Single-Arbeit von Jürg Birnstiel

Wo zwei oder drei in seinem Namen wandern

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Mehr als ein Drittel der 3,7 Millionen Schweizer Haushalte werden von Singles bewohnt. Bereits vor rund zwanzig Jahren beschäftigte einen Pfarrer, wie er Gemeinschaftsorte schaffen könnte, und wurde aktiv. Heute florieren unter «Treffpunkt Single» regelmässig Single-Weekends, monatliche Freitagstreffen und mehr.

Wenn 60 Paar Wanderschuhe durch die Landschaft stapfen, ist wieder Single-Wandern angesagt. Die Wanderwoche im Sommer ist eines der gefragten Angebote der Arbeit, die Jürg Birnstiel leitet. Und diese Ferienwoche ist jeweils ausgebucht, wobei die Nachfrage bei Frauen besonders hoch ist. Das Leitungsteam ist aber um Ausgleich bemüht und erreicht auch immer wieder ein 50:50 Mann/Frau-Verhältnis.

Auch die monatlichen Treffen führt der Pfarrer unter der Freien Evangelischen Gemeinde Zürich-Helvetiaplatz. An einem Freitagabend sehen sich in Zürich circa 50 bis 70 Singles zwischen 30 und 65 Jahren. Als Nebeneffekt entstehen beim «Treffpunkt Single» auch immer wieder Ex-Singles…

Livenet war im Austausch mit dem FEG-Pfarrer und Liebes-Spezialisten.

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Jürg Birnstiel
Wie kamen Sie zu diesem Herzensanliegen «Single-Arbeit»?
Jürg Birnstiel:
Vor über zwanzig Jahren realisierte ich, dass es für christliche Singles nicht viele Möglichkeiten gibt, sich zu treffen. So dachte ich, da müsste etwas dagegen getan werden.

Unter welchen Voraussetzungen «funkt es» bei zwei Personen am häufigsten?
Das ist und wird ein grosses Geheimnis bleiben. Jedenfalls sind gemeinsame Erlebnisse eine wichtige Unterstützung, damit das geschieht.

Im Gegenzug; welches sind die Hemmer, die eine Beziehung verhindern?
Das grösste Hemmnis sind wir selbst. Unsere Enttäuschungen, Verletzungen und so weiter, die wir nicht mehr erleben möchten. Das kann dazu führen, dass wir zu misstrauisch auf Menschen zugehen und beim kleinsten eventuell möglichen Problem, das wir erahnen und das vielleicht eintreffen könnte, uns zurückziehen und uns nicht mehr auf die Person einlassen.

Welcher Rahmen von ihren Angeboten ist ihnen wichtig: Elemente, Atmosphäre?
Unser «Hauptgeschäft» ist die Gemeinschaft. In der Gemeinschaft können sich Menschen unverkrampft begegnen und viele schöne und schwierige Erfahrungen miteinander erleben und teilen. So kommt es oft zu Begegnungen, die dann mit einer Hochzeit ihre Fortsetzung finden. 

Haben Sie uns eine besondere «Zwei-finden-sich-Story»?
Diese Geschichte müssten die erzählen, die sich gefunden haben. Ich kann das nur immer an Rande beobachten und manchmal höre ich erst Jahre später, dass sich zwei in unserer Arbeit kennenlernten und heirateten. Eines der ersten Paare, das sich in unserer Arbeit kennenlernte und heiratete, befolgten das Vierphasenmodell, das ich für's Kennenlernen entwickelt habe (wurde übrigens schon oft erfolgreich angewendet). Die schwierigste Phase ist die zweite Phase: die Angriffsphase. Ein Mann, der an einer Frau gefallen fand, wollte unbedingt am Schluss eines Singlewochenendes diesen Angriff durchziehen. Dazu musste er aber einen Rivalen ausstechen, was ihm gelang. So konnte er ihr den Koffer zum Auto tragen. Endlich konnte er ungestört unter vier Augen seinen Angriff starten. Nun sind sie seit vielen Jahren als Familie unterwegs.

Bitte geben sie uns ergänzend dazu noch einige Gedanken zum Thema «zufriedene Singles – auch ohne Partner».
Es ist ein grosser Irrtum zu meinen, Singles seien grundsätzlich unzufrieden. Die meisten Singles sind durchaus glücklich in ihrer Situation, was nicht bedeutet, dass sie nicht gern heiraten würden, wenn ihnen der Eine oder die Eine begegnen würden. Vielleicht ist die Zufriedenheit sogar ein bisschen zu hoch, dass die anderen denken, eine Partnerschaft sei nicht erwünscht. Und heiraten ist – das müssen wir ganz klar sehen – nicht nur das reine Glück auf Erden. Ich würde auch bezweifeln, dass Verheiratete glücklicher und zufriedener seien als Singles.

Wie erleben sie das Wirken Gottes in Ihrer Arbeit?
Die schönste Erfahrung ist für mich, wenn ich sehe, dass Christen durch unsere Arbeit ermutigt werden, weiterhin Jesus zu vertrauen, auch wenn sie mit vielen unerfüllten Wünschen leben müssen. Auch in den vielen kleinen praktischen Belangen erlebe ich immer wieder, wie Gott unterstützend und tragend dabei ist.

Zur Webseite:
Treffpunkt Single

Zum Thema:
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Datum: 22.05.2019
Autor: Roland Streit
Quelle: Livenet

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