ReMa am Mühlentag
Aufs Korn gekommen
Korn ist eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel, die uns im Alltag begleiten. Ein Team hat eine Mühle übernommen und fördert einheimisches Saatgut. Die engagierten Personen, tragen mit «ReMa» (Rhema-Wort) durchaus auch geistliche Visionen ins Land.
Bald ist der Schweizer Mühlentag. Granges, Grenchen, diese Ortsnamen stammen von «Kornkammer», und sogar das Wort Ukraine klingt ein Stück weit nach dem englischen «Grain», was Korn bedeutet und Gedanken an die grosse Kornkammer Europas, ja, der Welt auslöst.
Saatgut: Von der guten Saat
Körnige Sache: Die Medien berichteten soeben druckfrisch, der Preis pro Tonne Weizen hat sich auf dem Weltmarkt tatsächlich verdoppelt, verglichen zum Vorjahr. So ist das Thema der Versorgungs-(Un)Sicherheit durch die Ukraine-Russland-Krise leider auf einem Peak der Aktualität.
Der Name ReMa trägt bewusst die Zweideutigkeit, einerseits «Regiomarktplatz Madiswil», andererseits die geistliche Bedeutung in sich. Eine Definition besagt: «Rhema ist ein griechisches Wort, das im Neuen Testament für die mündliche Rede, das gesprochene Wort gebraucht wird. Ein Rhema Gottes ist lebendig, wirksam und kraftvoll und schafft durch die göttliche Offenbarung Glauben im Herzen.»
Unser täglich Korn – oder wie es zur Bauernkonferenz kam
Der 22. Schweizer Mühlentag findet am 28. und 29. Mai statt. An 109 Standorten und über 150 Anlagen zum Thema Brotbacken, Ofenhäuser und Mühleläden werden Besucherinnen und Besucher empfangen.
In Madiswil, wo auch das ReMa-Team anzutreffen ist, werden verschiedene Verpflegungsstände mit Degustation und Verkauf, Buremärit, Kunstausstellung, Gartengestaltung und Eselreiten geboten. Das alte Landigebäude wurde von der Futtergetreide- zur Brotgetreideproduktion umfunktioniert. Es gibt Getreideannahme, Reinigung, Entsteinungsanlage, Fliehkraftschäler für Entspelzen von Dinkel, Hafer und mehr. Die Flockenmaschine ist 120jährig.Livenet sprach mit dem ReMa-Teammitglied Samuel Bärtschi und erfuhr von Impulsen zur Bauerkonferenz der Schleife und der Bewegung der Bauerngebete.
Welche Bedeutung
hat Korn für Sie persönlich und für die Nation Schweiz?
Samuel Bärtschi: Das
Getreide ist ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Es kann vielseitig verwendet
werden: Brot, Backwaren, Teigwaren, Flocken und so weiter.
Wie
wurden Sie auf das Thema der Kornproduktion aufmerksam?
Die Versorgung der Menschen mit
einheimischen Nahrungsmitteln war bei uns seit vielen Jahren ein Thema: Die «Josefs-Strategie».
Und jemand von unserer Gruppe wurde von einem Bäcker angefragt, ob sie ihm Korn
für Mehl liefern könnten.
Welchen
Bezug haben Sie zur Bauern-Gebetsbewegung und die Bauernkonferenz der Stiftung
Schleife?
Im
Jahr 2004 gründeten wir in unserer Region Oberaargau eine Bauerngebetsgruppe,
um für die Zukunft der Landwirtschaft zu beten. Wir schrieben Briefe an Gebet
für die Schweiz und an Geri Keller von der Stiftung Schleife und hatten den
Eindruck, das Gebet für die Landwirtschaft sollte schweizweit aufgenommen
werden. Einige Jahre später startete die Stiftung Schleife die erste
Bauernkonferenz. Die Bauerngebetszellen, haben sich seither über die ganze
Schweiz verbreitet.
Ein Teil unserer Bauerngebetsgruppe konnte 2016 die ehemalige Landi in Madiswil kaufen. Es brauchte Mut, einen solchen Schritt zu gehen. Wir gründeten eine AG für die Liegenschaft. Mit viel Innovation und guten Ideen, die Gott uns schenkte und immer wieder schenkt, setzten wir die ersten Schritte um. Wir bauten Parkplätze, vermieteten die Lagerhalle für Wohnwagen, erstellten im Keller verschliessbare Abteile, so dass die Flächen gut vermietet werden konnten. Es entstand ein Laden, ein Bauernmarkt und ein kleines Bistro Mühlistübli für Mittagessen am Buremärit. Eine Tankstelle gehört auch dazu. Vom Erlös der Mieteinnahmen, investierten wir in die Getreideverarbeitung. Ein pensionierter Mühlebauer hat uns beraten, viele wertvolle Tipps gegeben und vieles eingerichtet. Und wir haben mitgeholfen bei der Umsetzung.
Eine
Spezialität ist die Rückkehr zum einheimischen Saatgut, weshalb soll dies
wichtig sein?
Wir
bauen alte Getreidesorten selbst an: Dinkel, Hafer Einkorn und Emmer. Diese
können dann wieder ausgesät werden. So können wir uns bezüglich Saatguts aus
allen Abhängigkeiten lösen (Hybridsorten). In
unserem Gebäude können ca. 1000 Tonnen Getreide gelagert werden. Wir können
alle Getreidesorten entspelzen. Wir stellen Mehl, Teigwaren, Hafer- und andere
Flocken, Backtrennmehl, Hafermilchpulver her und verkaufen dies an Kunden. Wir
führen auch Lohnarbeiten aus. So können zum Beispiel Landwirte mit Hofläden ihr
eigenes Getreide bei uns verarbeiten lassen (auch kleine Mengen sind möglich) und
dann direkt vermarkten.
Wie
erleben Sie dabei den Schöpfergott?
Gott
hat uns Weisheit gegeben und uns die richtigen Leute geschickt, um die
verschiedenen Zweige aufzubauen. Und als wir starteten, war Versorgung
und die Produktion alter Sorten noch nicht so ein Thema. Aber heute ist dieses
Thema topaktuell und viele sind offen für solche Produkte.
Zur Website:
Mühle Zulligerhof
Zum Thema:
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Autor: Roland Streit
Quelle: Livenet