«Step Forward»
Singles sollen ihr Potenzial entfalten können
Traumvorstellungen oder Verletzungen aus Beziehungen hindern viele Singles daran, mehr aus ihrem Leben zu machen. Die Paartherapeuten Wilf und Christa Gasser haben mit «Step Forward» ein Programm entwickelt, das Blockaden lösen und neue Perspektiven aufzeigen will. Wir fragten Wilf Gasser, was ihn und seine Frau bewogen hat, hier einzusteigen.
Jesus.ch: Wilf Gasser, Sie möchten mit einem neuen Kursangebot die Singles erreichen. Gibt es da nicht schon genug Angebote?
Meines Wissens gibt es nichts Vergleichbares, wo Singles über längere Zeit an ihrer Persönlichkeit arbeiten und sich mit Fragen ihrer Lebensperspektive und Berufung beschäftigen können.
Was hat Sie zu diesem neuen Angebot bewogen?
Ich war als Präsident des Männerforums brennend interessiert an der Frage, wie wir Männer in ihrer Entwicklung zu reifen, verantwortungsvollen Persönlichkeiten unterstützen können. In einem Feriencamp auf der Insel Rab trafen sich meine Frau und ich mit allen Frauen, um herauszufinden, was sie von von einem «rechten Mann» erwarten würden. Der daraus resultierende lange Katalog zeigte uns, dass Frauen auch «ein Problem» haben. Denn es gibt den perfekten Mann nicht! So entstand die Idee eines Beziehungstrainings für Singles.
Wie liegen die Hauptprobleme vieler Singles? Ist es mehr als das Defizit, keinen festen Partner zu haben?
Die Themen sind sicher vielfältig. Verbindlichkeit ist zum Beispiel ein allgemeines gesellschaftliches Problem. Aber auch die Angst sich festzulegen, denn es könnte ja noch etwas Besseres kommen. Dann sind da auch die unerreichbaren Traumvorstellungen aus Hollywood-Filmen. Oder die vielfältigen Verletzungen aus negativen Beziehungserfahrungen etc. Man hat allgemein riesige Erwartungen, was eine Beziehung alles abdecken müsste. So ist man als Single möglicherweise immer im Wartezustand, statt sich mit aller Kraft auf das Leben mit allen seinen Möglichkeiten einzulassen.
Was können Singles mit dem Kursangebot für sich gewinnen? Welchen Weg sollen sie zurücklegen?
Wir wollen Teilnehmer auf eine Entdeckungsreise mitnehmen. Sie sollen an ihrer Beziehung zu Gott Freude haben und diese ganz individuell und auch gemeinsam pflegen lernen. Sie sollen ihren Identitätsfragen auf die Spur kommen und sicher werden, wer sie sind. Dazu gehört auch die Entdeckung, was Gott alles in sie hineingelegt hat, und wie daraus heraus immer mehr auch ihre persönliche Berufung sichtbar wird. Dann soll aber auch Raum vorhanden sein, um sich mit Beziehungsblockaden, Ängsten, Verletzungen und unrealistischen Vorstellungen auseinanderzusetzen.
In ihrer Identität gefestigte und zufriedene Singles sind unser Ziel. Dies ist auch die beste Voraussetzung dafür, dass sich durch das Training oder später feste Bindungen ergeben.
Haben Singles noch Ressourcen, die sie für Kirche und Gesellschaft stärker einbringen könnten?
Singles haben ein riesiges Potenzial, wenn sie nicht nur auf den rechten Partner warten, sondern sich mit ihren Gaben und Möglichkeiten einbringen. Das hat schon Paulus so gesehen ...
Sie sprechen von einer Berufung. Können Sie mehr dazu verraten?
Es lohnt sich mal bewusst hinzuschauen, was Gott in uns hineingelegt hat an Gaben und Fähigkeiten, Leidenschaft für bestimmte Themen, Familienerbe, Erfahrungen – übrigens auch schmerzhafte – um dann daraus heraus auch Perspektiven für unser Leben und unser Engagement in Gottes Reich zu entwickeln. Als roter Faden dient uns auf dieser Entdeckungsreise das wertvolle Buch «Berufung als Lebensstil» von Paul Donders und Peter Eissler.
Nicht alle Singles leiden unter einem Defizit. Viele geniessen auch die Freiheit. Was können sie noch mehr bekommen?
Wer als Single nicht im Defizitdenken steckt, hat bereits beste Voraussetzungen dafür, noch mehr vom Reichtum zu entdecken, den Gott für jeden von uns bereit hält. Und nicht zuletzt haben wir halt doch im Hinterkopf die leise Hoffnung, dass da und dort auch Paare entstehen könnten. Wir werden sehen!
Wer ist mit «Single» gemeint? Nur alleinstehende Frauen oder auch alleinerziehende Mütter?
Ich kann mir gut vorstellen, dass auch alleinerziehende Mütter am Programm teilnehmen und davon profitieren können, je nach Bedürfnissen und Erwartungen.
Webseite:
Step Forward
Download:
Flyer StepForward
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Jesus.ch
Flyer StepForward.pdf (733.81 KB)