Ehe ist ein Gebet wert
«Die heterogene Ehe ist nicht Auslauf-, sondern Zukunftsmodell!»
Nachdem in Deutschland die «Ehe für alle» beschlossene Sache ist, wird auch in der Schweiz der Druck steigen. Die Stiftung Zukunft CH hat daher eine Gebetsinitiative für die natürliche Ehe lanciert. Die Familienberaterin und Autorin Regula Lehmann spricht im Livenet-Interview über die Anliegen der Initiative.
Livenet: Regula Lehmann, Ende Juni hat der deutsche Bundestag Ja gesagt zur Ehe für alle. Damit sind in Deutschland jetzt Ehe und Adoption für gleichgeschlechtliche Paare möglich. Was halten Sie von diesem Entscheid?
Regula Lehmann: Ich halte diesen Entscheid für einen fatalen Schritt in die falsche Richtung. Die Gesellschaft schafft sich quasi selber ab. Im Namen von sogenannter Freiheit und Gleichbehandlung werden Trends übernommen, die keine Zukunft bieten und die tatsächlichen Probleme nicht lösen.
Rechnen Sie damit, dass diese Ehe für alle auch in der Schweiz bald ein Thema werden könnte?
Ja, das ist abzusehen. Auch bei uns wird diese Entwicklung mit dem Argument des «Rechtes auf Gleichbehandlung und Gleichstellung» vorangetrieben. Wer dagegen ist, wird in die Ecke gedrängt und der «Diskriminierung» bezichtigt. Mit dem Resultat, dass eine kleine Gruppe über die eingeschüchterte, schweigende Mehrheit bestimmt und ihre ideologischen Programme durchsetzt. Auch gegen wissenschaftliche Erkenntnisse und den gesunden Menschenverstand.
Sie setzen sich als Familienbeauftragte bei der Stiftung Zukunft CH für das traditionelle Ehe- und Familienbild ein. Inwiefern steht der Mann-Frau-Beziehung eine Exklusivität zu?
Die heterogene Ehe ist ein Modell, das sich über Jahrtausende bewährt hat. Nur die Verbindung von Mann und Frau ist, biologisch gesehen, fruchtbar. Deshalb soll sie vom Staat auch in besonderer Weise gefördert werden. Und deshalb verdient sie auch eine eigene Rechtsform, einen eigenen Status. Zudem bin ich überzeugt, dass Kinder möglichst bei ihren biologischen Eltern aufwachsen sollten. Weil das natürlich, logisch und identitätsstiftend ist. Ich halte nichts von Samenspende, Eizellenspende oder Leihmutterschaft. Auch nicht für heterosexuelle Paare.
Mit einer Gebetsinitiative wollen Sie nun Christen dafür sensibilisieren, auch im Gebet für die von Gott eingesetzte Lebensordnung einzustehen. «Ehe ist ein Gebet wert» nennen Sie die Initiative. Warum setzen Sie auf Gebet, wo doch bei Themen wie diesem normalerweise eher politische Wege beschritten werden?
Gebet und Engagement gehen für mich Hand in Hand. Aus dem Gebet heraus fliesst die Klarheit, die wir brauchen, um zukunftsfähige Entscheide zu treffen. Und die innere Stärke, uns dafür einzusetzen. Ehe ist Gottes Erfindung und Projekt. Von ihm kommt auch die Kraft, Ehe überzeugend und authentisch zu leben. Ehe ist nicht einfach, Ehepaare brauchen Ermutigung und Rückendeckung. Und ein neues Selbstverständnis. Die heterogene Ehe ist nicht Auslauf-, sondern Zukunftsmodell und nach wie vor die von einer grossen Mehrheit angestrebte Lebensform. Ein weiterer Anlass zum Gebet ist die Tatsache, dass viele Fehlentwicklungen letztlich eine Konsequenz davon sind, dass wir uns als Gesellschaft zunehmend von Gott abwenden. Was unser Volk braucht, ist Umkehr und Hinwendung zu Gott und seinen guten Lebens-Ordnungen. Europa braucht eine geistliche Erneuerung, wenn es eine Zukunft haben will. Und Erweckung beginnt im Gebet. Christen sollen nicht über den Werteverlust klagen, sondern aktiv für Ehe und Familie einstehen. «Ehe ist…ein Gebet wert!»
Regula Lehmann, seit 28 Jahren verheiratet, Mutter von 4 erwachsenen Kindern und bei der Stiftung Zukunft CH für den Bereich «Ehe-und Familienprojekte» zuständig.
Zur Webseite:
Gebetsinitiative für die Ehe
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Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet
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