie selbst Tänzerin, Choreografin und Performance-Künstlerin.
Kunst-Forum findet am 5. November 2016 in Biel statt, Eintritt: 85.- Fr.
Zur Webseite:
ARTS+
Kunstforum Biel
Zum Thema:
Kunst-Forum: Christliche Kunst soll Gesellschaft mitgestalten
Kunst in Griechenland: Himmlische Hilfe und Hände in Athen
Nacht des Glaubens: Die Kirche steht im Abseits
Autor: Aaron Aebi
Quelle: Livenet