Unglücklich in der Ehe

Habe ich den falschen Partner geheiratet?

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Diese Frage stellt sich vermutlich fast jeder Ehepartner irgendwann einmal. Irren ist ja menschlich. Doch Gynäkologin und Beraterin Dr. Carol Peters-Tanksley ist überzeugt: Der Fokus sollte nicht auf dem falschen Partner liegen, sondern auf der Frage, wie ich zum richtigen Partner werde…

Wenn etwas in der Beziehung schiefläuft, fragt man sich schnell, ob man mit jemand anderem nicht glücklicher wäre… «Wenn ich doch nur den Richtigen oder die Richtige geheiratet hätte statt diesem gleichgültigen, griesgrämigen Gegenüber… Habe ich den falschen Partner geheiratet?»

Eins ist sicher: Sie haben einen Menschen geheiratet, der nicht perfekt ist. Und, falls Sie es noch nicht bemerkt haben: Menschen, die nicht perfekt sind, sind die einzigen, die zur Verfügung stehen. Ihr Partner hat ja auch jemand geheiratet, der nicht perfekt ist…

Was macht eine Ehe erfolgreich?

Der Gedanke, den Falschen geheiratet zu haben, ist aber definitiv nicht gesund. Ich weiss nicht, ob Sie wirklich den falschen Partner geheiratet haben, aber ich weiss, dass derjenige, den Sie geheiratet haben, nicht den Erfolg Ihrer Beziehung bestimmt. Nein, hier ist entscheidend, zu wem Sie und Ihr Partner geworden sind. Aber was sollten Sie tun, wenn Sie in einer unglücklichen Ehe stecken, insbesondere wenn Ihr Partner nichts dafür oder dagegen tun will?

Zu viele Menschen glauben, dass sich, wenn man nur den Richtigen findet, das Glück automatisch einstellt. Doch das stimmt einfach nicht. Ja, es gibt Ehen, die nicht so glücklich sind wie andere. Aber jede Ehe, die überlebt, hat gewisse Traumata oder Konflikte bewältigt. Jede erfolgreiche Ehe hat harte Arbeit, Lernen, Zeit und Energie, Vergebung, Wachstum und eine riesengrosse Portion der Gnade Gottes gekostet.

Der richtige Partner werden

Egal, ob Ihre Entscheidung zu Ihrer Ehe klug oder nicht ganz so klug war, sind Sie doch mit dem richtigen Partner verheiratet. Denn durch die Arbeit des Heiligen Geistes können Sie die richtige Person für Ihren Partner werden. Konzentrieren Sie sich deshalb nicht darauf, sich einen anderen Partner zu suchen, sondern darauf, zu der Person zu werden, die Gott in dieser Etappe Ihrer Ehe brauchen will. Wie geht das?

1. Suchen Sie Gottes Perspektive

Keine Ehe ist zu weit vom Weg abgekommen, als dass Gott sie nicht heilen könnte. Doch nicht alle Ehen erfahren diese Heilung – und das liegt nicht an Gott. Ihr Partner hat hier Mitspracherecht und Sie können das nicht kontrollieren.

Verbringen Sie Zeit damit, herauszufinden, wie Gott Ihren Partner, Ihre Ehe und Ihr eigenes Herz sieht. Hören Sie auf, Ihren Partner in Ihre Vorstellungen und Formen zu pressen. Sehen Sie Ihre Ehe aus Gottes Perspektive; das ist wichtig, um zu wissen, wie es danach weiter geht.

2. Verändern Sie sich

Sie können Ihren Partner nicht verändern. Das haben Sie sicherlich schon versucht und es hat nicht geklappt. Konzentrieren Sie sich vielmehr darauf, zu dem Menschen zu werden, den Gott sich vorgestellt hat. Wenn Sie sich verändern, wird sich auch Ihr Partner in irgendeiner Weise verändern müssen.

Wenn Sie sich etwa von Natur aus verstecken, zurückziehen und Konflikte meiden, bedeutet Veränderung, dass Sie Grenzen aufzeigen und da bleiben, um teilweise schwere Gespräche zu führen. Wenn Sie schnell wütend und kontrollierend werden, bedeutet Veränderung, dass Sie lernen, Dinge loszulassen und Ihrem Partner dienen. Wenn Sie sich bisher auf Ihren Partner verlassen haben, damit er Ihre Bedürfnisse stillt, bedeutet Veränderung zu lernen, sich selbst zu versorgen. Dies bedeutet immer, dass Sie Fähigkeiten entwickeln müssen, die sich fremd und vielleicht unmöglich anfühlen.

Suchen Sie Jesus, damit er Sie heilt. Lernen Sie zu kommunizieren, lernen Sie, Intimität zu leben. Versuchen Sie, sich in Ihren Partner hineinzuversetzen. Laden Sie Ihren Partner in diesen Prozess mit ein, statt ihn zu manipulieren oder zu zwingen. Nehmen Sie die Herausforderung an und werden Sie zu dem Menschen, als den Gott Sie ursprünglich erdacht hat. Konzentrieren Sie alle Ihre Energie darauf.

3. Hören Sie nie auf zu beten

Gebet ist immer wichtiger als alles, wozu Sie ihren Partner bringen wollen. Paulus schrieb an unglückliche Ehepartner (1. Korinther, Kapitel 7, Verse 12-14a): «Für Verheiratete, deren Ehepartner nicht an Christus glauben, hat uns der Herr keine ausdrückliche Weisung hinterlassen. Ihnen sage ich Folgendes: Der gläubige Mann soll sich nicht von seiner ungläubigen Frau trennen, wenn sie bereit ist, bei ihm zu bleiben. Und die gläubige Frau soll sich nicht von ihrem ungläubigen Mann trennen, wenn er bereit ist, bei ihr zu bleiben. Denn der ungläubige Mann hat durch die Gemeinschaft mit seiner Frau teil an dem Segen, den Gott ihr gibt, und die ungläubige Frau hat durch die Gemeinschaft mit ihrem Mann teil an dem Segen, den Gott ihm gibt…»

Wie Paulus schreibt, ist Ihr geistlicher Einfluss zu Hause vielleicht das stärkste Instrument, durch das Gott am Herzen Ihres Partners arbeiten kann. Es geht hier nicht darum, perfekt zu sein, sondern vielmehr darum, zu wachsen und zu dem mutigen Menschen zu werden, den Gott ursprünglich geschaffen hat.

Werden Sie zum richtigen Partner. Und geben Sie Gott die Möglichkeit, auch Ihren Partner zu dem Menschen zu machen, den er sich ursprünglich erdacht hat.

Zum Thema:
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Datum: 24.11.2018
Autor: Dr. Carol Peters-Tanksley / Rebekka Schmidt
Quelle: Charisma News / Übersetzung: Livenet

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