Auch Eltern dürfen Kinder sein

Wenn Väter und Mütter an zuviel Fachwissen leiden ...

Fachwissen zum Thema Erziehung gibt es genug. Doch leider trägt es oft zur Verunsicherung der Eltern bei. An der Elternkonferenz der Stiftung Schleife sollten die Eltern neu lernen, was es heisst, als Kinder des mächtigsten Vaters zu leben. Befreit vom Druck, alles richtig machen zu müssen.

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Das Malatelier war eine Station, an der die Besucher der Elternkonferenz nachmittags das Gelernte verarbeiten konnten.
«Die Unsicherheit und Überforderung in der Erziehung ist gross», sagte Werner Tanner, Leiter der Beratungsstelle «Familienwerkstatt» der Stiftung Schleife. Somit stiess die Elternkonferenz der Stiftung Schleife auch dieses Jahr wieder auf grossen Anklang. 120 Eltern nutzten die Gelegenheit, sich übers Auffahrtswochenende für den Familienalltag inspirieren zu lassen. Gleichzeitig zum Elternseminar fand auch die Kinderkonferenz statt, an der 270 Kinder Gott hautnah erleben durften.

Werden wie die Kinder

An der Elternkonferenz hielt Werner Tanner an Auffahrt das erste Referat. Tanner erklärte zuerst den Titel der Konferenz – «Fly high». Fliegen können wir nur dann, wenn wir Gott immer mehr vertrauen. Oft schleppen wir Lasten mit uns herum, die uns am Fliegen hindern. Zum Beispiel die Sorge um die Zukunft der Kinder, die ja eigentlich in Gottes Händen liegt. Die schwerste Last, so Tanner, sei aber die eigene Schuld. «Das Leiden an den Launen der Kinder können wir ja meist noch einigermassen ertragen, während das Leiden an uns selbst oft das Schwierigste ist.»

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Im Vaterherz Gottes: Werner Tanner forderte an der Elternkonferenz zu einem kindlichen Glauben auf.
Dieses Leiden an sich selbst kann gerade durch Fachwissen entstehen. Daraus, dass wir wissen, was wir eigentlich tun sollten, die Umsetzung in die Praxis aber nicht gelingt. Genau an diesem Punkt setzt die Antriebs- oder Auferstehungskraft ein. Es geht um die Botschaft des Neuen Testaments, die laut Tanner in pädagogischen Büchern fehlt und auch in christlichen Ratgebern oft zu kurz kommt: Gott hat uns zu neuen Menschen, zu seinen Kindern gemacht. Und Kinder müssen nicht perfekt sein. «Leben wir wie Kinder des mächtigsten Vaters?», fragte Tanner die Zuhörer. Dann könnten wir eigentlich aufhören, Stärke zu demonstrieren und anfangen, zu unseren Fehlern zu stehen. Paradoxerweise erfährt Tanner in Beratungen der «Familienwerkstatt», dass es Christen oft besonders schwer fällt, ihre Schwächen offen zuzugeben.

Wunder erlebt

Im Verlaufe des Referats nannte Tanner weitere Beispiele kindlichen Glaubens: So blicken Kinder auf, um zu hören, was der Vater zu sagen hat. Genauso könnten Eltern ihren Blick nach oben richten und den Heiligen Geist in die Erziehung miteinbeziehen. Ein Beispiel für die übernatürliche Kraft des Heiligen Geistes war das anschliessende Zeugnis eines Ehepaars, das erzählte, wie Gott das Gehör ihrer vierjährigen Tochter und ihre Essprobleme heilte. Der Ehemann berichtete sodann über sein Burnout und wie er mit Gottes Hilfe wieder herausfand. Er sei aber auch heute «immer noch am Entdecken, wie Leben mit Jesus funktioniert».

All diese Inputs konnten die Eltern am Nachmittag in verschiedenen Workshops zum Beispiel tanzend, malend, austauschend oder schreibend verarbeiten. Am nächsten Tag gab es dann einen neuen Input zum Thema «Das gewaltfreie Herz», und am Samstag beschäftigten sich die Konferenzteilnehmer mit dem «Herz in der Erziehung».

Webseite:
Stiftung Schleife

Datum: 23.05.2012
Autor: Simone Pflüger
Quelle: Stiftung Schleife

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