100 Franken mehr

Sozialausgaben Schweiz steigen

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11,6 Milliarden Franken gab die öffentliche Hand für soziale Leistungen im Jahr 2010 aus, wie das Bundesamt für Statistik mitteilt. Allein von 2009 auf 2010 stiegen die Ausgaben um 100 Franken pro Person an. Lediglich 16.8 Prozent davon entfallen auf die Sozialhilfe.
 
Gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS) stiegen die Ausgaben für bedarfsabhängige Sozialleistungen sowohl im Jahr 2009 (+4,5 Prozent) als auch 2010 (+8,2 Prozent) an. Bei den Ausgaben für Sozialhilfe wurde die rückläufige Tendenz der letzten drei Jahre gebrochen.

Jahreszuwachs von 100 Franken

Im Jahr 2009 gaben Bund, Kantone und Gemeinden rund 10,7 Mrd. Franken für bedarfsabhängige Sozialleistungen aus. Dies sind rund 457 Mio. Franken mehr als im Vorjahr (+4,5 Prozent). 2010 stiegen die Ausgaben weiter auf 11,6 Mrd. Franken an, was einem nominalen Zuwachs von 8,2 Prozent entspricht. Die Hälfte davon ist auf steigende Ausgaben bei den Krankenkassenprämienverbilligung zurückzuführen, weitere je etwa 20 Prozent gehen zulasten der Ergänzungsleistungen zur Alters- und Hinterlassenenversicherung und zur Invalidenversicherung (EL) und der Sozialhilfe. Bezogen auf die Bevölkerung zeigt sich die gleiche Entwicklung. Betrugen die durchschnittlichen Ausgaben für bedarfsabhängige Sozialleistungen pro Einwohner/in 2009 noch 1'377 Franken, stiegen sie im Jahr 2010 um knapp 100 Franken auf 1'474 Franken an (+7,0 Prozent).

Ergänzungsleistungen und Prämienverbilligung bilden Löwenanteil

Der grösste Teil der Ausgaben entfiel auf die Ergänzungsleistungen (EL) und auf die Krankenkassenprämienverbilligung. 2010 wurden für die beiden Leistungen 4,1 Mrd. Franken (EL) bzw. 4,0 Mrd. (Prämienverbilligung) aufgewendet. Dies entspricht jeweils gut einem Drittel der Ausgaben für bedarfsabhängige Sozialleistungen insgesamt. Bei diesen beiden Leistungen übernahm der Bund einen wichtigen Teil der Finanzierung (EL: 30,3 Prozent; Prämienverbilligung: 49,6 Prozent). An dritter Stelle befand sich mit Ausgaben von 1,9 Mrd. Franken die Sozialhilfe, was einem Anteil von 16,8 Prozent entspricht.

Auch Sozialhilfe legt wieder zu

Die Ausgaben für Sozialhilfe nahmen 2010 gegenüber 2009 um nominal 10 Prozent zu (2009: 1'771 Mio. Franken; 2010: 1'947 Mio. Franken). Damit wurde der leichte Ausgabenrückgang der Jahre 2007 bis 2009 beendet. Dieser Ausgabenanstieg lässt sich nur zu einem geringen Teil durch eine Zunahme der Anzahl Personen, welche auf Sozialhilfe angewiesen waren, erklären, betrug diese doch lediglich 0,4 Prozent. Die Ausgaben pro Empfänger und Empfängerin stiegen denn auch von durchschnittlich 7'698 Franken im Jahr 2009 um 9,5 Prozent auf 8'427 Franken im Jahr 2010 an.

Anstieg des Finanzierungsanteils der Kantone

2010 wurden 44,6 Prozent der Ausgaben für bedarfsabhängige Sozialleistungen durch die Kantone getragen. 31,6 Prozent übernahm der Bund, 23,5 Prozent finanzierten die Gemeinden. Während sich die Finanzierungsanteile zwischen 2008 und 2009 so gut wie nicht veränderten, kam es zwischen 2009 und 2010 zu einer leichten Verschiebung hin zu den Kantonen. Sowohl der Anteil der Gemeinden als auch der Bundesanteil sanken jeweils um etwas weniger als ein Prozentpunkt.

Datum: 29.05.2012
Quelle: Livenet / SSF / BFS

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