Zur Genesung und Vorbeugung
Den «Gesundheitsfaktor Glaube» fördern
Welche Rolle kann der christliche Glaube für das körperliche Wohlbefinden spielen? Um diese Frage ging es beim christlichen Gesundheitskongress «Mediora» vom 15. bis 17. März in Schwäbisch Gmünd.«Spiritualität ist eine Kraftquelle für das ganze Leben», sagte der Vorsitzende der Organisation «Christen im Gesundheitswesen», Georg Schiffner, vor den rund 200 Teilnehmenden. Der «Gesundheitsfaktor Glaube» könne bei der Vermeidung von Krankheiten und bei der Genesung helfen, psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Burnout vorbeugen und Sterbenden inneren Frieden geben. Ausserdem bewahre er häufig vor Alkohol- und Medikamentenmissbrauch sowie Drogenkonsum.
Zufriedenheit statt Gesundheit
Schiffner, Chefarzt des Geriatriezentrums im katholischen Krankenhaus Gross-Sand in Hamburg, sagte weiter, die körperliche Leistungsfähigkeit des Menschen lasse im Laufe des Lebens zwar nach und gehe im hohen Alter oft in Gebrechlichkeit über. Dennoch könne die Lebenszufriedenheit deutlich zunehmen. Forschungen hätten ergeben, dass für alte Menschen «Zufriedenheit wichtiger als Gesundheit» sei.
Um dieses Ziel zu erreichen, sei neben einem gesunden Lebensstil, der Stärkung des sozialen und familiären Netzes und der Freude an Naturerfahrungen, Kunst und Musik auch die Spiritualität hilfreich. Um die Zufriedenheit im Alter zu stärken, sollten Senioren geistliche Erfahrungen machen können. Dazu könnten Fürbitten und persönliche Segnungen beitragen. Patientengottesdienste, zu denen in manchen Krankenhäusern eingeladen werde, seien als «Vertrauensbrücke» zwischen Ärzten und Seelsorgern geeignet.
Was Menschen nicht lösen können ...
Der Vorsitzende der Akademie für Psychotherapie und Seelsorge (APS), Martin Grabe, vertrat die Ansicht, dass eine Gottesbeziehung auch eine gute Vorbeugung gegen das Empfinden sei, ausgebrannt zu sein. Burnout entstehe vor allem dann, wenn man nicht genügend Anerkennung bekomme: «Menschen brauchen das Gefühl, in einem verlässlichen Rahmen selbstständig Entscheidungen treffen zu dürfen.»
Unzufriedenheit und Schuldgefühle verstärkten in der Regel den Erschöpfungszustand, obwohl dies ganz natürliche Reaktionen seien. Helfen könne – neben verbesserten Arbeitsbedingungen – «die gute Botschaft der Bibel, dass Jesus Christus alle Schuld auf sich genommen» habe: «Was Menschen nicht lösen können, hat Gott gelöst.» In Gottes Nähe könne man die Anerkennung erfahren, die man sich von Menschen erhoffe, sagte Grabe.
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Quelle: idea