Buch über besondere Menschen
Down-Syndrom sollte eigentlich Up-Syndrom heissen
Trisomie 21 oder das Down-Syndrom, wie es oft genannt wird, wird meist als negativ betrachtet. Geschwister von Betroffenen sehen dies aber anders. Die Freude, welche diese Menschen in die Welt bringen, ist eine Bereicherung.
Gott hat ein Herz für schwache und benachteiligte Menschen. Die ganze Bibel hindurch stellen wir dies fest. Wie ruft der Allmächtige doch immer wieder dazu auf, sich um Witwen, Waisen und auch Fremde zu kümmern. Heute gehören Menschen mit Behinderung zweifellos zu denjenigen, die Gott am Herzen liegen.
Down-Syndrom: Ein grosses Problem?
Schon sehr früh in der Schwangerschaft werden Tests gemacht, welche aussagen, ob das Kind Trisomie 21 hat. Einige Ärzte üben sogar Druck aus, diesen Test auch wirklich zu machen. Doch wieso eigentlich? Einige verstehen ihn als Hilfe, um sich auf ein «besonderes» Kind vorbereiten zu können. Anderen ist er die Grundlage zum Entscheid für einen Schwangerschaftsabbruch. Irgendwie bleibt aber immer das Gefühl zurück, dass etwas äusserst Negatives ausgeschlossen werden soll. Doch sind Menschen mit Down-Syndrom wirklich als Last oder Problem für unsere Gesellschaft zu verstehen? Oder sind sie vielleicht doch eine Bereicherung?
Conny Wenk unterstreicht den Wert dieser besonderen Menschen
Nach dem Buch «Aussergewöhnlich» und dem Nachfolgewerk «Aussergewöhnlich: Väterglück», setzt Conny Wenk mit ihrem Band «Aussergwöhnlich: Geschwisterliebe» ihre Reihe fort. Die Bücher mit den kurzen Berichten und vielen Fotos wecken Emotionen und lassen etwas vom Reichtum erfahren, den Kinder mit Down-Syndrom in eine Familie bringen. Zahlreiche Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene erzählen, wie sie ihre besonderen Geschwister wahrnehmen. Das Ergebnis ist berührend. Geschwister mit Down-Syndrom machen Familien und Freunde reich.«Es sollte Up-Syndrom heissen»
Linus (14) schreibt über seine dreieinhalb Jahre alte Schwester Milla: «Sie ist meist freundlich und schliesst jeden sofort ins Herz und ist lieb zu fast allen. Davon könnten viele Menschen sich mal eine Scheibe abschneiden!» Und er glaubt, das Down-Syndrom sollte besser Up-Syndrom heissen. Schliesslich trage es zu einer Verbesserung bei. Es ist erstaunlich, wie die Geschwister von Down-Syndrom Kinder immer wieder die Freude betonen, welche durch sie in die Welt kommt. Eine Freude, die wir in unserer Welt so dringend brauchen. Im Buch sind mehrmals auch Ausdrücke wie «nervig» oder «peinlich» zu lesen, aber das Positive überwiegt eindeutig.
Down-Syndrom als etwas Wünschenswertes
Lorenz (14) schreibt im Blick auf seinen Bruder Leonard, welcher das Down-Syndrom hat: «Manchmal habe ich mir heimlich gewünscht, auch so ein Down-Syndrom zu haben, da mir das Leben von Leo so leicht erschien.» Damit spricht er Levi (5) aus dem Herzen, welcher sagt: «Jeder sollte Trisomie 21 haben. Ich möchte das auch haben.»Schauspielerin mit Down-Syndrom
Tobias (40) bewundert seine Schwester Carina. «Ich bin richtig stolz auf sie, wenn ich so sehe, was sie alles erreicht hat! Nie hätte ich gedacht, dass ich sie mal im Fernsehen sehen würde. Heute ist Carina Schauspielerin und bekommt Einladungen, an Talk-Shows teilzunehmen, Vorträge zu halten und Klavier zu spielen.» Es scheint, als würde zunehmend erkannt, das gerade auch Menschen mit Down-Syndrom einen Platz in der Gesellschaft einnehmen können – sogar auch im Rampenlicht.
Ein emotionales Buch
Das Buch «Aussergewöhnlich: Geschwisterliebe» ist mit Sicherheit kein Fachbuch, welches Hintergrundinformationen über das Down-Syndrom liefern will. Es lässt aber Einblick gewähren ins Leben von Angehörigen und zeigt den Wert auf, welcher diese besonderen Menschen in einer leistungsorientierten Gesellschaft haben. Sie bringen Freude und Gelassenheit, sie beurteilen Menschen nicht nach Leistung und haben meist eine positive Grundhaltung. Die kurzen Geschichten und Schilderungen können manch einen Leser neidisch werden lassen, der niemanden mit Down-Syndrom in seinem direkten Umfeld hat.
Ein Liebesbrief von zwei grossen Schwestern
Clara und Wiebke schrieben einen Liebesbrief an ihren deutlich jüngeren Bruder, welcher das Down-Syndrom hat:
Lieber Julius
Wir sind so glücklich, dass du da bist.
Deine unbändige Freude bei ganz kleinen Dingen, deine vielsagenden Gesichtsausdrücke und deine riesige Wissbegierde machen dich ganz besonders.
Dein Strahlen und deine Lebenslust sind so unglaublich mitreissend! Wir können uns keinen tolleren Bruder vorstellen.
Wir lieben dich!
Möge unsere Gesellschaft den Wert dieser besonderen Menschen auch immer mehr erkennen!
Eine Frage zum Schluss
Wieso gibt es eigentlich keine Geschichten darüber, dass Gott Menschen mit vom Down-Syndrom geheilt hat? Könnte es vielleicht sein, dass Gott sie als etwas Besonderes geschaffen hat und sie der Welt fehlen würden?
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Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet