Worte des Lebens

Jesus und das Körnlein

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Ein Schwarzes Senfkorn
Unscheinbar, ja kaum sichtbar ist es, das winzige Senfkorn. Doch in ihm liegt das Potenzial, ein Baum zu werden. Auf dieses Potenzial kommt es an, sagt Jesus.

Wir halten uns an die Erfahrung, an das, was wir sehen. Und verfehlen dabei oft, was werden könnte. Denn der Schein täuscht – gerade beim Senfkorn. Gerade dieses Körnlein kann mehr, als was man ihm von seiner Grösse her zutrauen würde. Aus ihm wächst eine Pflanze, die zu einem meterhohen Busch werden kann.

Zu klein?

Jesus zieht den Vergleich mit dem Senfkorn heran, um den Verlauf von Gottes Projekt auf der Erde anzudeuten: «Wem ist das Reich Gottes gleich, womit soll ich es vergleichen? Es ist einem Senfkorn gleich, das einer nahm und in seinen Garten säte. Und es wuchs und wurde zu einem Baum, und die Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen» (Die Bibel, Lukas, Kapitel 13, Verse 18 und 19).

Damit verdeutlicht Jesus: Was klein ist, kann gross werden – wenn Gott es vorhat. Und Gott will: Seine Herrschaft, die unscheinbar unter den Menschen beginnt, wird sich unaufhaltbar ausbreiten. Schliesslich werden sogar Menschen aus der Ferne – Jesus meint wohl Nicht-Juden – bei Gott Heimat finden.

Geheilt!

Der Wanderprediger aus Nazareth hat eben in einem Gottesdienst eine Frau geheilt. Man kannte sie als die Gebeugte – seit 18 Jahren war ihr Rücken verkrümmt. Jesus hat den bösen Geist, der sie niederdrückte, weggewiesen und sie aufgerichtet. Die Menschen preisen Gott, der so machtvoll eingegriffen hat. Das einzelne Wunder, geschehen in einem entlegenen Dorf, spricht von einer neuen Realität, die erst am Werden ist.

Jesus reisst seinen Freunden und allen, die zuhören, mit dem Senfkorn-Vergleich den Horizont auf. Er fordert sie heraus, das (endlich machtvolle) Kommen von Gottes Herrschaft unter den Menschen zu erwarten, wegen seines unscheinbaren Anfangs nicht zu zweifeln, sondern tätig darauf hinzuwirken.

Mehr als ein paar Wunder

Gott will viel mehr tun als ein paar Wunder – und seien sie grossartig. Gott will Menschen befreien, durch Glauben, Liebe und Hoffnung verwandeln, sie zu einer Gemeinschaft zusammenfügen. Einer Gemeinschaft, die alle Grenzen überschreitet und Mauern abbricht, die Gottes Pläne auf der Erde voranbringt. Es lohnt sich, darauf einzusteigen. Auch wenn jetzt noch kein Baum, vielleicht erst ein Stengel da ist.


Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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