Berater Manfred Engeli
«Es gibt immer einen Weg der Gnade...»
Die heile Familie ist selten geworden. Menschen, die in ihrer Familie oder Partnerschaft enttäuscht worden sind, brauchen Rat und Unterstützung. Der Psychologe Manfred Engeli redet aus Erfahrung, wenn er über das Thema Gnade spricht.
Am Forum Ehe und Familie der Schweizerischen Evangelischen Allianz forderte der Psychologe und Psychoterapeut Manfred Engeli am 13. September die rund 200 Teilnehmenden auf, nicht bei der Frage «Warum?» stehen zu bleiben, wenn sie schwierige Erfahrungen machen oder gemacht haben. Er habe selbst schwierige Erfahrungen in seiner Familie gemacht und auf die Warum-Frage keine Antwort erhalten. Er wisse aber, dass die Liebe Gottes auch in diesen Geschehnissen wirksam sei, «denn Gott ist Liebe».Der Weg der Gnade steht jedem offen
Engeli rät Menschen, die schwere Erfahrungen in ihrer Familie, mit Partner oder Kindern gemacht haben, den Weg der Gnade zu gehen. Dies bedeutet selbst Verantwortung zu übernehmen, die Schuld nicht abzuwälzen oder andern zuzuweisen, sich selbst gegenüber ehrlich zu sein und bewusst Vergebung zu empfangen. Sodann braucht es die Bereitschaft, andern zu vergeben und sich mit den gegebenen Umständen zu versöhnen.
Engeli formulierte dazu in Bern «Etappen auf dem Weg zur Gnade». Es gelte, diese Etappen eine nach der andern zu gehen und keine auszulassen. Das heisst konkret:
- Ich gestehe mir das Leiden ein und strecke mich danach aus, im Frieden leben zu können.
- Ich lerne zu verstehen, dass Gott etwas Besseres für mich bereit hat und entscheide mich dafür, es zu entdecken
- Ich schütte meinen Schmerz vor Gott aus und lasse ihn auch bei ihm zurück.
- Ich vergebe Menschen, die mir Schmerzen zugefügt haben und entlasse sie aus meinem Lebenshaus. Diesem Beschluss bleibe ich treu.
- Ich bitte Gott um die Heilung meiner inneren Verletzungen und um Wiederherstellung.
- Ich stelle mich meiner eigenen Schuld und bitte Gott um Vergebung – und empfange sie auch.
- Ich strecke mich nach Veränderung aus, lege ungute Charaktertendenzen und Verhaltensweisen ab und ziehe die von Gott geschenkten (Charaktereigenschaften) neu an und übe sie ein.
- Ich versöhne mich mit dem Vergangenen und seinen Konsequenzen und lasse sie hinter mir.
- Ich erkenne Gottes Ziel mit mir, öffne mich für Neues und laufe auf das Ziel zu.
- Ich bleibe diesen frei gewählten Entschlüssen und Schritten treu und lerne, über meine Gedanken und Gefühle zu wachen.
In seinem Buch «Makarios – der Weg, ein glücklicher Menschen zu werden» hat Engeli diese Prinzipien weiter ausgeführt.
«Aus Opfern werden leicht Täter»
Engeli ermunterte Betroffene, diesen Weg zu gehen, auch wenn sie dabei ihren Hauptgesprächsstoff mit Freunden verlieren sollten. Und er warnte: Aus Opfern werden leicht Täter. Er forderte stattdessen auf, die biblische Sicht zu übernehmen und zu praktizieren, dass Gottes Gnade uns mit Gutem beschenkt, das wir weder verdient noch mit unseren Möglichkeiten zustande gebracht hätten. Und darauf zu vertrauen, dass Gottes Ordnungen immer gut und zum Wohl des Menschen sind. Sie sind es, die dem Menschen Frieden bringen und ihn bewahren.Manfred Engelis Buch Makarios – Der Weg, ein glücklicher Mensch zu werden erschien erst im Frühjahr in der inzwischen dritten Auflage. Bei beiden Büchern wird gerade an Übersetzungen in weitere Sprachen gearbeitet.
Zum Buch: «Makarios – Der Weg, ein glücklicher Mensch»von Manfred Engelis
Schweiz
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Über Manfred Engeli
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Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet