Schweizer Freikirchen

Aufwind durch Evangelisation und Alltagsnähe

Gehört heute ein grösserer Anteil der Christen in der Schweiz Freikirchen an? Einige Freikirchen haben ihre Mitgliederzahl halten können, einzelne sind gewachsen – beachtlich angesichts der Säkularisierung der letzten Jahrzehnte, die religiöse Identitäten aufweicht und Bindungen löst.
Furore gemacht hat in den letzten Monaten das ICF, an dessen 17 Schweizer Standorten sich rund 6000 Besucher versammeln. Die ICF-Muttergemeinde in Zürich hat eben den 15. Geburtstag gefeiert. Beachtlich entwickelt hat sich auch die GvC-Bewegung, die in den letzten Jahren rund um ihre Hauptgemeinde Winterthur lokale Kirchen gegründet hat.

Verkündigen und leben

Von den etablierten Freikirchen in der Schweiz ist allein die Pfingstmission (SPM)  in den letzten 20 Jahren deutlich gewachsen. Ihre Gemeinden zählen über 9000 erwachsene Mitglieder, gegenüber 5600 um 1990. Von den anderen grösseren Freikirchen konnten laut der NZZ die Chrischona-Gemeinden sowie die Freien Evangelischen Gemeinden (FEG) ihre Mitgliederzahlen halten. In vierzig Jahren auf die Hälfte geschrumpft ist dagegen die einst grösste Freikirche der Schweiz, die  Methodistenkirche (EMK). In ihr haben aktuell 6500 Personen ihre geistliche Heimat. Andere Freikirchen schrumpfen oder stagnieren.

Laut dem Lausanner Religionssoziologen Jürg Stolz haben die älteren Freikirchen «Mühe, ihre Mitglieder zu halten.» Max Schläpfer, Leiter der Schweizer Pfingstmission, sieht laut der NZZ das Wachstum seiner Gemeinden vor dem Hintergrund ihrer konsequent missionarischen Ausrichtung und lebensnaher Verkündigung des Evangeliums. «Wir sind überzeugt, dass uns Gott im Alltag hilft.» Doch spiele auch die Begabung des Gemeindeleiters eine grosse Rolle.

Grössere Gemeinden attraktiver

Unter den Chrischona-Gemeinden weisen grössere eher ein Wachstum aus. Als ICF aufkam, habe die Chrischona Jugendliche an die Jugendkirche verloren, sagte ihr Leiter René Winkler der NZZ. Doch allgemein sei die Bindung der Mitglieder an freikirchliche Gemeinden heute loser als früher. «Wenn sich jemand an etwas stört, wechselt er die Gemeinde.» Wenn manche freikirchliche Gemeinden wachsen, dann geschieht dies oft auf Kosten anderer. Insgesamt dürfte der Anteil der Freikirchler an der einheimischen Bevölkerung zunehmen, denn in den Gemeinden werden deutlich mehr Kinder geboren als im landeskirchlichen Milieu.

Zum Thema:
Verband Freikirchen Schweiz VFG

Datum: 26.07.2011
Quelle: Livenet / NZZ

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