Christliche Erziehung
Was tun, wenn sich mein Kind gegen den Glauben entscheidet?
Eine der grössten Sorgen christlicher Eltern ist, wie sie ihre Kinder so erziehen, dass sie Gott lieben lernen und ihm folgen. Doch was, wenn sich ein Kind doch gegen den christlichen Glauben entscheidet? Abraham Piper hat diese Phase selbst als junger Mann durchgemacht – und hat einige Tipps, was den «verlorenen Söhnen und Töchtern» helfen kann.
Auf Jesus hinweisen
Das Problem eines rebellierenden Teenagers sind weder Drogen, noch Sex, Zigaretten, Pornographie, Faulheit, Homosexualität, oder was auch immer. Das echte Problem dahinter ist, dass sie Jesus nicht klar erkennen. Und so ist das Beste, was Sie für Ihr Kind tun können, ihnen Jesus zu zeigen und sie auf ihn hinzuweisen. Darauf basieren alle folgenden Tipps. Das ist kein einfacher Prozess mit sofortigen Auswirkungen, aber die Sünde im Leben Ihres Kindes wird nur dann verblassen, wenn sie Jesus so sehen, wie er wirklich ist.
Gebet
Allein Gott kann Ihren Sohn oder Ihre Tochter retten. Bitten Sie ihn, dass er sich Ihrem Kind so zeigt, dass es ihm nicht widerstehen kann.
Etwas stimmt nicht
Wenn Ihre Tochter oder Ihr Sohn Jesus ablehnt, dann tun Sie nicht so, als ob alles in Ordnung wäre. Die Situation jedes Kindes ist anders und benötigt unterschiedliche Vorgehensweisen der Eltern. Doch es ist inakzeptabel für Eltern, überhaupt nichts zu unternehmen. Wenn Ihr Kind nicht glauben will, dann ignorieren Sie das nicht. Vielleicht vereinfacht das Ignorieren die anstehenden Familienfeiern, aber langfristig wird es dadurch nicht einfacher (mit Blick auf die Ewigkeit sowieso nicht).
Erwarten Sie kein «christliches Benehmen»
Wenn Ihr Sohn kein Christ ist, wird er sich auch nicht wie einer verhalten. Erwarten Sie nicht den Standart, mit dem Sie ihn erzogen haben. Wenn er Probleme hat, zu glauben, dass Jesus überhaupt existiert, dann wird es ihm auch ziemlich egal sein, ob er sich betrinkt oder nicht. Klar, Sie wollen ihn schützen. Aber der Fakt, dass er nicht glaubt, ist viel gefährlicher als sein Partyleben. Schauen Sie stärker auf sein krankes Herz als auf die Symptome.
Eine offene Türe
Und eben weil das Wichtigste das Herz Ihres Kindes ist und nicht seine Taten, stellen Sie nicht zu viele Anforderungen, bevor das Kind wieder nach Hause darf. Wenn Ihr Sohn oder Tochter sich wünscht, zu Ihnen nach Hause zu kommen, so ist das eine Chance, ihm oder ihr Jesu Liebe nahe zu bringen. Natürlich gibt es Situationen, in denen Eltern ein Ultimatum setzen müssen, aber das ist eher selten.
Wenn Ihre Tochter also nach Haschisch oder wie ein Aschenbecher stinkt, dann sprühen Sie die Jacke mit Duftspray ein und wechseln Sie die Laken nach dem Besuch, aber lassen Sie sie nach Hause kommen. Wenn Sie herausfinden, dass Ihre Tochter schwanger ist, kaufen Sie ihr Folsäure und begleiten Sie sie zum nächsten Ultraschall-Termin. Wenn Ihr Sohn sein gesamtes Geld für Frauen und Alkohol ausgegeben hat, vergeben Sie ihm und lassen Sie ihn nach Hause kommen. Geben Sie ihm nicht mehr Geld – aber bitten Sie ihn, zu Hause zu bleiben.
Bitten statt Zurechtweisen
Seien Sie trotz Ihrer Enttäuschung liebevoll. Sie haben doch mehr davor Angst, dass sich Ihr Kind selbst zerstört als dass es die Regeln bricht. Behandeln Sie ihn oder sie so, dass dies spürbar ist. Ihr Kind wird – insbesondere, wenn es im christlichen Haus aufgewachsen ist – wissen, dass das, was es tut, nicht in Ordnung ist. Und es weiss definitiv, dass Sie das nicht in Ordnung finden. Wenn Sie also liebevoll hoffend mit dem rebellischen Teenager umgehen, so wird er sehen, dass Sie wirklich Jesus vertrauen.
Kontakt zu Christen, die besser an Ihr Kind herankommen
Wenn Ihr Kind zu weit weg wohnt, als dass Sie es besuchen könnten, suchen Sie Christen in seiner Gegend und bitten Sie diese, Ihr Kind zu kontaktieren. Das mag einmischend klingen, aber es lohnt sich, vor allem wenn der Christ, den sie finden, auch emotional Zugang zu Ihrem Kind findet.
Sollte sich Ihr Kind emotional von Ihnen distanziert haben, suchen Sie einen Christen, der Zugang zu Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter hat, dem er oder sie vertraut. Dieser wird direkter zu Ihrem Kind reden können.
Freunde respektieren
Begegnen Sie Ihrem Kind so, wie Sie jedem anderen Nichtgläubigen begegnen würden. Vielleicht hat er oder sie Freunde, mit denen Sie sonst niemals reden würden, aber es sind seine Freunde. Respektieren Sie das – selbst wenn diese Freundschaft auf Sünde basiert. Ja, sie ist nicht gut für Ihren Sohn. Aber es wird nichts gelöst, wenn Sie seine Freunde ablehnen. Wenn Ihr Sohn also zu Ihrem Geburtstag wieder Mal mit einem neuen Mädchen auftaucht, seien Sie freundlich. Sie ist vielleicht auch die verlorene Tochter von jemandem, und auch sie braucht Jesus.
Bleiben Sie im Kontakt
Die neuen Technologien machen es so einfach, in Kontakt zu bleiben. Wenn Sie etwas in der Bibel lesen, das Sie ermutigt und Ihnen hilft, Jesus mehr zu lieben, dann schicken Sie das in ein paar Zeilen per E-Mail oder WhatsApp an Ihr Kind. Es geht nicht darum, dass ein Vers besonders wichtig ist, schicken Sie einfach einen nach dem anderen. Gottes Wort kehrt niemals leer zurück.
Ins Restaurant ausgehen
Aber bleiben sie nicht nur elektronisch im Kontakt. Versuchen Sie, Ihr Kind auch persönlich zu sehen. Vielleicht denken Sie, dass das stressig und unangenehm sein kann, aber vergessen Sie nicht, dass es für Ihr Kind noch viel schlimmer ist. Wenn er oder sie also die Einladung annimmt, ist das ein Grund zum Danken! Reden Sie über ihr oder sein tägliches Leben. Ihr Kind soll spüren, dass Sie an ihm interessiert sind. Und bevor das Essen vorbei ist, fragen Sie, wie es ihm innerlich geht – und beten Sie dafür, denn Sie wissen nicht, wie er oder sie reagieren wird.
Ein Tipp für Eltern mit jüngeren Kindern: Wenn Sie es von klein auf einführen, regelmässig mit Ihrem Kind solche «Dates» zu haben, wird es ihnen auch nicht komisch vorkommen, wenn Sie dies während «rebellischen Lebensphasen» ebenfalls anstreben.
Interesse für die Aktivitäten
Wenn Ihr Kind Jesus bewusst ablehnt, dann verbringt es vermutlich seine freie Zeit mit Dingen, die Sie enttäuschen. Suchen Sie jedoch das Wertvolle in diesen Interessen und ermutigen Sie sie oder ihn. Sie besuchten doch auch ihre/seine Theatervorstellungen und Fussballspiele, als sie zehn war. Was können Sie jetzt tun, um Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn zu zeigen, dass Sie sich immer noch für ihre/seine Hobbies interessieren?
Weisen Sie auf Jesus hin
Das kann ich einfach nicht genug wiederholen. Denn darum geht es. Keine Strategie wird Ihren Sohn oder Ihre Tochter erfolgreich und auf lange Sicht erreichen, wenn es dabei nicht darum geht, Jesus kennenzulernen.
Es geht nicht darum, dass er oder sie wieder ein «braves Kind» wird, sich wieder duscht und normale Musik hört. Der einzige Grund, weshalb Sie für Ihr Kind beten, es willkommen heissen, es bitten, mit Ihnen in Kontakt zu bleiben, mit ihm ausgehen oder sich für die Hobbies interessieren, ist, damit sich die inneren Augen Ihres Kindes wieder für Jesus Christus öffnen. Er ist die einzige Hoffnung. Bleiben Sie treu und geben Sie nicht auf!
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Autor: Rebekka Schmidt / Abraham Piper
Quelle: Desiringgod.com