Fit und vital sein – ein Renner

In unserer computerunterstützten Gesellschaft ist Fitness und Vitalität als Begleiterscheinung des alltäglichen Lebens verloren gegangen. In früheren Zeiten war Arbeit und körperliche Bewegung
mehrheitlich dasselbe. Auch diejenigen, die keinen schweisstreibenden Berufen nachgingen, fanden auf natürliche Weise einen Ausgleich, weil sie viel mehr zu Fuss gehen oder wenigstens das Pferd satteln mussten.

Heute steigen wir aus dem warmen Bett in den vorgeheizten BMW. Der Parkplatz in der Tiefgarage ist nur ein paar Schritte vom Fahrstuhl entfernt, der uns zum Büro empor hievt. Und
dann verbringen wir den Tag auf dem Bürostuhl und an Sitzungen und den Abend bei Geschäftsessen oder - sofern die Zeit reicht - daheim im Lehnsessel. Viele Voraussetzungen zur Vitalität als Folge des natürlichen Lebens sind verloren gegangen. Äussere und innere Vitalität ist Mangelware geworden. Die Ideale auf Plakatwänden und in Modezeitschriften bleiben Ideale.

Vitalität von aussen nach innen

Wen wundert der heutige Run auf Rückeroberung von Vitalität? Diese hat in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert bekommen. Neue Gewerbezweige und Angebote versprechen, das Vakuum an Vitalität zu füllen. Die vielversprechenden Angebote gehen ins Unermessliche. Wellness-Hotels haben Hochkonjunktur. Vitaminpräparate finden reissenden Absatz. Fitness-Center mit raffinierten Trainingsmaschinen schiessen aus dem Boden. Sie erfreuen sich regen Zulaufs, so wie sich deren Inhaber am geschäftlichen Erfolg erfreuen

Innere und äussere Vitalität und Zufriedenheit sind Attribute, die für uns Menschen von grundlegender Bedeutung sind. Ich würde nicht ein Fitness-Center führen, wenn ich nicht davon
überzeugt wäre, dass die körperliche Verfassung ein wesentlicher Beitrag dazu ist. Aber ein Trend in unserer postmodernen Gesellschaft ist der, dass Zufriedenheit machbar ist, und zwar
von aussen nach innen. Aus einem gestylten Körper versprechen wir uns äusseres Wohlbefinden, das dann auch zu mehr innerer Zufriedenheit beitragen soll.

Der heutige Run auf Vitalität kann leicht am Ziel vorbeischiessen, wenn die Suche nach Zufriedenheit von aussen nach innen angegangen wird. Schon auf der Suche im Labyrinth
von Angeboten gibt es manche Hürde zu überwinden: Welches der vielen Angebote
ist das richtige für mich? Wo wird seriös gearbeitet? Wie kann ich mich als Neuling auf diesem Gebiet optimal beraten lassen? Fragen über Fragen.

Wir setzen uns mit der Vielfalt von Angeboten auseinander, durchstöbern erfolgsversprechende Prospekte. Wir legen die Messlatte der zu erreichenden Vitalität hoch. Wir geben uns
Mühe, aber erreichen die angestrebten Standards nicht. Die durch die Modeindustrie
vorgegebenen Idealgewichte und -masse scheinen nur für die anderen Gültigkeit zu haben, mit denen wir uns vergleichen. Und schon kommt wieder dieses Gefühl hoch, das eher Druck als Vitalität bewirkt. Das Gegenteil von dem, was wir suchen, schleicht sich ein: Stress und Unzufriedenheit.

Der Preis, den manche für ihre äussere Vitalität zu bezahlen haben, nagt am inneren Wohlbefinden. Vitalität von aussen nach innen anzugehen, bringt mit sich, dass unsere Zufriedenheit von äußeren Gegebenheiten abhängig bleibt.

Ganzheitlich vital von innen nach aussen

Gott hatte bei der Erschaffung des Menschen an ein vitales und zufriedenes Wesen gedacht. Mit Zufriedenheit meint die Bibel ein ganzheitliches Wohlbefinden, das sich auf eine persönliche
Beziehung mit Gott gründet. Sich innerlich und äusserlich wohl oder eben vital zu fühlen, hat meiner Überzeugung nach mit einer Ausgewogenheit von Körper, Seele und Geist zu tun. Unausgewogenheit und Unzufriedenheit haben eine wesentliche Ursache in der selbstgewählten, autonomen Lösung des Menschen von Gott.

Die inneren Folgen sind dramatisch:
Nichts ist so undurchschaubar wie das menschliche Herz, es ist unheilbar krank. Wer kann es ergründen (Jeremia 17,9), steht schon in der Bibel geschrieben. Was nützt ein gestylter Körper, eine Top-Ernährung, wenn es im Innern nicht stimmt? Ich habe mich in den letzten Jahren mit der Bibel und mit Gott auseinandergesetzt. Dabei habe ich merken müssen, dass es neben meinen guten menschlichen Qualifikationen auch noch eine andere, innere Wirklichkeit gibt, die mich von Gottes Hilfe abhängig macht. Ich habe begonnen, Gott in mein Leben einzubeziehen. Vieles hat sich in mir seither verändert. Schon die Zehn Gebote in der Bibel sind eine wichtige Grundlage für Zufriedenheit und Vitalität. Sie beschreiben innere Werte, die in unserem äusseren Verhalten zum Ausdruck kommen.

Jesus hatte die grössten Konfrontationen mit der damaligen religiösen Elite, die äusserlich vital und selbstzufrieden, aber innerlich verkümmert war. Er war von vielen Menschen umgeben, die äusserlich einen guten Eindruck machten, aber... er vertraute ihnen nicht, weil er sie genau kannte. Ihm brauchte niemand zu sagen, mit wem er es zu tun hat, denn er wusste, was im Herzen jedes Menschen vor sich geht. Jesus hatte viele Menschen geheilt, ihnen ihre äussere Vitalität zurückgegeben, aber er machte unmissverständlich klar, dass die innere Vitalität von grösserer Bedeutung ist: Denn was gewinnt ein Mensch, selbst wenn ihm die ganze Welt zufällt, er aber das ewige Leben dabei verliert? (Johannes 2,24-25). Einem Gelähmten zum Beispiel, der zwecks Wiederherstellung von körperlicher Vitalität zu Jesus gebracht worden war, vergab er zuerst seine Schuld, bevor er ihn heilte. Erneuerung geschah von innen nach aussen. Die Umstehenden verstanden das nicht.

Ganzheitliche Vitalität entwickelt sich nach der Bibel von innen nach aussen. Die Grundlage ist die Wiederherstellung, unserer Beziehung zu Gott. Jesus, sein Sohn, ist auf die Welt gekommen, um uns diese zu vermitteln. Wir haben viele Möglichkeiten, unser Äusseres
selbst zu verändern, aber für eine grundlegende innere Umwandlung im Sinn unseres Schöpfers sind wir auf seine Hilfe angewiesen. Gott sieht sich allerdings nicht nur in der Rolle eines Not- oder Entwicklungshelfers für innere und äussere Zufriedenheit. Das Leben ist sein Geschenk an uns, für das wir ihm gegenüber verantwortlich sind: ...Ich, der Herr, durchschaue es (das Herz); ich kenne jeden Menschen ganz genau und gebe ihm, was er für seine Taten verdient. (Markus 8,36).

Wir schulden Gott Rechenschaft darüber, wie wir das Geschenk unseres Lebens verwaltet haben, unser Innenleben und unseren Körper. (Jeremia 17,10). Je mehr wir mit Gottes Hilfe Zufriedenheit und Vitalität von innen nach aussen finden, um so weniger wird unser Befinden von äusseren Umständen abhängig sein. Für mich als Unternehmer mit einem Fitness-Center reichen fachliche Kompetenz und eine beispielhafte äussere Erscheinung nicht aus, das Geschäft zu führen. Ich sehe mich meinen Kundinnen, Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen gegenüber verpflichtet, alles daran zu setzen, aus einer inneren und äusseren Zufriedenheit und Vitalität heraus zu denken, zu reden und zu handeln. Das ist angesichts meiner geschäftlichen Verpflichtungen und hohen zeitlichen Präsenz eine grosse Herausforderung. Aber es ist für mich normal geworden, Gott dankbar auch in mein Geschäftsleben einzubeziehen und seine Kraftquelle anzuzapfen. Ganzheitlich vital zu werden ist ein herausfordernder Prozess. Ein Sprichwort macht Mut zu (Neu)Anfängen: Auch eine Reise von tausend Meilen beginnt mit einem ersten Schritt.

Surftipp: erlebe.jesus.ch

Datum: 25.05.2004
Quelle: Reflexionen

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