Aargauer Zeitung

Was macht den Erfolg einer Freikirche aus?

«Die vollen Kirchen gehören den Freikirchen», stellt die Aargauer Zeitung in einem ganzseitigen Artikel am 18. August 2011 fest. Die Autorin hat die Aarauer Freikirchenleiter zum Erfolgsgeheimnis befragt und nachdenkliche Antworten erhalten.

«Die Freikirchen sind familiärer und individueller.» So lautet ein Fazit, das die Autorin Sabine Kuster aus dem Gespräch mit den am Allianzfrühstück beteiligten Pastoren zieht. Das Gespräch entstand vor dem Hintergrund des Neubauprojekts der Minoritätsgemeinde, deren Kirche an der Bahnhofstrasse zu klein geworden ist.

Für deren Pastor Jonathan Schwab sind aber gut besuchte Freikirchen-Gottesdienste keine Selbstverständlichkeit. «Es braucht schon was, damit man am Sonntag nicht ausschläft», sagte er im Gespräch. Zum Beispiel eine «spirituelle Erfahrung, und zwar mit der Musik, die für die Leute relevant ist», wie er sich ausdrückt. Laut dem Aarauer Allianzpräsidenten Joel Blunier muss der Gottesdienst «mit der Lebenswelt übereinstimmen, in der man sich auch sonst befindet».
 
Nach den Unterschieden zwischen den Freikirchen gefragt – in Aarau reicht das Allianzspektrum von der Church Alive bis zur Heilsarmee – fällt den beteiligten Pastoren die Antwort schwerer. Schliesslich wagt Jonathan Schwab – nach einigem Nachhaken, wie die Autorin schreibt – die Aussage: «Inzwischen ist die Frage, welcher Freikirche man angehört, auch eine Stilfrage».
 
Die gesellschaftlich latente Kritik an den Freikirchen – dogmatisch, ausschliessend, moralistisch – darf aber nicht fehlen. Äussern darf sich der homosexuelle Aarauer Pfarrer Urs Waldmeier, der nach seinen Aussagen die Allianz verliess, weil ein Freikirchenpastor erklärt habe, er würde einem Gottesdienst nicht mitfeiern, bei dem Waldmeier mitmache.
 
Zum Thema:
Aargauer Freikirche braucht mehr Platz – und will bauen
Webseite der Minoritätsgemeinde Aarau


Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet / Aargauer Zeitung

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