Offener Brief von Jürgen Klopp
«Wir schliessen alle in unsere Gebete ein»
Jürgen Klopp, Cheftrainer des FC Liverpool, hat sich in einem offenen Brief an seine Fans, aber auch an alle gegnerischen Teams gewandt. Die Sorge um das Coronavirus sei derzeit wichtiger als Fussball, gab Klopp zu verstehen. Auch den Gegnern gelten seine Gebete und Gedanken, so Klopp.Am Freitag hat der FC Liverpool entschieden, alle Spiele aufgrund des Coronavirus zu verschieben, einschliesslich der Spiele in der Premier League, im FA Cup sowie bei der Women's Super League. Jürgen Klopp, der seit 2015 Cheftrainer des Vereins ist, äusserte sich in einem offenen Brief an die Fans. Eigentlich sei es nicht die Zeit, in der die Gedanken eines Fussball-Trainers wirklich wichtig seien, schreibt Klopp. Aber er verstehe den Wunsch der Fans, informiert zu bleiben.
«Kümmert euch umeinander»
«Wir alle müssen alles tun, um uns gegenseitig zu schützen. Das sollte immer der Fall sein, aber derzeit gilt das noch mehr als sonst», schreibt Klopp, der mehrfach öffentlich bekannt hatte, gläubiger Christ zu sein. Er habe immer betont, dass Fussball nur der wichtigste Teil der unwichtigen Dinge sei. Vielleicht erscheine Fussball derzeit noch etwas unwichtiger als sonst. «Natürlich wollen wir nicht in leeren Stadien spielen, aber wenn das hilft, dass einzelne Menschen gesund bleiben, und sei es nur einer, tun wir es, ohne zu fragen.»
Das Virus mache auch vor Fussball nicht halt. «An unsere gegnerischen Vereine und Personen gerichtet, die betroffen sind oder noch sein werden, sage ich: Wir schliessen euch in unsere Gebete und Gedanken mit ein.» Klopp schloss den offenen Brief mit den Worten: «Denken Sie an die Schwachen in unserer Gesellschaft und handeln Sie, wenn möglich, mit Mitgefühl für sie. Bitte kümmert euch umeinander. You'll Never Walk Alone, Jürgen.»
In Deutschland kommentierte etwa die Frankfurter Allgemeine Zeitung den offenen Brief mit den Worten, Klopp zeige damit die Fähigkeit, «im richtigen Moment das Richtige zu sagen». Der Brief zeige eine «Tonart, die sich viele von den Führungsfiguren der Verbände gewünscht hätten».
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Autor: Jörn Schumacher
Quelle: PRO Medienmagazin | www.pro-medienmagazin.de