Nur neun Prozent lesen Bibel
«Die Schuld daran haben wir bei uns zu suchen»
Nur neun Prozent der christlichen Millennials lesen täglich die Bibel. Und die Schuld daran liegt bei den Millenials selbst – zu diesem Schluss kommt Sam Hailes von «Premier» in einer Kolumne. Laut einer neuen Umfrage der Bibelgesellschaft beschäftigen sich junge Christen nicht regelmässig mit der Bibel.
Sie sind wahrscheinlich mit einigen Stereotypen vertraut, die oft über meine Generation (18- bis 35-Jährige) verbreitet werden. Wir Millennials sind von unseren iPhones besessen. Wir sind noch nicht erwachsen geworden. Wir lieben Avocados. Und obwohl wir ein starkes soziales Bewusstsein haben, glauben die meisten von uns (etwa 60-70%) an nichts.
Es wurde viel über das Verschwinden der Millenials aus unseren Kirchen geschrieben. Aber was wissen wir über die Minderheit von uns, die sich als Christen identifizieren? Eine neue Umfrage der Bibelgesellschaft hilft uns, diese Frage zu beantworten.
Nur 13 Prozent mehrfach pro Woche
Die Umfrage ergab, dass sich die knappe Mehrheit der christlichen Millennials in Grossbritannien (51 Prozent) sich ein paar Mal im Jahr oder weniger mit der Bibel beschäftigen. Nur neun Prozent lesen jeden Tag die Bibel und nur 13 Prozent ein paar Mal pro Woche.
Es gibt viel mehr Möglichkeiten, um Zugang zur Bibel zu erhalten, als in allen vorangegangenen Generationen. Die BibelApp der YouVersion gibt uns freien Zugang zu 1'839 Bibelversionen in 1'275 Sprachen. Sie können sogar Audio-Bibel herunterladen, die von Poirot gelesen wurde! Offensichtlich ist der Zugang zur Heiligen Schrift nicht das Problem. Wir haben eine Fülle von Tools, aber das Problem ist, dass wir sie nicht verwenden.Durch die Bibel bewegt Gott Dinge
Wir müssen das aus dem richtigen Blickwinkel sehen: Das regelmässige Lesen der Bibel bewirkt nicht, dass Gott Sie mehr liebt als er bereits tut. Menschen dafür zu verurteilen, dass sie sich nicht mit der Bibel befassen, bewirkt überhaupt nichts und es ist auch nicht das, was Gott will.
Stattdessen müssen diejenigen von uns, die die Bibel schätzen, ein positives Argument dafür liefern, warum das Bibelstudium so wichtig ist. Wie der Autor und Jugendarbeiter Tim Gough kürzlich sagte: «Die Bibel ist das Wort des Lebens. Wenn wir die Bibel lesen, spricht Gott zu unseren Herzen und er bewegt Dinge in dir.» Wenn wir das wirklich glauben würden, würden wir vielleicht alle die Bibel viel häufiger lesen als wir es derzeit tun.
Es ist Arbeit – na und?
Wenn Sie einer Bibel in einem Jahresplan folgen, können Sie sich in den kommenden Wochen im levitischen Recht festgefahren fühlen. Aber obwohl es verständlich ist, dass Millennials zögern, sich mit der Bibel zu beschäftigen, ist das keine wirkliche Entschuldigung. Ich will manchmal nicht ins Büro gehen. Aber ich mache es trotzdem! Lasst uns denen, die behaupten, dass Millennials verdorben sind und harte Arbeit ablehnen, keine Munition geben.
Wie Theodore Roosevelt sagte: «Nichts auf der Welt ist es wert, getan zu werden, es sei denn, es bedeutet Anstrengung, Schmerz und Schwierigkeiten.»
Leidenschaft vermitteln
Wir dürfen nicht davon ausgehen, dass jemand, der sich Christ nennt, automatisch brillante Gewohnheiten entwickelt, besonders wenn es ums Bibellesen geht. Wir müssen den anderen Leidenschaft und Liebe für dieses Buch vermitteln.
Als ich den amerikanischen Pastor John Mark Comer interviewte, argumentierte er, dass es älteren Christen weitgehend nicht gelungen ist, die geistlichen Disziplinen an die Millennials weiterzugeben: «Wir müssen den Menschen beibringen, wie man betet, wie man mit sich selbst und Gott allein ist, wie man in der Gemeinschaft ist... Das bedeutet: Zurück zu den Grundlagen.»
Es lohnt sich, die Frage zu stellen, wie viel von der Predigt und Lehre in unseren Gemeinden die Menschen in die Lage versetzt, das christliche Leben von Montag bis Samstag auszuleben. Wann haben Sie das letzte Mal eine Botschaft gehört, die Ihnen praktische Werkzeuge an die Hand gab, wie Sie die Bibel lesen oder fasten können? Fragt Sie jemand, wie oft Sie die Bibel lesen? Wann war das letzte Mal, dass ein älterer, weiserer Christ Sie zu irgendetwas herausgefordert hat?
Letztendlich sind wir selbst schuld
Es bringt nichts, die Gemeinde, die Eltern oder die Kultur zu beschuldigen. Irgendwann müssen wir Millennials erwachsen werden und Verantwortung übernehmen.
Die Nachfolge Christi erfordert Anstrengung. Ja, sie bereitet Freude. Ja, sie spendet Leben. Ja, es ist die beste Entscheidung, die man je treffen wird. Gleichzeitig ist es auch eine kontrakulturelle Herausforderung, das Kreuz auf sich zunehmen, sich selbst zu verleugnen und für Gott zu leben. Diese Umfrage sollte für uns alle ein Weckruf sein. Es ist an der Zeit, das Bibellesen zu verbessern.
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Autor: Sam Hailes / Daniel Gerber
Quelle: Premier / Übersetzung: Livenet