Vier wesentliche Faktoren

Wie aus Jungs echt starke Kerle werden

Jungen müssen sich in einer komplexen und stark sexualisierten Welt zurechtfinden. Eltern, die sich für ihre Söhne einen positiven Bezug zu ihrer Geschlechtlichkeit wünschen, können viel dafür tun. US-Therapeut Floyd Godfrey nennt vier wichtige Faktoren, die er in seiner langjährigen Beratungstätigkeit mit über 1'000 Männern ermittelt hat.

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Sensible Knaben brauchen besondere Aufmerksamkeit, um stark zu werden.
Floyd Godfrey, ein im Bundesstaat Arizona USA tätiger Therapeut, hat in seiner Beratungstätigkeit mit mehr als 1'000 Männern vier Einflussfaktoren festgestellt, welche die Entwicklung der sexuellen Orientierung von Jungen auffallend stark zu beeinflussen scheinen.

Besondere Aufmerksamkeit ist laut Godfrey in diesem Zusammenhang sensiblen Jungen zu schenken, die in ihrer Persönlichkeit leichter zu verunsichern und deshalb verletzlicher sind als ihre dickhäutigeren Altersgenossen.

1. Einzigartigkeit bejahen statt Rollenbilder zementieren

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Floyd Godfrey
Sensible, emotionale oder künstlerisch begabte Jungen sollten unter keinen Umständen als «weniger männlich» als ihre robusteren, archaischer auftretenden Altersgenossen bezeichnet oder verächtlich behandelt werden. Es gilt, anzuerkennen, dass es auch innerhalb desselben Geschlechtes grosse Unterschiede und eine breite Vielfalt gibt, geben darf und geben soll. Weil jeder Mensch ein Original ist und in dieser Originalität gebraucht wird.
Es gibt keinen Grund dafür, beispielsweise gleich an eine homosexuelle Veranlagung zu denken, wenn ein Junge gerne mit Mädchen spielt oder sich im Kindergartenalter noch für Mädchenkleidung begeistert, «weil die so schön rosa ist und so schön glitzert.» Es gibt nicht «richtige» oder «falsche» Jungs, sondern einfach nur «Jungen».

Kinder und speziell Teenager erleben in ihrer Entwicklung ganz natürlich nicht nur das Gegengeschlecht, sondern phasenweise auch gleichgeschlechtliche Personen als faszinierend und anziehend. Weil sie ihre Identität suchen, orientieren sie sich (auch) an gleichgeschlechtlichen Vorbildern. In dieser sensiblen Phase Homosexuelle an Schulen über ihr Coming-Out berichten zu lassen, ist abzulehnen, weil Jungen sich dadurch auf etwas festlegen könnten, das in Wahrheit nur ein vorübergehendes Phänomen ist.

Je natürlicher Eltern davon ausgehen, dass ihr Junge mal ein klasse Mann werden wird, desto besser unterstützen sie ihn in seiner geschlechtlichen Identitätsfindung.

2. Vatersehnsucht stillen

Jungen sehnen sich danach, von ihren Vätern zu hören, dass sie – als «Männer» – angenommen, in Ordnung und prima Kerle sind. Jungen sehnen sich danach, zur «Männergemeinschaft» zu gehören. In der sensiblen Kleinkindphase, in der ein Junge erkennt, dass er «nicht wie die Mama» ist, braucht er ein männliches Gegenüber, das ihn an der Hand nimmt und ihm Sicherheit und Zugehörigkeit vermittelt. Jungen brauchen die Bindung an ihre Väter und/oder andere vertrauenswürdige männliche Bezugspersonen. Zu erleben, dass ihre Gefühle von diesen wahrgenommen werden und das Äussern von Bedürfnissen positiv beantwortet wird, macht Jungen stark und fähig, sich vertrauensvoll auf Beziehungen einzulassen.

3. Gesunde Mutterbindung unterstützen

Jungen sollten in den ersten Lebensjahren erleben, dass ihre Mütter sich auf eine enge Bindung einlassen, ihre Bedürfnisse wahrnehmen und sie verlässlich beantworten. Nicht umsonst reden wir, wenn es um die Nahrungsaufnahme des Säuglings geht, vom «Stillen».

Zu beachten ist auch, dass längere Trennungen beim Säugling und Kleinkind unbewusst zum Gefühl der Verlassenheit, des «nicht wichtig-Seins» führen können. Unter anderem deshalb, weil kleine Kinder noch keinen Zeitbegriff haben und bereits wenige Stunden des getrennt-Seins von ihrer Bezugsperson als endlos lange oder sogar als endgültigen Abschied erleben.

Ab Kindergartenalter ist gerade für Mütter jedoch auch die Bereitschaft angesagt, Jungen altersentsprechend loszulassen, freizugeben und auf mütterliches Klammern oder Manipulieren zu verzichten. Sich nicht nur über die Kinder zu definieren, hilft Mamas dabei, ihre Kinder nicht als Tröster, Glücklichmacher oder Partnerersatz zu missbrauchen.

4. Förderung der Integration in die Gruppe der Gleichaltrigen

Jungen dabei zu unterstützen, Beziehung zu gleichgeschlechtlichen Gleichaltrigen zu leben, ist eine wichtige Erziehungsaufgabe. Schon von klein auf sollten Jungen immer wieder Gelegenheit haben, mit anderen Jungs zu spielen und so gesundes Sozialverhalten einzuüben. Dabei muss es nicht immer brav zu und her gehen. Viele Jungs tragen Konflikte eher körperlich aus. Was nicht verletzender sein muss als verbale Attacken und deshalb auch nicht immer gleich unterbunden oder negativ beurteilt werden sollte. Jungen einen Raum zu bieten, in dem sie mit ihren Freunden zusammen Spass haben und Abenteuer erleben können, ist zwar manchmal anstrengend, aber definitiv eine prima Investition in ihre gesunde Entwicklung.

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Zum Thema:
Dossier Eltern sein
Warum Pornos im Schulzimmer nicht kompetent machen

Datum: 20.04.2015
Autor: Regula Lehmann
Quelle: Livenet

Kommentare

Vielen Dank für den sehr klaren und hilfreichen Artikel.

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