Ostern in der Bibel

Die Sensation des ewigen Lebens

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Ostern ist das Ereignis, das die Zeiten überdauert, weil es die Zeit sprengt. An Ostern schafft Gott in der Auferweckung von Jesus etwas ganz Neues: ewiges Leben. Alles wird anders. Im christlichen Glauben geht es nicht um Reinkarnation, sondern um Auferstehung.

Warum nennen sich Menschen Christen? Sie sind überzeugt, dass Jesus von Nazareth der Christus ist, dass Gott ihn als Retter gesandt hat und durch ihn ewiges Leben schenkt. Und diese feste Hoffnung – dass nicht alles im Tod endet – ruht auf dem, was an Ostern geschah: Gott hat Jesus, der im Grab lag, von den Toten auferweckt. Die feste, unbeirrbare Hoffnung wird durch den Geist Gottes genährt. Er wird allen geschenkt, die an Christus glauben.

Von anderer Qualität

Das Wunder der Auferweckung von Jesus von den Toten ist einzigartig. Es ist von einer anderen Qualität als die Wunder, die er selbst gewirkt hat, als er einzelne Verstorbene aufweckte (Mk 5,35-43; Joh 11). Die Auferstehung von Jesus führt nicht dazu, dass er ins irdische Leben zurückkommt (und später stirbt), sondern die Kraft Gottes verwandelt ihn ganzheitlich und gibt ihm ewiges, unzerstörbares Leben. «Wir wissen, dass Christus, einmal von den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod hat keine Macht mehr über ihn… er lebt für Gott!» (Röm 5,9.10).

Der Tod hat keinen Raum mehr

Damit gibt es eine neue Schöpfung, begründet jenseits von Raum und Zeit, anderseits wirksam in Raum und Zeit. Dieser neuen Schöpfung kann der Tod nichts anhaben: Mit dem einen Menschen Jesus, der an Ostern auferweckt und verwandelt wurde, werden Auferstehung und ewiges Leben für alle Menschen möglich (1 Kor 15,20-24). Diese ungeheure Dimension von Ostern lässt alles Bisherige verblassen. Die Christen, die sie erfasst und bedacht haben, bejubeln darum die Auferweckung von Jesus als Überwindung des Todes. «Verschlungen ist der Tod in den Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?» (1. Kor 15,54.55). Dem Tod wird nicht nur ein Schnippchen geschlagen, indem einer ihm noch ein paar Jahre entkommt, sondern er ist besiegt. Der Tod steht nicht mehr am Ende: Der Würgegriff, dem alles vergängliche Leben ausgeliefert war, ist gesprengt!

Nicht ein Rad, das sich endlos dreht…

Auferstehung hat nichts mit Reinkarnation zu tun. Wer die beiden Dinge verwechselt oder vermischt, erliegt einer gewaltigen Täuschung. Auferstehung und Reinkarnation schliessen sich aus. Der Reinkarnationsglaube ist die Meinung, die Seele suche sich für ein nächstes irdisches (von Anfang an todgeweihtes) Leben einen Körper. In Indien wird dies als fast unentrinnbares Schicksal erlitten, als «Rad des Wieder-Geborenwerdens», das sich für Tausende Leben immer weiter dreht. Hindus gehen davon aus, dass sie im nächsten Leben nicht Mensch, sondern ein anderes Wesen, wohl ein Tier, sein werden! Im Westen hingegen meinen Reinkarnationsgläubige, sie bekämen eine nächste Chance, und hoffen, dann (noch) besser und erfüllter zu leben.

Mit Auferstehung, dem Durchbruch der neuen Schöpfung, hat Reinkarnation gar nichts zu tun. Der Glaube an Reinkarnation verstellt den Blick auf das Neue, das Gott an Ostern geschaffen hat. Ostern erledigt die Idee von Reinkarnation. Mit Ostern ist klar: Es gibt nach diesem einen Leben kein nächstes, sondern wir werden vor Christus gestellt, um Rechenschaft abzulegen und sein Urteil zu hören (2 Kor 5,10; Heb 9,27). Haben wir in unserem (einzigen) Leben an ihn geglaubt und sind wir durch ihn mit Gott versöhnt worden, wird er uns, so versichern uns die Apostel, als Retter entgegenkommen und uns zu sich nehmen (1 Th 1,10; 4,16-17).

…sondern Endzeit

Mit der Auferweckung von Jesus läutet Gott die Endzeit ein, die darin besteht, dass alte und neue Schöpfung sozusagen übereinander liegen und durch den Geist Gottes die Kräfte der neuen im Getriebe der alten wirksam werden. Wir können tatsächlich in unseren Tagen «die Kräfte der kommenden Welt schmecke» (Heb 6,5).

An Ostern bricht durch, was Gott mit dem Tod des gekreuzigten Wanderpredigers aus Nazareth eigentlich will: Die Menschen, die er durch die Hingabe von Jesus, der sich als Schuldloser selbst aufopfert, versöhnt hat, sollen die Fülle des ewigen Lebens geschenkt erhalten. Jesus hat sie schon in sich, diese «Kraft unendlichen Lebens» (Heb 7,16). Er ist der Fürst der neuen Schöpfung, nachdem Adam der Beginn der ersten gewesen ist. So kann Paulus ihn als «letzten Adam» bezeichnen: «Der erste Mensch, Adam, wurde ein lebendiges Wesen, der letzte Adam wurde Leben spendender Geist» (1 Kor 15,45).

An Ostern wird der Heilige Geist prominent, er tritt aus der Tiefe Gottes heraus und schafft das Neue. Von diesem Tag an wird das Alte – die gute Schöpfung Gottes – wie nie zuvor durchwirkt und verwandelt. Die Endzeit hat begonnen; Paulus schreibt den Christen in Korinth, denen dieses Ungeheure bewusst wird: «Auf uns ist das Ende der Zeiten gekommen» (1 Kor 10,11).

Unbändige Hoffnung

Mit einem solchen Bewusstsein von Endzeit verbinden Christinnen und Christen eine feste Zuversicht. Denn Gott hat mit der Auferweckung von Jesus seine unbegrenzte kreative Macht bewiesen, alle Erwartungen übertroffen, die Kategorien des Denkbaren gesprengt. Er wird aufgrund von Ostern alles tun, was er zum Heil der Menschen geplant hat. Petrus fasst diese Hoffnung der Christen in einen langen Satz, um anzuzeigen, wie weit sie reicht: «Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns in seiner grossen Barmherzigkeit neu geboren hat, so dass wir nun durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten eine lebendige Hoffnung und Aussicht auf ein unzerstörbares, unbeflecktes und unverderbliches Erbe haben, das im Himmel aufbewahrt ist für euch» (1 Pet 1,3-4).

Ohne die Auferstehung von Jesus gäbe es keine Gute Nachricht, keine Kirche, kein Christentum. Durch seine Auferstehung haben wir die Hoffnung auf das ewige Leben bei Gott, der die Liebe in Person ist.


Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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