Musiker Michael Gungor
«Gott macht auch aus Dreck etwas Wunderschönes»
Melodisch, extravagant, aussergewöhnlich – und doch irgendwie sehr simpel. Musikliebhaber schwärmen von der Worship-Band «Gungor». Tolle Texte kombiniert mit einer völlig neuen, sehr künstlerischen Art des Worships. Ihr aktuelles Album «Beautiful Things» kletterte auf Platz 11 der beliebtesten Alben 2010 in den USA. Frontman Michael Gungor über Familie, Lobpreis und CD-Cover ...
Livenet.ch: Michael Gungor, wie ist es mit der eigenen Ehefrau in einer Band?
Wir sind beide Vollblutmusiker, da ist es manchmal schwieriger den ganz normalen Alltag zu schaffen, als die Arbeit.
Was wollt Ihr mit Eurer Musik erreichen?
Der Inhalt und die Botschaft sind uns natürlich wichtig, aber genauso wichtig ist uns die Kunst. Es gibt dazu ein interessantes Zitat, da heisst es: «Wenn es bei Musik nur um den Text geht, ist es nichts weiter als Propaganda.»
Wie hast Du eigentlich angefangen, Lobpreis zu leiten?
Unsere erste Band hat den Lobpreis für die 2-3-Jährigen in unserer Gemeinde geleitet. Es gab niemanden, der mit den Kindern gesungen hat, und da haben wir uns gedacht: «Das machen wir!» Wir waren ja auch mal Kinder. Also haben wir in der Kinderstunde all die Hits gesungen wie «Vater Abraham» und die anderen Lieder: Mit Bewegungen. Das war mein Anfang als Lobpreisleiter. Mit den 2-3-Jährigen in unserer Kirche.
Das Cover Eures Albums «Beautiful Things» gehört zu den Besten die gerade auf dem Markt sind, wer hatte die Idee dazu?
Meine Frau und ich zusammen. Es war echt schwer einen Künstler zu finden und wir hatten verschiedene Konzepte vor Augen. Wir hatten sogar schon ein Album mit einem anderen Cover auf i-Tunes veröffentlicht. Aber wir waren nie besonders überzeugt davon. Wir wollten lieber etwas, das ausdrückt, dass Schönes auch aus Hässlichem entstehen kann. Ein Baum oder eine Blume aus Waffen oder so was in der Art. Und dann trafen wir Ben Dirzino und baten ihn, das Cover zu entwerfen. Er hat es toll umgesetzt, wir wussten sofort: Das ist es!
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als wären da Blumen. Aber wenn man genauer hinsieht, dann erkennt man, dass sie aus kleinen Kanonen und Waffen und dem Zeichen für Gift zusammengesetzt sind. Dahinter steht die Idee, dass Gott aus den schlimmsten Dingen etwas Gutes machen kann – «Beautiful Things». Genau das bedeutet es für mich, wenn ich in der Bibel lese, dass der Löwe friedlich neben dem Lamm liegt und Schwerter zu Pflugscharen verwandelt werden.
Auch privat gibt es da bei Euch was Neues ...
Ja, wir sind Eltern geworden, das ist umwerfend! Für uns ist das ein grosses Wunder, weil wir jahrelang versucht haben, ein Kind zu bekommen. Wir hatten uns sogar schon um eine Adoption bemüht und wurden abgelehnt. Und plötzlich hat uns Gott mit einem kleinen Mädchen gesegnet. Das Album «Beautiful Things» spiegelt schon auch unsere Gefühle und Gebete aus dieser Phase unseres Lebens wieder. Und jetzt verbringen wir viel Zeit unser kleines Mädchen anzulächeln, mit ihr zu spielen und sie zum Lachen zu bringen.
Und Ihr arbeitet gerade an Eurem neuen Album, wie wird es?
Oh, das hat noch nicht mal mein Manager gehört. Wir sind uns noch nicht ganz sicher, aber wir werden es vielleicht «Ghosts on the Earth» nennen. Also ein ganz normaler christlicher Titel. Die Idee kommt von einem Zitat des Schriftstellers C.S. Lewis, das nichts in seiner wahrhaftigen Form ist. Also, dass wir darauf warten, erneuert zu werden. Das Reich Gottes ist schon unter uns, aber eben noch nicht ganz. Das klingt vielleicht ein bisschen komisch. Aber das sind so unsere ersten Ideen für das neue Album.
Welchen Rat gibst du anderen Lobpreisleitern?
Ich würde jeden Lobpreisleiter ermutigen, sich auf das zu besinnen, um das es im Lobpreis geht. Denkt an das grosse Ganze, ihr seid ein Teil davon. Das Schwierigste am Lobpreisleiten ist meiner Meinung nach, dass man immer in der Position ist, zu geben. Es ist wichtig, sich selbst Zeiten zu nehmen, in denen man selbst auftanken kann.
Hören Sie hinein:
Beautiful Things - YouTube
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Quelle: radarradio.net, taintedcanvas.com