Historische Daten zu Jesus
Wer war der Wanderprediger aus Israel wirklich?
Im Jahre 27/28 trat Johannes der Täufer an die Öffentlichkeit, rief zur Busstaufe im Jordan auf. Jesus liess sich von ihm taufen und begann selbst, als Wanderprediger aufzutreten. Er zog sich nicht asketisch in die Wüste zurück wie Johannes, sondern suchte die Menschen in den Städten und Dörfern auf, unter denen Kafarnaum am See Genezaret besonders herausragt.
Im Gegensatz zur drohenden Gerichtsankündigung des Johannes betonte Jesus die befreiende, heilvolle Dimension der nahegekommenen Gottesherrschaft, die er durch sein Wirken greifbar werden liess. Er war ein wortgewaltiger Redner, der sich nicht in philosophische Abstraktionen erging, sondern bilderreich, lebensnah und packend gerade das einfache Volk ansprach, das ihn als grossen Propheten verehrte.
Ethisch vertrat er ein jede moralische Starrheit durchbrechendes, streng gottbezogenes Ethos der Gesinnung, des reinen Herzens, indem er die Forderungen des Alten Testaments vertiefte. Zentrum seines Redens und Handelns war sein Gottesverständnis: Gott als den menschenfreundlichen, liebenden Vater, der Barmherzigkeit über Gerechtigkeit stellt und der die Menschen über Sünde und Tod hinaus liebt. Sich selbst wusste er in engster Gemeinschaft und Handlungseinheit mit diesem Gott, von ihm wusste er sich gesandt, in seinem Namen und an seiner Statt vergab er Sünden, kritisierte er die höchsten religiösen Autoritäten, hielt er mit Verachteten und Sündern Tisch- und Lebensgemeinschaft.
Nach Art jüdischer Rabbinen sammelte er, ohne studierter Fachtheologe zu sein, einen Schülerkreis um sich, den er, anders als die jüdischen Lehrer, weniger zur Schriftauslegung anleitete als vielmehr an seine Person und Lehre band und zur Verbreitung seiner Botschaft im jüdischen Volk, besonders in Galiläa, aussandte.
Sein öffentliches Wirken war zunehmend von Auseinandersetzungen mit den Schriftgelehrten und Pharisäern geprägt, die ihm blasphemische Anmassung, Häresie, Gesetzesuntreue und Volksverführung vorwarfen. Zum Paschafest wahrscheinlich des Jahres 30 spitzte sich der Konflikt in Jerusalem dramatisch zu. Jesus feierte im Wissen seiner Verhaftung mit seinen Jüngern ein Abschiedsmahl. Kurz darauf erfolgte durch Verrat seines Jüngers Judas Iskariot seine Verhaftung durch die römische Besatzungsmacht, bei der ihn die jüdischen Führer unter dem Hohenpriester Kaifas als Aufrührer und politischen Rebellen verklagt hatten. Er wurde vom Prokurator Pontius Pilatus zur Kreuzigung verurteilt und am 7. April im Jahr 30 hingerichtet.
Stationen des Lebens Jesu
Das Leben von Jesus in der Übersicht einer Zeitleiste. Die genaue Datierung des Geburtsjahres Jesu sowie die darauf aufbauenden Daten bewegt sich nach Expertenangaben zwischen 7– 4 vor Christus:
- ca. 6/5 vor Christus:
Jesus wird in Bethlehem geboren
- 5/4 vor Christus:
Maria und Josef fliehen vor Herodes mit dem Säugling nach Ägypten
- 4 vor Christus:
Herodes der Große stirbt
- 3/4 vor Christus:
Rückkehr nach Nazareth
- 6 nach Christus:
Judäa wird römische Provinz
- 6/7 nach Christus:
Jesus besucht als 12-Jähriger den Tempel
- 14 nach Christus:
Tiberius wird Kaiser
- 26 nach Christus:
Pontius Pilatus wird zum Statthalter ernannt
- 26/27 nach Christus:
Jesus wird getauft und beginnt seinen Dienst
- 28 nach Christus:
Jesus beruft 12 Apostel
- 29 nach Chrristus:
Jesus speist 5.000 Menschen
- Ostern, 30 nach Christus:
Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt von Jesus
- Pfingsten, 30 nach Christus:
Ausgiessung des Heiligen Geistes, Entstehung der Kirche
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Quelle: Jesus.ch