«Liebe macht blind»

Zehn Dinge, die nicht in der Bibel stehen

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Von diesen zehn Dingen dachten Sie möglicherweise, dass sie in der Bibel stehen, tun sie aber nicht … Nirgends steht, dass Maria auf einem Esel nach Bethlehem ritt, Adam einen Apfel ass oder dass es sieben Todsünden gibt.

Diese zehn Aussagen scheinen biblisch, stehen aber nicht im Buch der Bücher. Paul Kerensa, Schriftsteller, Comedian und Rundfunksprecher hat sie zusammengetragen.

1. Adams Apfel

Fangen wir auf den ersten Seiten der Bibel an, bei der verbotenen Frucht. Diese muss kein Apfel gewesen sein. In Genesis, Kapitel 3, Vers 6 ist die Rede von einer «Frucht». Durch ein lateinisches Wortspiel wurde daraus zwischenzeitlich ein Apfel. Während das hebräische Wort «peri» eine allgemeine Frucht impliziert, hat die lateinische Übersetzung aus dem vierten Jahrhundert «malus» verwendet, was sowohl «böse» als auch «Apfel» bedeutet. In Ihrer Bibel wird mit Sicherheit «Frucht» stehen.

2. Weder Kreditnehmer noch Kreditgeber sein

«Weder ein Kreditnehmer noch ein Kreditgeber sein», sagt Polonius in «Hamlet», einem Werk von Shakespeare. Das Zitat stammt nicht aus der Bibel – möglich aber, dass er sich von den Sprüchen, Kapitel 22, Vers 7 inspirieren liess, dort steht ähnlich: «Der Reiche hat die Armen in seiner Hand; denn wer sich Geld leiht, ist abhängig von seinem Gläubiger.»

3. Die sieben Todsünden

Die Bibel hat zehn Gebote, zwölf Jünger, vier Evangelien, aber keine sieben Todsünden. Im vierten Jahrhundert zählte der Mönch Evagrius Ponticus acht böse Dinge auf, die den modernen Todsünden ähneln. Papst Gregor I. änderte die Liste auf sieben.

Todsünden als solche kommen in der Bibel nicht vor. Allerdings hat Salomo im Buch der Sprüche, Kapitel 6, Verse 16-19 eine Liste von sieben Dingen aufgeführt, die Gott hasst und verabscheut: «Augen, die überheblich blicken; eine Zunge, die Lügen verbreitet; Hände, die unschuldige Menschen töten; ein Herz, das finstere Pläne schmiedet; Füsse, die schnell laufen, um Böses zu tun; ein Zeuge, der falsche Aussagen macht; ein Mensch, der Freunde gegeneinander aufhetzt.»

4. Jona und der Wal

Im Buch Jona wird nicht von einem Wal gesprochen. Das hebräische Wort «dag gadol» bedeutet «grosser Fisch».

5. Geld ist die Wurzel allen Übels

Ähnliche Worte sind in 1. Timotheus, Kapitel 6, Vers 10 zu finden. Genau steht: «Denn alles Böse erwächst aus der Habgier. Schon so mancher ist ihr verfallen und ist dadurch vom Glauben abgekommen. Wie viel Not und Leid hätte er sich ersparen können!» Die neue Luther-Übersetzung benutzt das Wort «Geldgier».

6. Der Löwe wird sich mit dem Lamm niederlegen

Das ist gut möglich, in der Bibel steht es so jedoch nicht. In Jesaja, Kapitel 11, Vers 6 ist verheissen: «Dann werden Wolf und Lamm friedlich beieinanderwohnen, der Leopard wird beim Ziegenböckchen liegen. Kälber, Rinder und junge Löwen weiden zusammen, ein kleiner Junge kann sie hüten.»

7. Drei Könige

Bei ausgestellten Weihnachtskrippen stehen oft drei Könige. In der Bibel steht nicht, dass es drei waren, auch ist nicht von Königen die Rede, sondern von Weisen. Genannt werden drei Geschenke, doch andernorts in der Bibel geht die Anzahl genannter Geschenke ebenfalls nicht mit der Anzahl Besucher einher.

8. Esel an der Krippe?

Der Esel wird in den Evangelien nur am Ende von Jesu Wirken erwähnt, als er auf einem nach Jerusalem reitet. Wir haben im Laufe der Jahre beschlossen, dass Maria wahrscheinlich auf einem Esel nach Bethlehem geritten ist – vielleicht reiste sie aber auch mit einem Pferd oder einem Karren.

9. Gott bewegt sich auf geheimnisvolle Weise

Der Dichter William Cowper, ein Freund von John Newton, schrieb einmal: «Gott bewegt sich auf eine geheimnisvolle Weise.» Römer, Kapitel 11, Vers 33 dokumentiert anders: «Wie gross ist doch Gott! Wie unendlich sein Reichtum, seine Weisheit, wie tief seine Gedanken! Wie unbegreiflich für uns seine Entscheidungen und wie undurchdringlich seine Pläne!»

10. Liebe ist blind

«Liebe ist geduldig, Liebe ist freundlich», heisst es in 1. Korinther, Kapitel 13, Vers 4. Aber nicht «Liebe ist blind». Die Formulierung stammt aus Shakespeares «Der Kaufmann von Venedig».

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Datum: 03.05.2022
Autor: Paul Kerensa / Daniel Gerber
Quelle: Premier / Übersetzung: Livenet

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